Bürgermeister lobt Neugestaltung
Mühldorfer Stadtplatz umgestaltet: Brunnenbuberl führt zu Kritik
Ärger über mangelnde Informationen zur Umgestaltung des Stadtplatzes und die Berichterstattung über das neue Brunnenbuberl prägten die jüngste Bauausschusssitzung. Dabei verteidigten Bürgermeister Michael Hetzl und Stadtbaumeisterin Birgit Weichselgartner das Kunstwerk.
Mühldorf - Stephan Schinko, Stadtrat der Grünen, kritisierte, dass es im Vorfeld keine Informationen über das Brunnenbuberl gegben habe, das die Stadt Ende vergangener Woche auf dem Stadtplatz aufgestellt hat. „Ich weiß auch nichts über den künstlerischen Hintergrund, die Kosten, warum man zwei fast gleiche Brunnenbuberl auf 200 Metern aufstellt“, sagt Schinko. „Wir müssen das ja nichts beschließen, aber wir hätten gerne eine Information gehabt.“ Auch Gottfried Kirmeier (SPD) forderte bessere Informationen. „Wir müssen mitgenommen werden.“
Bürgermeister Hetzl (UM) verteidigte das Vorgehen der Stadt. Im Bauplan der Umgestaltung des Stadtplatzes sei eine „Bronzebrunnenfigur“ als Kunstwerk unter dem Pavillon eingezeichnet gewesen und so vom Stadtrat genehmigt worden. „Im Zuge dieser Planung und in Absprache mit Regierung von Oberbayern und dem Stadtrat haben wir die Figur aufgestellt.“ Laut Stadtbaumeisterin Weichselgartner habe sich der Stadtrat zwar „nicht im Detail“ mit der Figur beschäftigt, sie wäre aber im Plan vorgesehen gewesen.
Es sei darum gegangen, den Pavillon in der neugestalteten Stadtplatzmitte aufzuwerten und die vorher dort stehenden Infotafeln zu versetzen, um den Platz schöner zu gestalten. Dabei sei es auch darum gegangen, keine großen Kosten zu verursachen. „Wir wollten nicht etwas ganz Neues, für das man einen Künstler hätte beauftragen müssen. Wir haben geschaut, was gibt es schon.“ Es habe nicht den „künstlerischen Wahnsinnsanspruch“.
Einen Kopie aus der Katharinenvorstadt
So sei es dazu gekommen, dass das Brunnenbuberl aus der Katharinenvorstand in Bronze kopiert auf einem Sockel unter dem Pavillon aufgestellt worden sei. Sie wies darauf hin, dass die Stadt Bronze-Miniaturen der Brunnenbuberl an Gäste der Stadt verschenke.
Laut Hetzl werden die Stellwände, die bislang dort standen, an einem anderen Ort wieder aufgestellt, zwei seien schon auf dem Stadtplatz wieder errichtet worden. Ihre Zahl soll nach Angaben von Stadtbaumeisterin aber reduziert werden.
Positive Resonanz von Geschäftsleuten auf Stadtplatzumgestaltung
Weichselgartner betonte, dass die Neugestaltung des Stadtplatzes grundsätzlich sehr positiv angenommen würde. Das hätten auch Geschäftsleute gegenüber der Stadtverwaltung erklärt.
Karin Zieglgänsberger (UM) forderte, die Neugestaltung positiv darzustellen. „Man sollte es auch mal ins Positive kommentieren. Immer zu sagen, das gefällt mir nicht und das passt mir nicht, halte ich nicht für richtig.“ Es ginge um die Aufwertung des Stadtplatzes, das sei das Anliegen der Lenkungsgruppe, die über die Umgestaltung beraten habe.
Stadtplatz modern gestalten
Das wichtigste sei gewesen, das Denkmalamt zu überzeugen, den Stadtplatz auch modern umgestalten zu können, damit sich Menschen dort gerne aufhalten. „Das ist wichtiger, als den Stadtplatz historisch exakt wiederherzustellen.“
Hetzl verwies darauf, dass Kunstwerke immer zu kritischen Anmerkungen Anlass gäben. Er verwies auf die Skulptur am Krankenhaus, die sehr umstritten gewesen sei. Damals habe es eine Riesendiskussion gegeben, das Kunstwerk sei sehr teuer gewesen. „Wir haben es für eine nette Idee gehalten.“
Kritik an Berichterstattung
Die Berichterstattung über das Brunnenbuberl kritisierte Hetzl: „Manchmal würde man besser auch nichts schreiben.“
Inzwischen haben Unbekannte Teile des Brunnenbuberls zerstört. Der Pfeil ist abgebrochen und die Bogensehne abgerissen. Die Stadt will Anzeige erstatten, hat die Bogensehne aber schon wieder befestigen lassen.