Dauerregen in Europa
„Sehr große Hochwasserwelle“ kommt nach Deutschland: Wo es noch „richtig gefährlich“ werden kann
Anhaltender Regen sorgt für eine angespannte Wetter-Lage in Deutschland. Die Gefahr möglicher Hochwasser ist noch nicht gebannt.
Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Entwicklungen in Sachsen, Polen und Tschechien lesen Sie in unserem neuen Hochwasser-Ticker.
Update vom 17. September, 7.21 Uhr: Wegen anhaltender Regenfälle stieg in den frühen Morgenstunden der Fluss Sempt in Oberbayern wieder an. Um 3 Uhr wurde am Pegel Berg nahe der Gemeinde Wörth ein Wasserstand von 1,57 Metern erreicht. Laut Hochwassernachrichtendienst Bayern wurde damit der Richtwert für die Warnstufe 3 überschritten, der an diesem Pegel bei 1,50 Metern liegt.
Zudem warnte das Wasserwirtschaftsamt München für den Landkreis Erding vor einem weiteren Anstieg der Pegelstände. Die Scheitelwerte sollten voraussichtlich am frühen Morgen erreicht werden. Für Stadt und Landkreis Passau gilt derweil weiter Überschwemmungsgefahr. Laut Hochwassernachrichtendienst hätten die Donaupegel wieder Meldestufe 3 erreicht. Es wird noch bis Mittag mit steigenden Pegelständen gerechnet.
Auch an der Elbe in Schöna (Sachsen) gilt laut Landeshochwasserzentrum noch Alarmstufe Rot. Der Pegelstand lag gegen 7 Uhr bei 6,3 Metern, der Normalwert beträgt 1,58 Meter. Auch an der Elbe in Dresden nähert sich der Pegelstand in langsamen Schritten der Sechs-Meter-Marke. Dann würde ebenfalls Alarmstufe drei gelten. Nach Prognosen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) soll der Dauerregen im Süden des Landes noch bis Mittag anhalten. Die amtliche Warnung vor ergiebigem Dauerregen dauert bis etwa 12 Uhr.
Update vom 16. September, 20.23 Uhr: Wie kam es zu dem Hochwasser in Deutschland und anderen Ländern? „Es war ja eigentlich gut vorhergesagt, wie viel Regen runterkommen wird“, äußerte Wetterexperte Özden Terli im „ZDF Spezial“. Weiter sagte er: „Das waren gewaltige Mengen, die vorher schon in den Daten erkennbar waren. Das Ungewöhnliche war, dass dieses Tief festgesetzt war von zwei Hochs im Osten und im Westen. Es lag genau dazwischen und hat diese feucht-warme Luft aus dem Mittelmeerraum nach Norden transportiert und dann dort abgeladen.“
Für die Nacht gibt es laut dem Experten durchaus gute Nachrichten: „Ein Hoch setzt sich durch und dann wird es deutlich ruhiger werden.“ Aber, weil auch die Temperaturen steigen sollen, könne schmelzender Schnee zu einem zusätzlichen Problem werden.
Update vom 16. September, 17.54 Uhr: In der Sächsischen Schweiz gibt es vorsichtige Entwarnung in der Hochwasserlage. Das gab das Landratsamt Pirna bekannt, das eine leichte Entspannung an der Elbe sieht. Es gebe Grund zu „vorsichtigem Optimismus“ angesichts des langsameren Anstiegs des Wasserstandes. 6,20 Meter misst der Pegel am sächsischen Grenzort Schöna, der Normalwert beträgt 1,58 Meter. Am Mittwochvormittag wird der Scheitel erwartet.
Update vom 16. September, 15 Uhr: Mit dem im Tagesverlauf erwarteten Ende des Dauerregens in Sachsen gehen die Hydrologen zunächst von einer Entspannung der Lage in den ostsächsischen Flussgebieten aus. „In der Lausitzer Neiße in Görlitz ist der Scheitel durch, dort geht das Wasser leicht zurück“, sagte ein Sprecher des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Auf Bildern sind überschwemmte Gebiete zu sehen. In der Spree, der Schwarzen Elster und den Nebenflüssen der Oberen Elbe setze sich der Anstieg leicht und moderater fort.
Der Wasserpegel der Elbe steigt indes weiterhin an. Einschätzungen der Hydrologen zufolge wird der Richtwert der Alarmstufe vier am Pegel Dresden aber nicht erreicht. Sie gehen davon aus, dass die Elbe dort auf gut sechs Meter anschwillt und damit noch knapp in die nächste Alarmstufe drei kommt. Am Montagvormittag wurden 5,62 Meter gemessen. Normal sind hier 1,42 Meter, bei der Jahrhundertflut 2002 waren es 9,40 Meter.
„Der Höhepunkt in Deutschland ist noch zu erwarten, wenn die Regenmassen zu uns abfließen“, sagte indes Christof Johnen im Gespräch mit IPPEN.MEDIA. Er ist Bereichsleiter für Internationale Zusammenarbeit beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) und somit zuständig für humanitäre Hilfe im Ausland. „Besonders die DRK-Landesverbände in Sachsen und Bayern leisteten und leisten bereits Vorbereitungen“, fuhr er fort. „Überall werden die Schutzmaßnahmen intensiviert, Sandsäcke und Notunterkünfte werden vorbereitet.“ Darüber hinaus helfe das DRK in den von den Wassermengen betroffenen Ländern wie Österreich, Polen und Tschechien.
Update vom 16. September, 11.30 Uhr: „Es kommt eine sehr große, sehr langgestreckte Hochwasserwelle auf Deutschland zu“, sagt Wetterexperte Jan Schenk von The Weather Channel bei Focus.de. In Sachsen liegt ein besonderer Fokus auf dem Ort Schöna. Hier gilt aktuell Warnstufe 3. In Dresden gilt derzeit Warnstufe 2, wie das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in einer Grafik informiert. Laut Schenk spitzt sich die Hochwasserlage an diesen beiden Orten am Mittwoch und/oder Donnerstag zu. Vom Elbehochwasser 2002 sei man jedoch noch sehr weit entfernt.
Mit Blick auf Brandenburg äußert Schenk: „Hier haben wir vielleicht die gefährlichste Lage zu erwarten.“ Es gebe noch keine validen Daten, räumt er ein, „aber wir können davon ausgehen, dass mindestens Alarmstufe drei erreicht wird und höchstwahrscheinlich auch Alarmstufe vier“. So könnte es beispielsweise in Frankfurt a.d. Oder „richtig gefährlich werden“. Aktuell gibt es dort noch kein Hochwasser – die Pegelstände zeigen aber eine steigende Tendenz, wie einer Grafik des Bundeslandes zu entnehmen ist. Schenks Prognose bezieht sich auf den Zeitraum nach Mittwoch.
Ein Überblick über die Wasserstände aktuell:
| Ort | Warnstufe |
|---|---|
| Schöna (Sachsen; Elbe) | Warnstufe 3 |
| Dresden (Sachsen; Elbe) | Warnstufe 2 |
| Görlitz (Sachsen; Lausitzer Neiße) | Warnstufe 3 |
| Frankfurt a.d. Oder (Brandenburg; Oder) | Keine Warnstufe |
Hochwasser-Lage in Deutschland weiter angespannt: „Ich rate den Menschen, sich vom Wasser fernzuhalten“
Update vom 16. September, 9.29 Uhr: Aufgrund der anhaltenden Unwetter bereitet sich das Technische Hilfswerk (THW) auf mögliche Hochwasser im Osten Deutschlands vor. „Wir stellen uns halt darauf ein, dass wir größere Kräfte dann auch an die Elbe und an die Oder verlegen können“, sagte THW-Abteilungsleiter Fritz-Helge Voss am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. Den Menschen in den betroffenen Gebieten riet Voss, sich einen „kleinen Notvorrat“ anzulegen.
Voss sagte, Deutschland warte noch auf die entsprechende Extremwetterlage und habe bisher „Glück“ gehabt. Die Flüsse Elbe, Neiße und Oder würden aber im Laufe der Woche Hochwasser führen. Übers Wochenende habe das THW bereits rund 140 Einsatzkräfte in Bayern und in Sachsen im Einsatz gehabt, unter anderem an der eingestürzten Carolabrücke in Dresden.
In den THW-Ortsverbänden liefen die Vorbereitungen auf eventuelle Einsätze, erläuterte Voss, die Ausrüstung werde entsprechend geprüft. Den Menschen in den Hochwassergebieten riet Voss, sich zu informieren.
„Ich rate den Menschen, sich tatsächlich von dem Wasser fernzuhalten“, betonte Voss. So sollten Menschen bei Hochwassersituationen besser nicht mehr in den Keller gehen, weil sie sonst womöglich nicht mehr rauskommen würden. „Halten Sie Abstand. Wasser ist gefährlich“, appellierte er.
Update vom 16. September, 6.25 Uhr: Die Wetterlage in Deutschland bleibt angespannt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostiziert auch am Montag in Teilen Sachsens und in Südostbayerns länger anhaltenden Regen: In Sachsen soll der Regen bis mittags anhalten, an den Alpen bis Dienstagvormittag. Erst am Dienstagmittag sei insgesamt mit einem Ende der Dauerregenlage zu rechnen.
Der Elbe-Pegel Schöna an der Grenze zu Tschechien überstieg am frühen Montagmorgen den Richtwert der Alarmstufe 3. Wie das Landeshochwasserzentrum berichtet, erreichte der Pegelstand im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge 6,03 Meter und überschritt damit knapp den Richtwert von 6 Metern. Ab Stufe 3 drohen Überschwemmungen auch von bebauten Gebieten.
Der Pegel der Lausitzer Neiße steigt ebenfalls weiter an. Am Morgen wurde in Görlitz an der polnischen Grenze ein Wasserstand von 4,98 Metern gemessen. Die Bundesstraße 99 musste aus Sicherheitsgründen vorerst gesperrt werden, erklärte ein Polizeisprecher.
Update vom 15. September, 21.50 Uhr: Die Hochwasser-Situation in Deutschland ist längst nicht so dramatisch wie in den Nachbarländern Österreich, Tschechien und Polen. Dennoch befürchten Experten, dass sich die Lage in den kommenden Tagen auch hierzulande verschärfen könnte. Erste Anzeichen dafür gab es bereits in Sachsen, wo die Wasserstände merklich anstiegen. In Dresden wurde am Sonntagabend die zweite von vier Alarmstufen ausgelöst, da der Wasserstand der Elbe über fünf Meter gestiegen war.
Die dritte Alarmstufe wird ausgerufen, wenn der Wasserstand sechs Meter erreicht. Bei einem Pegel von sieben Metern wird die höchste Alarmstufe ausgelöst, da dann eine Gefahr für Leib und Leben besteht. Für den kommenden Dienstag wird ein Wasserstand von 7,50 Metern erwartet. Wie schnell die Wasserstände von Donau und Elbe ansteigen, kann man auf der Informationsseite Pegel Online nachvollziehen.
Ein weiteres Problem könnte die eingestürzte Carolabrücke darstellen. Zwar konnten die Arbeiten daran am Samstag noch abgeschlossen werden, bevor der steigende Wasserstand weitere Maßnahmen verhindert hätte. Doch die im Wasser verbliebenen Teile der Brücke könnten das Wasser aufstauen.
Unwetter-Lage bleibt angespannt: Meteorologen sagen starken Dauerregen bis Dienstag voraus
Update vom 15. September, 19.50 Uhr: Nachdem sich die Unwetter-Lage im Laufe des Samstagabends etwas beruhigt hatte, setzten sonntags der angekündigte neue Starkregen ein – und hält wohl noch etwas an. Wie der Meteorologen-Dienst Kachelmann-Wetter auf X schreibt, muss zumindest noch bis Montagabend mit ordentlich Niederschlag gerechnet werden.
Bis morgen Abend muss in den #Hochwasser-gebieten von SO-Bayern über Ober- bis nach Niederösterreich nochmals mit 30-50, vor alle, v.a. nach dem Super HD auch mit Mengen > 50 l/m² gerechnet werden. Problem auch Schneeschmelze durch steigende SFG.https://t.co/eK9INGybbl /LD pic.twitter.com/0P1knqmWeU
— Kachelmannwetter (@Kachelmannwettr) September 15, 2024
Die Unwetter konzentrieren sich auch weiterhin auf die bayerische Alpen- und Grenzregion zu Österreich und Tschechien sowie auf Sachsen. Problematisch könnten außerdem Schneeschmelze werden. In einigen Tagen könnten das Hochwasser in den Nachbarländern dann auch in weiteren Teilen Deutschlands Auswirkungen haben. Experten warnen vor steigenden Pegelständen vieler Flüsse.
Unwetter-Warnstufe Rot in etlichen Landkreisen Bayerns ausgerufen
Update vom 15. September, 18.37 Uhr: Die Unwetter-Karte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) färbt sich im Südosten Deutschlands zunehmend rot. Für 15 bayerische Landreise gilt nun die zweithöchste Warnstufe:
- Altötting
- Bad Tölz-Wolfratshausen
- Berchtesgadener Land
- Cham
- Ebersberg
- Freyung-Grafenau
- Garmisch-Partenkirchen
- Miesbach
- Mühldorf a. Inn
- München
- Passau
- Regen
- Rosenheim
- Rottal-Inn
- Traunstein
In einem Streifen von München bis Passau sowie rund um die österreichischen und tschechischen Landesgrenzen müssen sich die Menschen wohl auf einen zweitägigen Dauerregen einstellen. Vor Dienstag sei keine Entspannung der Lage zu erwarten.
Heikle Unwetter-Lage steuert auf Sachsen zu – Bürger sollen sich gefasst machen
Update vom 15. September, 17.18 Uhr: In Dresden bereitet man sich auf eine drohende Katastrophen-Situation vor. Zwar werden in der Landeshauptstadt Sachsens erst zu Mittwoch und Donnerstag die Höchstpegel erwartet, dennoch sollen bis Montag erste Schutzwände in der Altstadt aufgebaut werden, schreibt die Leipziger Volkszeitung.
Südöstlich von Dresden und nahe der Grenze zu Polen solle man sich auf eine mögliche Evakuierung gefasst machen, heißt es. Schon jetzt sollten erste Maßnahmen getroffen werden, wie etwa Fahrzeuge aus Tiefgaragen zu holen oder wichtige und wertvolle Gegenstände zu sichern.
Panik solle damit nicht gesät werden, zitiert die Volkszeitung die Behörden-Appelle. „Aber wenn unser aller Vorbereitungen unnötig gewesen sein werden, dann betrachten wir das gern als gemeinsam Übung für den Ernstfall“, so Thomas Zenker (parteilos), Oberbürgermeister der sächsischen Kreisstadt Zittau, ernst.
Unwetter in Sachsen: Zweiter Regenschub lässt Flüsse rasch ansteigen
Update vom 15. September, 15.46 Uhr: Für die Lausitzer Neiße, ein Nebenfluss der Oder in Sachsen, wird ein neuer Höchststand erwartet. Wie das Sächsische Landeshochwasserzentrum bekannt gab, rechnet es am Montag mit 2,5 Metern. Das bedeutet Alarmstufe 2. „Wir hatten in den letzten Stunden sehr schwankende Niederschläge. Nach dem ersten Regen hatten wir eine größere Regenlücke von Samstag- auf Sonntagmittag“, erklärt Hydrologe Andy Philipp vom Landeshochwasserzentrum laut MDR. „Jetzt nehmen die Niederschläge im tschechischen Isergebirge wieder zu, weswegen wir dann wieder ein Hochwasser bekommen. Vor allem in Görlitz erwarten wir daher nochmal einen deutlich höheren Hochwasserscheitel.“
Update vom 15. September, 14.05 Uhr: Für den Elbepegel im ostsächsischen Schöna an der Grenze zu Tschechien wird laut aktuellen Prognosen für Dienstag das Erreichen der höchsten Alarmstufe 4 erwartet. Der entsprechende Pegelstand von 7,50 Metern soll dort gegen Dienstagmittag überschritten werden, wie aus Daten des Landeshochwasserzentrums (Stand: 12.45 Uhr) hervorgeht.
Schwere Hochwasserlage in Deutschland: An der Elbe drohen Überschwemmungen
Bei Alarmstufe 4 besteht dem Landeshochwasserzentrum zufolge Gefahr für Leib und Leben. Es gibt Überschwemmungen größerer bebauter Gebiete, Deiche können überströmt werden oder brechen. Bereits am Samstag hatte das Landeshochwasserzentrum mitgeteilt, dass auch für Dresden das Erreichen von Alarmstufe 4 in der kommenden Woche nicht ausgeschlossen sei.
Unterdessen ist im Südwesten Polens nahe der tschechischen Grenze ein Staudamm gebrochen. Nachdem das Bauwerk im niederschlesischen Stronie Slaskie nachgegeben habe, ströme das Wasser jetzt den Fluss Biala Ladecka herunter und nehme Kurs auf das Gebiet der Glatzer Neiße, teilte das Meteorologische Institut auf X mit. In Österreich schwellen Nebenflüsse der Donau weiter an und bedrohen Straßen und Menschen in ihren Häusern.
Bilder zeigen dramatisches Hochwasser in Österreich – Wassermassen fluten Wien




Update vom 15. September, 9.09 Uhr: Auch in Sachsen könnte sich die Hochwasser-Lage nochmals zuspitzen. Darüber berichtet The Weather Channel. Am Sonntag soll neuer Starkregen einsetzen, auch mit Gewittern. Am Montag sei dann Alarmstufe 3, möglicherweise sogar Alarmstufe 4 möglich. Doch nicht nur Dresden ist von drohendem Hochwasser betroffen, die Welle könnte auch Magdeburg und damit Regionen in Sachsen-Anhalt erreichen.
Trotz der prekären Situation im Osten und Süden Deutschlands, sagt Meteorologe Jan Schenk: „Die Tschechen haben wohl das Schlimmste verhindert.“ „Durch die Regelung des Durchflusses an der Moldau konnte bisher das Hochwasser etwas gesteuert werden.“
Hochwasser-Alarm in Deutschland: Unwetter setzen sich auch am Sonntag in Bayern fort
Update vom 15. September, 7.16 Uhr: Unwetter mit starken Regenfällen haben am Samstag (14. September) in Teilen Bayerns Überschwemmungen verursacht, auch in Sachsen war die Hochwasser-Lage angespannt. Laut Mitteilung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom Morgen steht auch am Sonntag beiden Bundesländern Dauerregen bevor.
Hochwasser in Österreich, Polen, Tschechien und Bayern: Ausnahmezustand vor Ort – Die Bilder




Ab dem Nachmittag sei von den Alpen über das Vorland bis nach Niederbayern mit aufkommendem und unwetterartigem Dauerregen zu rechnen. Bis in den Dienstag hinein können dort gebietsweise 40 bis 60 Liter pro Quadratmeter innerhalb von knapp 48 Stunden fallen. Am östlichen Alpenrand 60 bis 90 Liter pro Quadratmeter im selben Zeitraum.
In Sachsen ist laut DWD ab Sonntagmittag bis zum Montagnachmittag wieder mit Dauerregen zu rechnen. Vom Erzgebirge bis in die Oberlausitz können demnach Regenmengen zwischen 30 und 50 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden fallen. In Staulagen im Osterzgebirge seien eng begrenzt auch Mengen von bis zu 60 Liter pro Quadratmeter möglich.
Update vom 14. September, 19.32 Uhr: Aktuell konzentriert sich der Regen in Deutschland auf den Süden Bayerns entlang der österreichischen und tschechischen Grenze. Eine amtliche Warnung für Dauerregen spricht der Deutsche Wetterdienst (DWD) derzeit aber auch für die Region rund um Dresden aus.
Das Schlimmste scheint aber noch bevorzustehen: bis Dienstag könnte der Regen gebietsweise wohl anhalten. Noch deutlich später könnten sich Folgen an der Elbe und anderen Flüsse zeigen. Wie Carsten Lippe vom Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) dem NDR sagt, müsse damit gerechnet werden, dass spätestens in einer Woche auch hierzulande die Wasserpegel ansteigen.
Dann könnten auch Flüsse in Norddeutschland anschwellen. So lange brauche demnach eine Hochwasser-Welle von der tschechischen Landesgrenze bis nach Niedersachsen. „Ein Überschreiten der Richtwasserstände der Alarmstufen im Oberlauf in Sachsen ist abzusehen“, so der Sprecher.
Zuvor hatte schon Meteorologe Jörg Kachelmann in einem Beitrag auf X angedeutet, dass die momentanen Unwetter in den Nachbarländern Spätfolgen für Deutschland haben könnten. Auf seinem Account schrieb er zu dem Thema: „Wir reden in einer Woche wieder?“
„Bleibt angespannt“: DWD kündigt weitere Schauer für die nächsten Tage an
Update vom 14. September, 17.15 Uhr: Im Osten Deutschlands hat der Regen etwas nachgelassen – vorerst. Denn wie Marco Manitta vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in einem Video-Update auf YouTube sagt, handelt es sich wohl nur um eine kurze Unwetter-Pause. Neuer Regen werde bereits aus Polen und Tschechen erwartet.
„Heftige Niederschläge greifen im Laufe des Sonntags auf Deutschland über“, so der Wetter-Experte im Zwischenfazit von Samstagnachmittag. Die Regenfront erstrecke sich dann am Sonntag ebenfalls wohl wieder von Sachsen bis Bayern, wo die Lage noch immer angespannt ist. Hier gilt nach wie vor in zahlreichen Landkreisen erhöhte Unwetter-Warnung, warnt der DWD.
Mit dem zweiten Niederschlagsschub steige am Alpenrand auch die Schneefallgrenze an und könnte die Hochwasserlage verschärfen. Die Prognose sagt bis Dienstag Niederschlag voraus. „Das Ganze also bleibt angespannt“, so der Experte vom DWD.
Unwetter in Deutschland: Wetter-Experte befürchtet Ausmaße wie in Nachbarländer
Update vom 14. September, 16.22 Uhr: Die Lage in den Nachbarländern Österreich und Tschechien verschärft sich immer mehr. Doch Experten befürchten auch in Deutschland schlimme Folgen von Unwettern. Meteorologe Jörg Kachelmann kann gar nicht deutlich genug mahnen, dass es auch hierzulande bedrohlich werden könnte.
Huhu Deutschland!
— Jörg @kachelmann anderswo: @realkachelmann (@Kachelmann) September 14, 2024
Ich hatte in diesem Text für @derspiegel auch über deutsche Flüsse geschrieben https://t.co/DGaNKhPi1Q
Ich weiß, dass Sie denken, dass da sowieso nichts mehr kommt, weil es in deutschen Medien wahnsinnig still ist zum Thema.
Wir reden in einer Woche wieder? pic.twitter.com/HCxIwJSirG
Auf seinem X Account zitiert er aus einem Artikel, den der Spiegel mit ihm über deutsche Flüsse gemacht hat. „Ich weiß, dass Sie denken, dass da sowieso nichts mehr kommt, weil es in deutschen Medien wahnsinnig still ist zum Thema“, schreibt er dazu und schließt mit folgenden Worten vielsagend ab: „Wir reden in einer Woche wieder?“
Doch erste Vorboten für schlimme Unwetter gibt es längst in Deutschland. Vor allem Bayern und der Osten rund um Dresden, Berlin und Magdeburg sind betroffen, wie auch die Warnkarte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigt. Für den Freistaat hat die Behörde in 20 Landkreisen die zweithöchste Warnstufe ausgerufen. Schlimmeres muss auch die Dreiflüssestadt Passau befürchten und hat vorsorglich die Altstadt sperren lassen und weitere Maßnahmen ergriffen.
Deutschland muss „angespannte Dauerregenlage“ befürchten
Erstmeldung vom 14. September, 14.53 Uhr: München – Die Wetterlage in Deutschland bleibt angespannt – aufgrund des anhaltenden Regens. Obwohl die Hochwassergefahr im Vergleich zu Ländern wie Tschechien, Polen und Österreich noch moderat ist, könnte sich die Situation in Bayern, wo der Regen ununterbrochen fällt, bis Sonntag verschlimmern. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bezeichnet die Situation im Hinblick auf die Hochwasser-Gefahr und Überschwemmungen in Deutschland als eine „angespannten Dauerregenlage“.
Unwetter und Hochwasser-Alarm in Bayern: Bilder zeigen Ausmaß der ersten Überschwemmungen




Hochwasser-Alarm in Deutschland: Dauerregen in Bayern soll bis Sonntag anhalten
Der Dauerregen sorgt für die angespannte Lage beim Hochwasser für das Wetter in Deutschland. Innerhalb von 24 Stunden seit Freitag wurden im Süden und Osten Sachsens 30 bis 50 Liter Wasser pro Quadratmeter gemessen. In Regionen wie dem Erzgebirge und der Oberlausitz waren es sogar zwischen 70 und knapp 100 Liter. In der südöstlichen Hälfte Bayerns fielen durchschnittlich 40 bis 50 Liter, während im Bayerischen Wald und im östlichen Alpenvorland 70 Liter gemessen wurden. An den östlichen Alpen wurden sogar 80 bis 130 Liter registriert, sodass die Gefahr für Hochwasser vorerst bleibt.
Der Dauerregen in Bayern ist noch nicht vorbei, wie DWD-Meteorologe Marco Manitta in Bezug auf die angespannte Hochwasser-Situation in Deutschland betont: „In Bayern ist es aber noch nicht vorbei mit dem Dauerregen“. Er fügt zu seiner Wetterprognose hinzu: „Dort werden nochmals Niederschlagsmengen bis in die Nacht zum Sonntag von 30 bis 50 Litern pro Quadratmeter, an den östlichen Alpen bis zu 70 Liter pro Quadratmeter erwartet.“ Im Gegensatz dazu sollen die Niederschläge laut der Wettervorhersage für Deutschland in Sachsen und Brandenburg im Laufe des Samstags nachlassen.
Gefahr von Hochwasser in Deutschland: Pegelstände könnten weiter ansteigen
Im Vergleich zu anderen Ländern wie Tschechien ist die Gefahr für Hochwasser trotz der starken Regenfälle noch gering. „Noch halten sich die Auswirkungen der Regenfälle an den Flüssen in Grenzen. Die Pegelstände in den betroffenen Gebieten werden jedoch in den kommenden Stunden und Tagen weiter ansteigen.“, so laut die DWD-Wettervorhersage über die Hochwasser-Gefahr in Deutschland.
Die niedrige Schneefallgrenze an den Alpen hat bisher den schnellen Anstieg der Flüsse, zumindest in Südostbayern, verhindert. Manitta erklärt: „Was bis jetzt, zumindest in Südostbayern, den schnellen Anstieg der Flüsse gebremst hat, ist die niedrige Schneefallgrenze an den Alpen“. Diese liegt laut der Wetterprognose für Deutschland derzeit zwischen 1.000 und 1.300 Metern. „Dies hat dazu geführt, dass vieles an Wasser gebunden wurde.“ Allerdings bringt der viele Schnee auch andere Probleme mit sich, wie Schneebruch, gesperrte Alpenpässe und eine hohe Lawinengefahr.
Hochwasser-Alarm in Deutschland: Durch anhaltenden Regen in den Nachbarländern steigt die Gefahr
Laut DWD-Wetterprognose für Deutschland wird es weiterhin regnen. Ein Niederschlagsgebiet wird am Sonntag den Osten der Bundesrepublik erreichen. Während der Regen in Sachsen und Brandenburg im Laufe des Montags nachlassen soll, wird er in Bayern und im südlichen Baden-Württemberg nach der aktuellen Wettervorhersage bis Dienstag anhalten.
Es werden Regenmengen von 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter und in Südostbayern 50 bis 70 Liter pro Quadratmeter in 24 bis 48 Stunden erwartet. „Bei steigender Schneefallgrenze und hohen Pegelstände könnte der zweite Regenschub die Hochwasserlage verschärfen“, warnt der Meteorologe in Bezug auf die Hochwasser-Gefahr in Deutschland. Dies könnte insbesondere durch den anhaltenden Regen in den Nachbarländern problematisch werden, da die Wassermassen die Flüsse Elbe, Oder und Neiße anschwellen lassen.
Für die Menschen im Westen und Norden Deutschlands sieht das Wochenende hingegen ruhiger aus. Ab Montag wird es laut DWD in ganz Deutschland deutlich wärmer. Am Dienstag könnte im Osten sogar die 25-Grad-Marke erreicht werden. (tt/dpa)
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