Exklusiv-Interview zu Neuöttinger Gitarrentagen
Fredl Fesl: Warum er immer einen Gitarrenkoffer dabeihatte und auf der Bühne nicht trompetete
Wenn Fredl Fesl auf der Bühne seine Musikstücke zum Besten gab, blieb kein Auge trocken. Sein Humor begeistert bis heute. Anlässlich der Neuöttinger Gitarrentage hat uns der Künstler im Exklusiv-Interview erklärt, wie ihm sein Gitarrenkoffer früher zuweilen freien Eintritt in seine Lieblingskneipe bescherte.
Pleiskirchen - Fredl Fesl ist ein musikalischer Mensch, zweifelsohne. Wie er bei seinen Auftritten über die Saiten seiner Gitarre fegte, dazu jodelte, sang und scherzte, sucht seinesgleichen. Dass er bis heute so außergewöhnlich beliebt ist, liegt aber auch an seinem sympathischen Wesen. Wir haben die Internationalen Neuöttinger Gitarrentage zum Anlass genommen, um mit der Kabarett-Legende über seine Musik zu sprechen.
Mit Trompete am Mund singt es sich schlecht
Zunächst beschäftigte sich der Ausnahme-Musiker mit dem Spiel eines ganz anderen Instruments. „Ich habe eigentlich Trompete gelernt, habe aber dann gemerkt, dass man dazu so schlecht singen kann und da musste ich mir ein anderes Instrument suchen“, schmunzelt Fredl.
Dabei besitzt er das absolute Gehör, kann also jeden Ton sofort identifizieren, ohne einen Bezugston zu hören. Für ihn sind falsche Töne besonders schwer zu ertragen. Außer natürlich, wenn mit Absicht feilgeboten. Bei seinem berühmten „Königsjodler“ zum Beispiel. „Es ist egal ob jemand falsch die Gitarre zupft oder das Tenorhorn falsch bläst, es ist immer furchtbar“, erzählt er.
Aber nicht nur deshalb freut es ihn besonders, dass man in Neuötting nun einige virtuose Gitarrenmusiker eingeladen hat. „Gerade in unserer globalisierten Welt, ist es wichtig, zur Völkerverständigung beizutragen und die Musik ist eine Art der Kommunikation, die weltweit verstanden wird.“
Freier Eintritt in seiner Lieblingskneipe
Im Laufe der Jahre hat Fredl Fesl ein ganz besonderes Verhältnis zu seiner Gitarre aufgebaut, zumindest indirekt. „Die Geschichte, die jetzt kommt, hat eigentlich eher etwas mit meinem Gitarrenkoffer als mit meiner Gitarre zu tun: Noch bevor ich selbst auf der Bühne war, war ich oft Gast in München in einer Musikkneipe, dem Song Parnass, wo man Eintritt zahlen musste“, erzählt er.
„Ich beobachtete, dass die Musiker, die offensichtlich an ihren Instrumentenkoffern erkannt wurden, einfach an der Kasse vorbei gewunken wurden. Ab da habe ich auch immer meinen Gitarrenkoffer dabeigehabt, und siehe da: Auch ich musste keinen Eintritt zahlen.“
ar