Verein stand kurz vor Auflösung
Beinah-Ende für den TSV Haag: Wie es nach der Rettung in letzter Minute nun weitergeht
Beinahe-Aus für den TSV Haag – fast hätte sich niemand für das Amt des Vorstandes gefunden. Jetzt geht es doch noch mit neuen Verantwortlichen weiter. Wolfgang Schwarzenbauer und Lim Gashi über ihre Pläne, den Verein attraktiver zu machen und für die Zukunft zu rüsten.
Haag – Bei der Jahreshauptversammlung des TSV Haag vor einigen Wochen hatte es noch sehr schlecht um den Verein gestanden: Es fanden sich keine Kandidaten für den ersten und zweiten Vorsitzenden und den Kassier. Das hätte die Auflösung des Vereins bedeutet.
Auflösung des TSV Haag kam nicht infrage
Um dies abzuwenden, fand jetzt eine Mitgliederversammlung im Sportheim statt. Michael Kasenbacher vom Bayerischen Landessportbund erklärte die Folgen, falls es nicht gelinge, die Vorstandsämter zu besetzen. Würde sich wirklich niemand finden, wäre entweder eine kommissarische Führung zu benennen oder die Gemeinde müsse den Verein führen, berichtete Kasenbacher weiter. Als Folge würden das Vermögen, die Verbindlichkeiten, das Vereinsgelände und das Sportheim an die Kommune übergehen, warnte er. Der 1864 gegründete Sportverein existiert schon seit 160 Jahren. Eine Auflösung wäre für die Mitglieder nicht infrage gekommen, stellten sie einhellig bei der Mitgliederversammlung klar.
Das ist der neue Vorstand des TSV Haag
Und so gelang es doch noch, das Ruder herumzureißen. Trotz der misslichen Lage stellten sich mehrere Personen für die unbesetzten Ämter zur Verfügung. Den neuen Vorstand bilden Wolfgang Schwarzenbauer als Vorsitzender und Lim Gashi als sein Stellvertreter. Als Kassier sind jetzt Berat Gashi, als Schriftführer Alexander Nagerl, als erster Beisitzer Andreas Filitz und als zweite Beisitzerin Anna Kainz tätig. Das Amt der zwei Kassenprüferinnen übernehmen Petra Corticelli-Pöschl und Katja Anielack.
Diese Wende sorgte für große Erleichterung. Die Stimmung wandelte sich von sorgenvoller Ernüchterung Richtung Zuversicht. Der neue Vorsitzende Schwarzenbauer wandte sich mit einem Appell an die Mitglieder: „Wenn wir zamhoitn, dann schaff mas.“
Vereinsziele im Turner-Rat dargetellt
Der neue Turner-Rat hat sich bereits zum ersten Mal getroffen, um sich über die noch anstehende Arbeit auszutauschen. Gemeinsam mit dem Turnerrat, den Trainern, Betreuern, Helfern und Gönnern des Vereins möchte der Vorstand versuchen, den Verein attraktiver zu gestalten. Mehr Kinder und Jugendliche müssten begeistert werden, nannte Schwarzenbauer als Ziel. Sein Wunsch: „Ein Verein als Treffpunkt für alle, Jung und Alt.“ Der neue erste Vorsitzende möchte sich mehr nach den Vorlieben der Jugend richten und mit der Zeit gehen. So soll sich der Sportverein für die Zukunft aufstellen und auch offen gegenüber neuen Sportarten sein. Der Fußballer Schwarzenbauer freute sich über das bereits bestehende Engagement von einigen jungen Leuten im TSV und unterstrich das Gemeinschaftsgefühl. Eine gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde, den Vereinen, den Geschäftsinhabern sowie den sozialen Institutionen soll zu dem gesellschaftlichen Miteinander in der Marktgemeinde beitragen.
Auch Stellvertreter Lim Gashi will sich für das Weiterbestehen des TSV Haag engagieren. Als Inspiration diene ihm der Fußball. Aus der aktuellen Situation möchte der zweite Vorsitzende das Beste machen und den Jugendlichen die qualifiziertesten Trainer zur Seite stellen, um den größtmöglichen Erfolg zu garantieren. Auch die Abteilung Volleyball solle gestärkt und noch mehr unterstützt werden. Grundsätzlich müssten die Abteilungen präsenter in der Öffentlichkeit auftreten und intensiver miteinander zusammenarbeiten.
Abteilungsleiterin möchte mehr Anerkennung für den Verein
Auch die Abteilungsleiterin Turnen, Birgit Filitz, hebt die Bedeutung der Jugend hervor. Der Nachwuchs solle Interesse für den Verein zeigen und Verantwortung übernehmen. Filitz sieht ihre Aufgabe darin, ihr sportliches Wissen weiterzugeben und Kinder für Bewegung zu begeistern. Die Trainerin hofft darauf, die Mitglieder ihrer Abteilung gut vorzubereiten, um ihr Amt in Zukunft mit gutem Gewissen abgeben zu können. Am Ende soll sich die öffentliche Anerkennung des Vereins verbessern.
