Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Symbolischer Anstich

Generationenwechsel beim Haager Herbstfest: Neuer Veranstalter ist ein „alter“ Bekannter

Stießen mit Bürgermeisterin Sissi Schätz (Mitte) auf das Herbstfest 2023 an: (von links) Braumeisterin Barbara Lohmeier-Opper (Bräu z´Loh), die Festwirte Katja und Christian Lettl, Braumeisterin Annemarie Kammhuber-Hartinger und Ehemann Martin Hartinger (Stierberg), Alois Unertl junior (Unertl), Sissi Schätz, Manuel Scheyerl und Stefan Staudinger von SAS, die Festwirte Herbert und Gerti Zeilinger, Almütten-Wirt Matthias Würdinger, der ehemalige Veranstalter Bernd Furch, Almütten-Wirtin Petra Bauer-Würdinger und Festvereinsvorsitzender Wolfgang Heindl.
+
Stießen mit Bürgermeisterin Sissi Schätz (Mitte) auf das Herbstfest 2023 an: (von links) Braumeisterin Barbara Lohmeier-Opper (Bräu z´Loh), die Festwirte Katja und Christian Lettl, Braumeisterin Annemarie Kammhuber-Hartinger und Ehemann Martin Hartinger (Stierberg), Alois Unertl junior (Unertl), Sissi Schätz, Manuel Scheyerl und Stefan Staudinger von SAS, die Festwirte Herbert und Gerti Zeilinger, Almütten-Wirt Matthias Würdinger, der ehemalige Veranstalter Bernd Furch, Almütten-Wirtin Petra Bauer-Würdinger und Festvereinsvorsitzender Wolfgang Heindl.

Generationenwechsel beim Haager Herbstfest. Ein neuer Veranstalter übernimmt das Zepter. Er ist jedoch ein „alter“ Bekannter. Beim symbolischen Bieranstich „servierten“ Festverein und Wirte am Sonntag, 4. Juni, viele weitere Neuigkeiten. Heuer wollen die Haager wieder an die Zeiten der größten Erfolge anknüpfen.

Haag – Bürgermeisterin Sissi Schätz ist eigentlich eine geübte Rathauschefin, wenn es um das Anzapfen geht. Beim Pressefrühstück auf dem Volksfestplatz gab es für sie heuer jedoch eine kalte Dusche: Erst nach sieben Schlägen und viel Pritschlerei konnte Schätz mit klitschnassem Dirndl gemeinsam mit Braumeisterin Annemarie Kammhuber-Hartinger das erste Bier ausschenken.

Ausnahmsweise eine Pritschlerin: Bürgermeisterin Sissi Schätz beim symbolischen Anstich.

Die kleine Panne hat weder bei ihnen, noch beim Festverein, der gemeinsam mit den Wirten eingeladen hatte, die Stimmung getrübt. Im Gegenteil: Die Verantwortlichen des Haager Herbstfestes versprühten viel Vorfreude. Und Aufbruchsstimmung: zurück zu den Wurzeln, heißt das Motto. Das 12. Herbstfest soll wieder so stark werden, wie es zu den Glanzzeiten von Veranstalter Bernd Furch bis einschließlich 2018 war, betonte der neue Vorsitzende des Festvereins, Wolfgang Heindl. 2019 hatte es ja nur eine Kirta gegeben, 2020 und 2021 fiel die Großveranstaltung als Folge der Pandemie aus, 2022 fand sie wieder statt, allerdings noch mit etwas kleinerem Programm und bei schlechtem Wetter.

SAS übernimmt

Darauf hat Haag auch heuer keinen Einfluss, auf die Programmgestaltung jedoch wohl. 2023 geht es wieder in die Vollen, wobei derjenige, mit dessen Person die Riesenerfolge des Haager Herbstfestes verbunden sind, nicht mehr als Veranstalter ganz vorne steht. Bernd Furch folgen zwei Organisatoren nach, die sich auskennen: Manuel Scheyerl und Stefan Staudinger von der Firma SAS.

Sie waren von Anfang an dabei. Und treten jetzt in große Fußstapfen. Aufgeregt? Nein, das seien sie nicht, sagt Scheyerl im Gespräch mit der Wasserburger Zeitung und wasserburg24. Doch die Aufgabe der Gesamtorganisation, zu der unter anderem auch die Betreuung der Schausteller, die Planung der Buslinien sowie die Erstellung des Sicherheitskonzeptes gehören, das sei schon eine neue große Herausforderung für SAS. Doch Furch wird sich nicht ganz zurückziehen. Er stellt sein umfassendes Know-how und seinen großen Erfahrungsschatz zur Verfügung, versprach der große Mann des Haager Herbstfestes. Beratend stehe er den jungen Nachfolgern nach wie vor zur Seite.

Die neuen Macher: Stefan Staudinger und Manuel Scheyerl von SAS (von links).

Sie verbindet eines mit Furch: Das Haager Herbstfest ist auch für Scheyerl und Staudinger eine „Herzensangelegenheit“. Sie sind leidenschaftliche Fans der beiden größten Volksfeste im Alt-Landkreis Wasserburg: des Frühlingsfestes in Wasserburg, wo SAS die Almhütte betreibt, und des Herbstfestes in Haag, wo es neben dem Barbetrieb nun auch die Aufgabe des Veranstalters zu bewältigen gilt. Scheyerl und Staudinger stehen im Wasserburger und Haager Land für den Spagat zwischen frischen modernen Konzepten und traditioneller Volksfeststimmung.

Großes Vertrauen in die neuen Macher

Damit sie aufkommt, braucht es Macher und Mitmacher, betonte Festwirt Herbert Zeilinger in seiner Ansprache. Mit Scheyerl und Staudinger seien nach dem erst im April erfolgten Rückzug von Furch echte Macher gefunden worden. „Respekt!“, zollte Zeilinger den SAS-Geschäftsführern, die trotz ihres Alters als Mittdreißiger bereits große Erfahrung im Veranstaltungsmanagement hätten.

Das plant Festwirt Herbert Zeilinger

Zeilinger will mit seinem Festzelt ebenfalls an den letzten richtig großen Erfolg, noch unter Veranstalter Furch, im Jahr 2018 anknüpfen. Vier Jahre lang habe er sein Equipment eingelagert in Containern, heuer werde es wieder ausgepackt, denn das richtig große Zelt biete wieder den Platz. Hier werde es 2000 Sitzplätze geben, außerdem ein Weißbierkarussell und einen Biergarten sowie die bekannten drei Bars. Erneut wird Zeilingers Sohn in der Küche den Löffel schwingen, die Premiere im Jahr 2022 habe ihn ermutig, weiter zu machen, freute sich der Vater. Die Speisekarte werde wieder auch vegetarische und vegane Gerichte umfassen. Wieder gibt es das Stierberger Bier und Weißbier von Unertl. Für Stimmung sollen regionale Bands sorgen, erstmals wird eine Musikkapelle aus Südtirol auftreten – Chance, es den Rosenheimern nachzutun und verstärkt auch Gäste aus dem Nachbarland nach Haag zu locken? Im Festzelt gibt es auch heuer ein Schafkopfturnier. Bewährt habe sich 2022, dass der Seniorentag vormittags und mittags stattgefunden habe.

Das ist los im Café- und Weinstadl

Petra Bauer-Würdinger, gemeinsam mit Ehemann Matthias Würdinger, als Wirtsleute tätig im Café- und Weinstadl, bietem die Location heuer ebenfalls etwas größer an. Junge, regionale Bands werden hier auftreten, kündigte sie an. Abends ist Party, nachmittags gibt es Kaffee und selbstgemachte Kuchen. Erneut kocht nach ihren Angaben so wie schon 2022 das Team des Unertl Bräu Stüberls in Haag. Es gebe erlesene Weine, das Unertl Weißbier und das Bier der Forstinger Brauerei.

Das ist neu im Festzelt von Christian Lettl

Viel Neues gab es außerdem von Christian Lettl zu hören, der im vergangenen Jahr mit dem Bräu Z´Loh-Festzelt Premiere auf dem Haager Herbstfest gefeiert hatte. Vorher war es das Unertl-Festzelt gewesen. Das Weißbier der Haager Brauerei wird auch hier nach wie vor ausgeschenkt, doch Lettl hat sich im Bemühen, eine eigenständige Zeltmarke zu entwickeln, entschlossen, die Location umzubenennen: in Schützenzelt, eine Hommage an den Gauschützenverband Wasserburg-Haag und Gau-Ehrenschützenmeister Helmut Wagner. Alois Unertl IV. aus der Unternehmensleitung spendete Applaus, denn auch er kann die Gründe für den neuen Namen gut verstehen, wie er im Gespräch mit der Wasserburger Zeitung betont. „Wir waren noch nie Festwirte in Haag, deshalb gibt es für uns gar keinen Grund, beleidigt zu sein. Wichtig ist uns nur, dass das Unertl-Weißbier ausgeschenkt wird, mit dem das Haager Herbstfest schließlich eng verbunden ist.“ Der Diplom-Braumeister ist nach eigenen Angaben vom neuen Konzept begeistert und traut den neuen Machern zu, die Tradition zu bewahren und das Volksfest wieder an die Erfolgszeiten bis 2018 heranzuführen.

Größer und mit neuem Namen

Das Zelt von Wirt Lettl hat nicht nur einen neuen Namen, sondern auch eine neue Dimension: Lettl lässt es von 700 auf 1500 Plätze aufstocken. Hinzu kommt noch ein Biergarten. Damit nähert sich das Haager Herbstfest mit fast 400 Plätzen dem Erfolgszeiten unter Furch wieder sehr an. Lettl legt Wert auf ein klassisches Festzeltkonzept nach bayerischer Tradition: mit viel Blasmusik, weniger Partymusik, mit Volkstanzabend und Tag der Vereine. Das Schützenzelt soll Heimat der Burschen- und Dirndlschaften sowie der Landjugend werden, so sein erklärtes Ziel.

Spielte zünftig auf: K4 aus Kirchdorf.

Das hat der Festverein vor

Der Festverein unterstützt mit Werbung, Marketing und „kulturellem Unterbau“, wie Heindl betonte. „Wir sorgen dafür, dass diese Traditionsveranstaltung eine bayerisch-fetzige Familiensache bleibt“. Deshalb organisiert der Verein auch den Festzug zur Eröffnung, den Familientag, der Erntedankgottesdienst, das Oldtimertreffen und das Abzapfen. Und will dafür sorgen, dass mittags zur Brotzeit, wenn viele Familien und ältere Besucher kommen, traditionelle Blasmusik aufspielt. Einen Vorgeschmack gab die „K4-Musi“ aus Kirchdorf, auch sie ist heuer beim Haager Herbstfest dabei. Außerdem werden etwa 31 Schausteller ihre Geschäfte aufbauen. Es gibt drei Karussells für Kinder, den Breakdancer, den Autoscooter, außerdem sind Verein und Veranstalter dran an einem Hochfahrgeschäft. Das Eingangsportal soll aussehen wie früher. Ein neues, altes Haager Herbstfest steht an.

Kommentare