Warum ein Nachtragshaushalt notwendig ist
Verwaltungs-Chaos mit „falsch verbuchten Rechnungen“: So steht es um die Finanzen in Kirchdorf
Falsch verbuchte Rechnungen und Zahlungen: Kirchdorf ist immer noch dabei, Ordnung in das Verwaltungs-Chaos zu bringen. Nun war ein Nachtrags-Haushalt notwendig.
Kirchdorf – In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats hat Kirchdorf den Nachtragshaushalt für 2024 vorgelegt, das hatte Rathauschef Christoph Greißl (FWG) in der Bürgerversammlung bereits angekündigt. Die Kommune sei für die Aufstellung des Etats 2024 dabei, fehlende oder falsch verbuchte Rechnungen und Zahlungseingänge zu kontrollieren, um so Klarheit in die Finanzen Kirchdorfs zu bringen, so der Rathauschef bei der Veranstaltung.
Verwaltungs-Chaos in Kirchdorf
Diese falsch verbuchten Rechnungen seien 2023 entstanden. Anschließend sei die externe Beratungsfirma hjs-consulting eingeschaltet worden, um Ordnung in die Bücher zu bringen. Dieses Unternehmen habe für 2023 unter Zeitdruck einen Not-Haushalt aufgestellt, um die Handlungsfähigkeit der Verwaltung aufrechtzuerhalten, erklärte er. Die Vorgehensweise: Das Zahlenwerk von 2022 wurde übernommen und auf jeden Posten ein Inflationsausgleich von zehn Prozent aufgerechnet. Das sei damals der einzig mögliche Weg gewesen, um einen Etat aufzustellen, weil es zu diesem Zeitpunkt noch viele offene Fragen rund um Rechnungsvorgänge und Geldflüsse gegeben habe.
So würde sich der erhöhte Finanzierungsbedarf gegenüber den im abgeschlossenen Haushaltsjahr 2023 angesetzten Summen erklären, erläuterte Greißl im Gemeinderat. Der Mehraufwand sei in den Haushaltsansätzen für 2023 und vor allem für 2024 nicht veranschlagt gewesen. Durch die im ersten Halbjahr bereinigten Buchungen konnten nun erst realistische Zahlen dargestellt werden. Deswegen sei laut dem Bürgermeister ein Nachtragshaushalt notwendig. Der Verwaltungshaushalt liege bei rund 3,9 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt bei circa 3,7 Millionen Euro. Die größten Posten: die Erhöhung der VG-Umlage um rund 220.000 Euro von rund 321.000 auf circa 542.000 Euro. Zudem würde der Defizitausgleich für den Kindergarten in Höhe von 146.800 Euro zu Buche schlagen.
Mehrheitlich verabschiedet
Der Gemeinderat verabschiedete den Etat mit 7:3 Stimmen. Grundsätzlich monierte das Gremium, dass es keinen Nachtragshaushalt brauchen würde, wenn nicht so gravierende Fehler in der Verwaltung geschehen wären. Es wurde auch die Frage aufgeworfen, wer die Situation verursacht habe.
