Sie wollen sportlich weiter machen
Fitness- und Therapiezentrum Mühldorf: Darum gehen die FTZ-Erfinder
Mehr als 15 Jahre lang haben sie eine der wichtigsten Fitness- und Therapie-Einrichtungen betrieben. Wie sich die Geschäftsführer des FTZ Mühldorf jetzt langsam auf ihr Ausscheiden vorbereiten.
Mühldorf – Eric Rudhof weist auf den Schriftzug über dem flachen Gebäude im Gewerbegebiet an der Münchner Straße in Mühldorf hin. Dort steht wie seit 2007 noch immer FTZ. Und das soll auch so bleiben. „Für unsere Mitglieder und Patienten gibt es keine Veränderung.“
Die Zeit des Ruhestands naht
Rudhof ist einer der Geschäftsführer des „Fitness- und Therapiezentrums“ (FTZ). „Ich habe ein gewisses Alter“, sagt Rudhof, er ist 62 Jahre alt. Alt genug, um sich Gedanken über seine berufliche Zukunft und die Zukunft seiner Einrichtung zu machen. Eine klassische Nachfolgeregelung muss her. Denn auch Klaus Hornung, der zweite FTZ-Erfinder, ist 62, Franz Probst ist schon früher ausgeschieden.
In der Coronazeit begannen Rudhof und Hornung sich nach einer Lösung für die Zukunft des FTZ umzusehen. Fündig wurden sie bei einem der größten Therapieanbieter in Deutschland: der Essener Firma Athera. Die betreibt laut Rudhof 120 Einrichtungen in Deutschland und beschäftigt nach eigenen Angaben 1200 Mitarbeiter. Dazu gehören jetzt auch die 40 Mitarbeiter des FTZ, laut Rudhof wurden alle übernommen.
Die bisherigen FTZ-Gesellschafter haben Athera ihre Anteile verkauft, die Firma war der größere Geldgeber, den die FTZ-Chefs gesucht hatten. Im September 2022 übernahm Athera. Für den Anbieter von Therapieeinrichtungen bringt der Kauf des FTZ eine Neuerung: „Einen so großen Fitness-Bereich haben die anderen Athera-Einrichtungen nicht“, sagt Rudhof.
Neuer Inhaber, alter Name: Es soll alles beim Alten bleiben im Gewerbegebiet an der Münchner Straße in Mühldorf Nord. Neben dem großen Fitnessbereich mit Kursen bietet das FTZ weiter Physio-, Ergo- und Logopädie an. „Das heißt, die Mitglieder merken eigentlich nichts von dem Wechsel“, sagt Rudhof.
Viele wollen gesund bleiben – nicht nur die Jungen
1300 Mitglieder und Kunden besuchen das FTZ derzeit, in Spitzenzeiten vor Corona waren es 1500. Die starke Entwicklung des Studios und die Mischung aus Therapieangeboten und Fitness zeigt, dass viele Menschen etwas tun wollen, um gesund und fit zu bleiben.
Das gilt laut Rudhof auch immer mehr für ältere Menschen. Ein Trend, den Claudia Ecker, Studioleiterin des La Vita in Mühldorf bestätigt. Dort haben sich vor allem die Vormittagsstunden als Treffpunkt für Menschen jenseits und weit jenseits der 60 entwickelt. „Der soziale Kontakt ist ganz wichtig“, sagt Ecker.
Der Älteste ist 105 Jahre alt
Der älteste Studiobesucher ist 105 Jahre alt. „Ich umarme ihn jedes Mal“, sagt Ecker. Zweimal die Woche ein bisschen Krafttraining, Ausdauer und Sauna, das volle Programm.
Der alte Herr ist aber nur die Spitze der Entwicklung. „Ältere Menschen sind sehr gesundheitsbewusst, achten auf Prävention.“ Für Ecker ist es deshalb nicht zu spät, auch mit 80 Jahren noch ins Training zu starten. „Wir brauchen Muskeln auch im Alter, um vernünftig gehen, sitzen und stehen zu können.“
Das Durchschnittsalter im VitaFit ist hoch: 53,7 Jahre nach Angaben von Inhaberin Margit Köpf. 39 Prozent der Mitglieder seien älter als 60 Jahre.
Sportlich geht es auf jeden Fall weiter
Im Alter fit bleiben, das haben sich auch die FTZler vorgenommen, wenn sie im Laufe der nächsten zwei Jahre ausscheiden. Rudhof und Klaus Hornung werden als angestellte Standortleiter weiterarbeiten, der Dritte im Bunde, Andy Böhme ist als Therapieleiter noch länger dabei. Erst danach will Rudhof das Kapitel FTZ für sich schrittweise abschließen. „Aber ich darf bis ans Lebensende trainieren“, sagt er. Das habe er bereits ausgehandelt und sich fest vorgenommen.

