Hackschnitzel oder Biogas?
Bürgermeister Zeiler zum Energie-Projekt in Pleiskirchen - Wer macht das Rennen?
Die Energie-Problematik ist nicht nur im Landkreis Altötting präsent: Kosten steigen, Nachhaltigkeit gewinnt immer mehr an Bedeutung und Umweltaspekte wollen berücksichtigt werden. Hier die beste Lösung für die Bürger zu finden, ist auch in Pleiskirchen Gebot der Stunde.
Pleiskirchen - Es sind bereits mehrere Schritte in Richtung Nahwärme-Versorgung im Gemeindegebiet gegangen worden. Nach internen Befragung und einer Infoveranstaltung war die Trifterner Firma BMH GmbH & Co. KG von Maximilian Maier bislang alleinige Bewerberin um das Projekt. „Doch dann kam eine weitere Firma ins Rennen“, wie Pleiskirchens Bürgermeister Konrad Zeiler im Innsalzach24-Interview berichtet.
„Auch Eco-Landwärme Pleiskirchen hat am 27. März eine Infoveranstaltung abgehalten“, so Zeiler weiter. Dahinter steht die Landwirts-Familie Obermeier, die die Abwärme eigener Biogasanlagen im Sinne eines Fernwärmenetzes anbieten möchte. Mit 160 anwesenden Bürgern sei ihr Infoabend ähnlich gut besucht gewesen, wie die entsprechende Veranstaltung des Trifterner Konkurrenten, so der Bürgermeister. „Auf deren eigens erstellter Website wurde auch ein Online-Rechner integriert. So kann man die effektiven Kosten abschätzen.“
Infobox: Nahwärme contra Fernwärme
Nahwärme bezeichnet die lokale Versorgung von Gebäuden oder kleinen Siedlungen mit Wärme, die in unmittelbarer Nähe produziert wird. Die Wärme wird meist in kleineren, dezentralen Anlagen wie Blockheizkraftwerken oder Biomasseheizanlagen erzeugt und über kurze Distanzen in das Nahwärmenetz eingespeist. Durch die geringen Transportwege fallen weniger Wärmeverluste an, und die Anlagen können optimal auf den lokalen Bedarf ausgelegt werden.
Im Gegensatz dazu steht die Fernwärme, die in zentralen, größeren Kraftwerken, oft als Nebenprodukt der Stromerzeugung (Kraft-Wärme-Kopplung), erzeugt und über isolierte Rohrleitungen über weite Strecken zu den Verbrauchern transportiert wird. Dies ermöglicht die Versorgung ganzer Stadtteile oder Städte mit Wärme. Durch die größeren Distanzen und das umfangreichere Netz sind jedoch höhere Infrastrukturkosten und Wärmeverluste zu berücksichtigen. Fernwärme kann daher besonders effizient sein, wenn sie Abwärme aus Industrieprozessen oder Müllverbrennungsanlagen nutzt.
Hinweis: Diese Infobox wurde von einer KI erstellt und vom Autor korrekturgelesen. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit.
Zwei Firmen im Rennen
Doch wo liegen nun die Gemeinsamkeiten und Unterscheide der beiden Angebote? „Grundsätzlich ist es ein Vorteil, dass man bei beiden Anbietern die Heizkörper meist nicht umbauen muss“, führt Bürgermeister Zeiler an. „Klar braucht man eine Station mit Wärmetauscher und Puffer für Netzschwankungen, aber die Energie kann definitiv mit normalen Heizkörpern nutzbar gemacht werden.“
Ein weiterer Vorteil im Ausbau des Wärmenetzes liegt darin, dass es sich langfristig auch auf die Internetversorgung auswirken könnte. „Beide Firmen würden beim Ausbau gleich Leerrohre für schnelle Glasfaserleitungen mitverlegen.“ Zudem können je nach Gegebenheiten und persönlichen Verhältnissen wohl bis zu 70 Prozent der Kosten gefördert werden, wie auch Zeiler betont. Doch welche Unterschiede die beiden Angebote aufweisen, haben wir in einer Tabelle zusammengestellt (Quellen: Website der Gemeinde Pleiskirchen sowie der Eco-Landwärme. Stand: 4. April 2024):
| Firma: | Maier, BMH GmbH & Co. KG | Obermeier, Eco-Landwärme |
| Art: | Nahwärme | Fernwärme |
| Anschlusskosten (brutto): | Circa 20 000 Euro | 14 994 Euro |
| Monatliche Grundgebühr (brutto): | 40 Euro | 35,70 Euro |
| Arbeitspreis pro kWh (brutto): | 12,5 Cent | 11,9 Cent |
„Das Nahwärmenetz der Firma Maier würde ein Heizhaus am Ortsrand nötig machen“, ergänzt Zeiler diese Informationen. „Bei der ECO-Landwärme hingegen müsste das Wärmenetz rund 700 Meter von Hütting bis zum eigentlichen Ort überbrücken.“ Welches Angebot wird das Rennen machen? Wir berichten weiter, sobald es Erkenntnisse dazu gibt.
ar