Feuerwehr am Sonntag im Großeinsatz
Großbrand in Reichertsheim: Warum die Anwohner einen echten „Schutzengel“ hatten
In akuter Gefahr waren die Bewohner eines Hofs in Reichertsheim am Sonntag. Um 7 Uhr morgens stand eine angrenzende Scheune in Flammen. Aber es gab einen Retter in der Not.
Reichertsheim – Kein schöner Morgen für die Bewohner eines Hofs in Zeiler bei Reichertsheim: Dort stand am Sonntag (17. November) die angrenzende Scheune in Flammen. Glück im Unglück hatten die Anwohner dennoch: Ein Jäger hatte das Feuer gegen 7 Uhr morgens bemerkt und sofort die Rettungskräfte alarmiert, wie die Polizeiinspektion Waldkraiburg mitteilt.
Großbrand in Reichertsheim
„Der Brand konnte von den Feuerwehren schnell unter Kontrolle und gelöscht werden“, so die Beamten. „So ist nur der südöstliche Teil der leerstehenden Stallanlage in Mitleidenschaft gezogen worden.“ Verletzt wurde laut Polizei niemand. Die Beamten beziffern den Sachschaden auf einen mittleren fünfstelligen Euro-Betrag. Die Kripo Mühldorf habe die Ermittlungen zur Ursache des Feuers aufgenommen.
Auch für Andreas Kirchthaler, Einsatzleiter und Erster Kommandant der Reichertsheimer Feuerwehr, war es „ein aufregender Morgen“. „Die Alarmierung lautete ‚B4‘ – also Großbrandereignis. Da ist man definitiv wach“, sagt er. Das Feuer konnte von den rund 120 Einsatzkräften schnell unter Kontrolle gebracht werden. Bis circa 10.30 Uhr seien die Floriansjünger vor Ort gewesen und hätten die Glutnester kontrolliert, unter anderem auch mit Wärmebildkamera. „Wir haben noch die Isolation vom Dach entfernt, darunter war die Holzdecke. Da muss man sehr gründlich sein, damit das Feuer nicht wieder ausbricht“, erklärt der Kommandant die Vorgehensweise.
„Glück in Unglück“
Die Anwohner hätten wirklich „Glück im Unglück“ gehabt, dass der Jäger das Feuer bemerkt habe. „Ansonsten hätte es auch ganz anders ausgehen können. Zwischen der Scheune und dem Wohnhaus ist eine rund drei Meter breite Durchfahrt. Da befinden sich auch die Dächer recht eng beieinander. Gott sei Dank ist weiter nichts passiert“, sagt Kirchthaler. Nach dem rund dreistündigen Einsatz „bei Nebel und eisiger Kälte“ sei der Kommandant nun auch froh, wieder zu Hause zu sein.
Für die Reichertsheimer Feuerwehr war dies heuer schon der dritte Brand. Am 22. April brach im Ortsteil Graben ein Feuer aus. 100 Einsatzkräfte waren schnell vor Ort, um die Flammen zu bekämpfen. So konnten die Floriansjünger verhindern, dass das Feuer von einer Maschinenhalle auf das Haupthaus übergriff. Es gab keine Verletzten, aber der Schaden war immens. Laut Polizei befand er sich im unteren sechsstelligen Bereich.
Im Januar brach in einem Wohnhaus im Ortsteil Salmannsbichl ein Feuer im Erdgeschoss aus. Die beiden Bewohner, ein älteres Ehepaar, konnten sich vom Obergeschoss über ein Vordach ins Nachbarhaus retten. Während der Mann laut Polizeipräsidium Oberbayern Süd unverletzt blieb, wurde seine Ehefrau mit Verdacht auf eine leichte Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Den Sachschaden schätzte die Polizei auf rund 80.000 Euro.