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Die Toten des Jahres 2024

Der „Königsjodler“ ist verstummt: Todesfälle, die den Landkreis Mühldorf 2024 bewegten

Fredl Fesl
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Fredl Fesl war ein Sprachvirtuose und ein Meister der Gitarre. Im Juni starb er im Alter von 76 Jahren.

Den Tod des beliebten Musik-Kabarettisten Fredl Fesl betrauerte ganz Bayern. Er und andere bekannte Verstorbene hinterlassen eine große Lücke.

Mühldorf – Mit seinem Humor und seinen Gitarrenkünsten begeisterte er die Menschen, am 25. Juni ist seine Stimme verstummt: Nach jahrelanger, schwerer Krankheit verstarb der Mundart-Liedermacher Fredl Fesl, er wurde 76 Jahre alt. Wie seine Frau Monika Fesl sagte, war sein Tod wohl eher eine „Erleichterung“, da er nun nicht mehr unter der Parkinson-Krankheit zu leiden habe. 1997 war er an Parkinson erkrankt, musste sich deshalb 2006 von der Bühne verabschieden.

Geboren im Bayerischen Wald und in Pleiskirchen zu Hause machten ihn seine Lieder voller aberwitziger Wortspiele und virtuos von sich selbst auf der Gitarre begleitet über den Freistaat hinaus bekannt und beliebt. Sein „Königsjodler“ gehört zu seinen bekanntesten Werken. 500 Verwandte, Freunde und Weggefährten von Fredl Fesl trafen sich im Mühldorfer Stadtsaal zu einem Abschiedsfest, um dem Barden die letzte Ehre zu erweisen. Seine letzte Ruhestätte fand er in einem Friedwald im niederbayerischen Eggenfelden.

Hans Liebl prägte die Mühldorfer Politik

36 Jahre lang prägte Hans Liebl Mühldorfs Kommunalpolitik, war Stadtrat und Kreisrat der SPD, langjähriger Dritter Bürgermeister und aktives Mitglied in zahlreichen Vereinen. Im September verstarb er im Alter von 89 Jahren in seiner Heimatstadt. Sogar eine spezielle Mühldorfer Maßeinheit wurde nach ihm benannt: „Ein Liebl“ beschrieb den Weg vom Naglschmiedturm bis zum Altöttinger Tor. Auf diesem Weg kam Hans Liebl jahrelang mit Bürgern, Freunden und Sportkameraden ins Ratschn.  Für seinen langjährigen ehrenamtlichen Einsatz wurde er 2020 mit der Bürgermedaille und 2021 mit der Bezirksmedaille des Bezirks Oberbayern ausgezeichnet. 2023 überreichte ihm Bayerns Innenminister Joachim Herrmann die kommunale Verdienstmedaille.

Hans Liebl, unterwegs auf seinem geliebten Mühldorfer Stadtplatz.

Mühldorfs Altbürgermeister Günther Knoblauch beschreibt Hans Liebl als Wegbegleiter, der sich zeitlebens für die Leute und den Sport eingesetzt habe: „Er ist gerne am Stadtplatz spaziert, hat bei dieser Gelegenheit mit den Leuten geredet, ihnen zugehört.“ Er habe gewusst, was die Leute bewegt. „Er hatte immer ein offenes Ohr. Das war der Liebl Hans. Solche Leute wie den Hans gibt es heute selten!“

Peter Richter war das Gesicht des Waldkraiburger Eishockeys

Der Unfalltod von Peter Richter, im Februar beim Skifahren in Nordamerika, hinterließ eine große Lücke beim EHC Waldkraiburg. Der 40-Jährige war Kapitän des EHC Waldkraiburg, hatte über Jahre die Mannschaft angeführt. Knapp 30 Jahre spielte Peter Richter Eishockey, in mehr als 600 Spielen stand er für den EHC auf dem Eis, davon 278 Spiele im Seniorenbereich. Er war das Gesicht des Waldkraiburger Eishockeys der jüngeren Vergangenheit.

Peter Richter war langjähriger Kapitän beim EHC Waldkraiburg.

Aus beruflichen Gründen trat der selbstständige Ingenieur auf dem Eis kürzer, 2013 folgte das tränenreiche Karriereende. Seine Schlittschuhe hängte Richter nicht nur symbolisch an den Nagel. Er schlug damals einen Nagel in die Bande, um dort seine Schlittschuhe aufzuhängen. In der Saison 2015/2016 folgte der Rücktritt vom Rücktritt: Er schnürte wieder die Schlittschuhe für seinen Verein, gewann erneut die bayerische Meisterschaft und schaffte mit der Mannschaft den Aufstieg in die Oberliga. Damit war für ihn endgültig Schluss, zuletzt ging er noch mit der 1b-Mannschaft aufs Eis. Doch auch nach seiner aktiven Karriere blieb er nah dran am Verein.

Werner Kribbels Leidenschaft war die Musik

Im Oktober wollte der Erhartinger Werner Kribbel das 25-jährige Bestehen seiner „Swingstreet Bigband“ feiern. Doch sein Platz bei der Feier blieb leer. Werner Kribbel starb kurz zuvor völlig überraschend im Alter von 64 Jahren. Er prägte jahrzehntelang die Musikszene rund um Mühldorf. Blasmusik, Stimmungsband, Dixieland, in erster Linie aber waren es Bigband-Sound und Jazz, dem sich Kribbel verschrieben hatte.

Werner Kribbel (am Saxofon) war einer der Gründerväter der „Swingstreet Bigband“ vor 25 Jahren.

Bei der Stadtkapelle in Mühldorf erhielt er an der Klarinette das Rüstzeug für seine musikalische Zukunft. Während seiner Bundeswehrzeit spielte er im Musikkorps in Garmisch. Er musizierte bei den Heldensteiner Musikanten. Schließlich wurde das Saxofon zu seinem Instrument. 1999 hob er zusammen mit seinem Musikerkollegen Ulli Schörghuber die „Swingstreet Bigband“ aus der Taufe. War Dirigent und saß zuletzt in der ersten Reihe, bei seinen Saxofonkollegen.

Manfred Nutz, Unternehmer und Förderer

Der Aschauer Manfred Nutz, Gründer der Nutz GmbH und engagierter Förderer der Jugend, trat kurz vor Allerheiligen im Alter von 75 Jahren seine letzte Reise an. Als 30-Jähriger legte er den Grundstein für sein späteres Unternehmen, die Nutz GmbH – in einer Garage in Aschau am Inn. Diese entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem weltweit agierenden Unternehmen mit über 400 Mitarbeitern, das auf der höchsten Qualitätsstufe Gebäudetechnik plant, verbaut und wartet.

Der Aschauer Unternehmer Manfred Nutz.

Eines war Manfred Nutz in seinem ganzen Leben immer besonders wichtig: Mit seinem sozialen und sportlichen Engagement etwas von seinem Erfolg weiterzugeben. Es war ihm ein Anliegen, der sozialen Ungerechtigkeit gegenüber Kindern und Jugendlichen etwas entgegenzusetzen. Der Unternehmer förderte die Tafel Mühldorf und Waldkraiburg und sorgte dafür, dass die Tafel am alten Firmengelände in Aschau-Werk eine erste Ausgabestelle einrichten konnte. Im Mai 2019 wurde er für sein großes Engagement und sein Lebenswerk von der Stadt Waldkraiburg geehrt. 

Franz Xaver Weyerer war mit Leib und Seele Musiker

Franz Xaver Weyerer wurde am 23. Juni 1932 in Schönberg geboren. Nach der Schulzeit erlernte er bei seinem Vater das Schneiderhandwerk. Schon seit frühester Jugend war die Musik seine große Leidenschaft. Er lernte, Trompete, Akkordeon, Klavier und Orgel meisterhaft zu spielen. Seit der Jugendzeit sang Weyerer im Schönberger Kirchenchor. 1954 übernahm er den Schönberger Kirchenchor als Chorleiter und Organist. Im Jahr 1963 übernahm er in Schönberg das Amt des Gemeindesekretärs, das er bis 1995 innehatte.

Franz Xaver Weyerer ist im Alter von 92 Jahren gestorben.

Der Schönberger hat sich als Musiker einen Namen gemacht. Als langjähriger Dirigent und Kapellmeister der Blaskapelle Weyerer sowie als Chorleiter und Organist in der Pfarrkirche Schönberg war er fester und prägender Teil der heimischen Musikszene. Im Dezember verstarb Weyerer im Alter von 92 Jahren. Seine letzte Ruhestätte fand er im Familiengrab auf dem Schönberger Friedhof.

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