Fleißige Geschäftsleute

Beruflich hatte Manuel Scheyerl inzwischen das Fach des Versicherungsbetriebswirts absolviert, Stefan Staudinger hatte Elektriker gelernt, um dann auch noch Elektrotechnik zu studieren. Damit legten sie ideale Voraussetzungen für ihre Veranstaltertätigkeit, die sie schließlich mit der Firma SAS auf gewerbliche Füße stellten. Beim ersten Haager Herbstfest standen sie bereits Herbert Zeilinger und Bernd Furch als Ausstatter an der Seite, um 2009 auch als Festwirte Erfahrungen zu sammeln. Neben Bernd Furch betrieben sie dann in Poing ihr eigenes Festzelt. Mit dabei waren sie im Haager Faschingszug zur technischen Ausstattung der Faschingsparty. Ab 2016 organisierten sie im Wasserburger Frühlingsfest die „Wiesn Alm“. In Poing wurden sie dann Gesamtveranstalter, in Mühldorf übernahmen sie das „Spaten-Festzelt“.

Dazu gründeten sie noch eine Firma SAS Elektrotechnik und kreierten die „Winzz-Weinschorle“, eine fertig gemischte Schorle aus der Flasche. Mittlerweile vergrößerte sich ihr Unternehmen und sie beschäftigen acht Festangestellte neben vielen weiteren Mitarbeitern. Die Terminkalender sind gefüllt. „Es gibt fast kein Wochenende, an dem keine Veranstaltung ist“, so Manuel Scheyerl. Schwierig wird es für die beiden Familienväter mit jeweils zwei Kindern nur, den Spagat zwischen Familie und Beruf zu meistern. „Dank der Mithilfe unserer Familien und äußerst engagierten Mitarbeiter- und Mitarbeiterinneninnen klappt das aber auch sehr gut“, so Manuel Scheyerl.

Familienfreundlichkeit ist Hauptthema

Zum Haager Herbstfest sind die beiden nicht nur Gesamtorganisatoren, sondern auch noch Festwirte mit Herbert Zeilinger in „Zeilinger’s Festzelt“. Eine breite Palette von Aufgaben ist zu stemmen. Dazu zählen die Infrastruktur des Festplatzes, die Behördengenehmigungen, das Sicherheitskonzept, das Unterhaltungsprogramm, das Rahmenprogramm mit Unterstützung des Festvereins, die Schaustellerorganisation und die Werbung.

Mit Routine schafften sie heuer wieder einen großen Schaustellerpark für Haag. Zum zweiten Mal dürfen sich die Gäste mit dem Riesenrad in luftige Höhen begeben. Ein Hauptthema des Haager Herbstfestes, das mittlerweile in die zwölfte Runde geht, ist unter Regie von Manuel Scheyerl und Stefan Staudinger die Familienfreundlichkeit. Sie werden heuer vor allem die Gutscheine in der „Herbstfestzeitung“ für Fahrgeschäfte, Essen und Trinken gewährleisten.

Daneben war es ihnen ein Anliegen, die Erreichbarkeit des Festes für weitum mit öffentlichen Verkehrsmitteln sicherzustellen. Eine Buslinie im Ringverkehr erreicht dabei ein großes Umfeld von Gemeinden und verspricht für drei Euro pro Fahrt einen sicheren Herbstfestbesuch. Sonst gravierende Personalprobleme drücken die SAS nicht. „Glücklicherweise“, betont Manuel Scheyerl, und Stefan Staudinger ergänzt: „Es gibt viele junge Leute, die das als spannendes und interessantes Arbeitsumfeld finden.“

Leute gehen am Wochenende weg

Eine große Veränderung zu früher ist nach Erkenntnissen der beiden Haager Herbstfestchefs das Fortgehverhalten des Publikums, das sich zunehmend auf das Wochenende konzentriert. So sind montags und dienstags Zelte oft nur leicht gefüllt. Am Wochenende kommen so viele, dass es ein Zusatzzelt bräuchte. „Hochwertig, schön und gemütlich“ lautet die Devise für das Haager Herbstfest 2023. Nicht aus den Augen verlieren wollen die beiden die Tatsache, dass alles teurer wird. Das betrifft nicht nur die Veranstalter, sondern auch die Gäste. So wollen sie „alles zum moderaten Preis“ bieten. Das Haager Herbstfest soll dauerhaft attraktiv bleiben.

Eine Attraktion werden heuer auch die Kulinaria, wie die beiden abschließend ankündigen. In „Zeilinger’s Festzelt“ dreht sich am 3. Oktober der Ochs am Spieß. Das Unertl-Bräustüberl-Team bewirtet das „Schützenzelt“, wo es zum Schützen- und Jägertag Rehragout mit Hauberlingen gibt, und den „Weinstadl“ mit selbstgemachten Kuchen. Dazu natürlich die traditionellen Steckerlfische, umrahmt vom Blasmusikherbst regionaler Kapellen.