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Festverein zieht Bilanz

Haager Herbstfest ein „finanzieller Kraftakt“? Warum andere Feste nun auf der Kippe stehen

Haager Herbstfest am Freitag (4. Oktober) Teil 02
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Für Jung und Alt: Das Haager Herbstfest hat sich seit vielen Jahren etabliert.

Das Haager Herbstfest ist eine der beliebtesten Veranstaltungen im Wasserburger Land – und dementsprechend teuer. 60.000 Euro muss Haag heuer dafür berappen. Warum dieser „finanzielle Kraftakt“ das Aus für eine andere Festivität bedeuten könnte.

Haag – In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats haben Wolfgang Heindl und Dr. Stephan Dörfler, Vorsitzender und Zweiter Vorsitzender des Haager Festvereins, ihre Bilanz zum Herbstfest vorgestellt. Das erste Mal zeigte sich Heindl „sehr zufrieden“ mit dem diesjährigen Verlauf. „Das waren wir zwar in den vergangenen Jahren auch, aber heuer ist es wirklich sehr gut gelaufen“, sagte er.

1.200 ehrenamtliche Stunden fürs Haager Herbstfest

Trotzdem hätten die Ehrenamtlichen „viel zu tun“ und würden jedes Jahr rund 1.200 Stunden ableisten, ein „großer Zeitaufwand“, verdeutlichte er. „Vom Marketing über Besprechungen bis zum Herbstfest selbst, Erntedank, Oldtimer-Treffen“, zählte er auf. Seit drei Jahren würde es der Verein schaffen, „ohne die Mitglieder zu verschleißen“, wie Heindl berichtete. Dörfler ergänzte, dass die Organisation mittlerweile 370 Mitglieder habe, „und das in einer Zeit, wo Vereine schrumpfen“, freute er sich. Trotz des schlechten Wetters seien auch dieses Jahr wieder rund 2.000 Teilnehmer beim Festeinzug dabeigewesen, „was uns wirklich sehr gefreut hat“, betonte er.

Der große Festeinzug würde mit rund 13.900 Euro deutlich zu Buche schlagen und sei „einer der größte Brocken“. „Er beinhaltet aber auch vieles, beispielsweise den Shuttlebus und die Kutschen“, erklärte Dörfler dem Gremium. Das Kulturprogramm mit Erntedank, Oldtimer-Treffen, Blasmusikherbst und Kindertag würde sich auf rund 12.200 Euro belaufen. Für das Marketing und die Werbung zum Haager Herbstfest seien rund 32.800 Euro fällig, so der Zweite Vorsitzende. Summa summarum bleibe der Festverein mit rund 58.900 Euro unter der Fördersumme von 60.000 Euro, sodass ein Überschuss von 1.080 Euro bestehe, den Heindl der Marktgemeinde bereits zurücküberwiesen habe.

Antrag auf Zuschuss

Des Weiteren stellte der Festverein einen Antrag auf weitere Bezuschussung fürs Haager Herbstfest, „damit wir Planungssicherheit für die kommenden Jahre haben“, so Heindl. Die bisherigen Förderbedingungen (maximal 180.000 Euro über drei Jahre, jährlich maximal 60.000 Euro) sollen beibehalten werden. „Dann müssten wir den Antrag auch nicht jedes Jahr neu stellen“, erklärte er. Der Vertrag könne jeweils zum 15. September für das Folgejahr beendet werden.

Dr. Florian Haas (PWG) meinte, er „möchte Werbung machen“ für diesen Beschlussvorschlag. Dieser gebe Planungssicherheit für den Festverein – mit einem „Exit-Point“ für die Marktgemeinde. Trotzdem würde er sich weiterhin jährlich einen Tätigkeitsbericht wünschen. Er ergänzte: „Das Herbstfest ist mehr als Biertrinken. Es ist Ankerpunkt im Haager Land.“ Klaus Breitreiner (CSU) und Egon Barlag (FWG) stimmten Haas zu. „Es ist gut angelegtes Geld und muss weiter unterstützt werden. Das Fest wertet Haag auf“, fanden die beiden.

Genügend Mittel vorhanden?

Eva Rehbein (SPD) schloss sich ebenfalls an, dennoch sah sie diese große Ausgabe kritischer. „Wir haben den Antrag auf Kostenübernahme damals wegen der Pandemie für drei Jahre genehmigt. Ich frage mich, ob genügend Mittel vorhanden sind, um sowohl das Ritterfest alle zwei Jahre abzuhalten und jährlich das Haager Herbstfest.“ Auch Parteikollege Siegfried Maier bezeichnete sich selbst „als Spielverderber“. „60.000 Euro sind viel Geld – mit Blick auf unsere Finanzen. Aber: Es ist gut investiert. Die Leute kommen nach Haag nur wegen des Herbstfests“, schloss er seine Ausführungen.

Bürgermeisterin Sissi Schätz (SPD) erklärte ebenfalls, dass es ein „finanzieller Kraftakt“ für die Marktgemeinde sei. „Alternativ würden wir aber eher das Straßenfest streichen, wenn es im selben Jahr wie das Ritterfest stattfindet – sollte es zu finanziellen Engpässen kommen“, so die Rathauschefin. „Viele haben während der Corona-Pandemie keine großen Veranstaltungen mehr abgehalten. Ihr habt es durchgezogen“, wandte sich die Bürgermeisterin an Heindl und Dörfler. „Deshalb stimme ich für den Antrag, damit ihr Planungssicherheit habt“.

Der Marktgemeinderat entschied einstimmig, den Zuschuss für 2024 von rund 58.900 Euro zu billigen. Weiter stimmte das Gremium mit 11:5 Stimmen dafür, den Zuschuss in einem rollierenden Drei-Jahreszeitraum im Durchschnitt mit maximal 60.000 Euro pro Jahr (maximal 180.000 Euro für drei Jahre) fortzuführen.

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