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Innerhalb von nur 14 Tagen haben sich auf der A94 zwischen Dorfen und Heldenstein acht schwere Unfälle ereignet. Auf keinem anderen Streckenabschnitt in der Region hat es zuletzt so häufig gekracht. Welche Maßnahmen jetzt erörtert werden.
Mühldorf – Mittwoch, 2. August, 19.30 Uhr:Schwerer Unfall zwischen den Anschlussstellen Dorfen und Schwindegg mit acht zum Teil schwer verletzten Personen, darunter zwei Kinder.
Schwerer Unfall auf A94 am Dienstagabend (2. August)
Dienstag, 8. August, 15.30 Uhr:Kurz vor der Anschlussstelle Dorfen Kollision zweier Autos, das unfallverursachende Fahrzeug überschlägt sich.
Mittwoch, 16. August, 18 Uhr: Unfall zwischen den Anschlussstellen Dorfen und Schwindegg. Ein Sattelzug-Fahrer weicht einem Gegenstand auf der Fahrbahn aus. Eine Autofahrerin (32) fährt frontal auf den Sattelauflieger, wird schwer verletzt und stirbt kurz darauf im Krankenhaus. Sieben dieser acht Unfälle ereigneten sich in Fahrtrichtung Passau.
Fotos vom schweren Unfall auf der A94 bei Dorfen am 16. August
„Dass es am 5. August fünf Unfälle in nur zwei Stunden gegeben hat, ragt aus den Unfallzahlen als einmaliger Spitzenwert heraus“, stellt Polizeihauptkommissar Franz Staudhammer, stellvertretender Leiter der Autobahnpolizei Mühldorf fest. Da sich diese Unfälle alle bei regennasser Fahrbahn ereignet haben, kündigt Staudhammer an: „Wir werden uns zeitnah mit diesem Abschnitt der Autobahn auseinandersetzen müssen und eventuell Maßnahmen überlegen.“
Fotos vom schweren Unfall auf der A94 bei Schwindegg in Richtung Passau
„Festzuhalten bleibt, dass hierdurch kein erheblicher Anstieg oder gar ein Unfallschwerpunkt in diesem Streckenabschnitt polizeilicherseits zu erkennen ist“, betont Thomas Zach, Polizeihauptkommissar am Polizeipräsidium Oberbayern Süd, vom Sachgebiet E2,Verkehrsaufgaben. „Es handelt sich vielmehr um einen ungewöhnlichen Ausreißer aus dem normalen Unfallgeschehen auf Autobahnen.“ Für den Zeitraum des Jahres 2022 verzeichnete die Polizei insgesamt 44 Unfälle in diesem Bereich. Mit den Unfällen im August sind aktuell 24 Unfälle durch die Polizei aufgenommen worden. Dies entspräche sogar einem geringen Rückgang bei den Unfallzahlen.
Polizei erwägt Tempolimit bei Nässe
„Ob eine Strecke oder ein Abschnitt als Unfallschwerpunkt festgehalten wird, entscheidet eine landkreisweite Unfallkommission, die sich aus mehreren Vertretern von Behörden, der Polizei und der Verkehrswacht Bayern zusammen setzt“, erklärt Zach weiter. „Aktuell besteht in diesem Streckenabschnitt weder eine Geschwindigkeitsbegrenzung, noch eine Begrenzung bei Nässe. Die Polizei steht aber mit der Autobahn GmbH bereits im Austausch, ob nach Auswertung der Unfallzahlen im Zusammenhang mit den Witterungsbedingungen nicht eine Begrenzung bei Nässe notwendig wäre.“ Für diese Bewertung und für das Aufstellen der Beschilderung sei aber ausschließlich die Autobahn GmbH zuständig, ebenso wie für die mögliche Aufstellung eines generellen Tempolimits
Fahrfehler und Fehlverhalten
Die Autobahn GmbH Südbayern, zuständig für die Überwachung der A94, kann keine besondere Unfallträchtigkeit im Abschnitt Dorfen-Heldenstein feststellen. „Das Ereignen von Unfällen lässt nicht unbedingt eine Geschwindigkeitsbegrenzung begründen, die Situation muss im Detail betrachtet werden“, so die Stellungnahme aus der Pressestelle. „Die benannten Unfälle ereigneten sich nicht direkt an einer Stelle und wiesen unterschiedliche Unfallursachen auf, zum Beispiel falscher Fahrstreifenwechsel, Fehler beim Einfahren, und nicht angepasste Geschwindigkeit.“
„Gegen ein offensichtliches Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern lassen sich nur schwer Gegenmaßnahmen ergreifen“, resümiert die Pressestelle. „Des Weiteren zeigen unsere Beobachtungen, dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung etwa auf 120 Kilometer pro Stunde Unfälle durch Fehlverhalten nicht unbedingt verhindert und sich die Verkehrsteilnehmer nicht zwingend an eine angeordnete Geschwindigkeit halten. Ebenfalls lässt sich eine besondere Gefahrenlage aufgrund der örtlichen Gegebenheit – Fahrbahn-, Ausbauzustand, Trassierung – nicht erkennen.“
Maßnahmen werden geprüft
Aus diesen Gründen hält die Autobahn GmbH aktuell die Anordnung einer Geschwindigkeitsbegrenzung nach der Straßenverkehrsordnung (StVO) nicht für begründet, kündigt aber an: „Wir werden die Situation im Rahmen der nächsten Unfallkommissionssitzung, an der neben Vertretern der Autobahn Südbayern auch Vertreter der Polizei sowie des Betreibers der Isentalautobahn zugegen sind, erörtern und Maßnahmen prüfen.“