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Menschen unterstützen Einsatzkräfte

Hochwasser in Europa: Wohl wochenlang kein Normalzustand in Sachsen

Die Hochwasserlage bleibt angespannt. Während die Pegel weiter steigen, droht in Polen ein Deich zu brechen. Die Zahl der Todesopfer steigt.

Update vom 19. September, 16.18 Uhr: Wie vorhergesagt erreichte am Donnerstagmorgen Elbe-Hochwasser aus den Nachbarländern Sachsen. Der Pegel lag bei 6,57 Meter – normal sind dort 1,58 Meter. Bei Wasserständen über sechs Meter gilt Alarmstufe 3. Die befürchtete Katastrophe bleibt in Deutschland aber wohl aus, anders als in Polen oder Tschechien, wo noch immer bange auf viele Deiche und Dämme geblickt wird.

Grund zum vorsichtigen Aufatmen gebe, dass die Pegel hierzulande zwar nur langsam, aber derzeit zurückgingen. Experten gehen davon aus, dass die Elbe wohl bis Ende September dennoch deutlich mehr Wasser führen werde als sonst.

Die Pegelstände der Elbe sind nach den heftigen Unwettern in den Nachbarländern rund dreimal so hoch als sonst. Dennoch gibt es Grund zum vorsichtigen Aufatmen.

Update vom 18. September, 15.15 Uhr: Die Zahl der Toten nach der Hochwasser- und Überflutungskatastrophe in Tschechien ist auf vier gestiegen. In der Gemeinde Kobyle nad Vidnavkou wurde die Leiche einer 70 Jahre alten Frau entdeckt, die seit Tagen als vermisst galt, wie die Polizei mitteilte. Wo die Wassermassen zurückgegangen sind, beginnt das große Aufräumen. Trinkwasser und Stromgeneratoren werden verteilt. Mehr als 300 Soldaten sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums zur Unterstützung der zivilen Behörden im Einsatz: Sie sollen unter anderem Ersatzbrücken bauen.

In Sachsen ruft die Kirche derweil zu Spenden für die Menschen in den Hochwasserregionen Mittel- und Osteuropas auf. Die Landeskirche unterhält langjährige Beziehungen zu Polen und Tschechien und will schnell finanziell helfen. „Ein weiteres Mal sehen wir erschütternde Bilder von überfluteten Häusern und verwüsteten Städten“, sagte Diakonie-Chef Dietrich Bauer. 

Teile von Ostdeutschland und Tschechien haben mit den Folgen von dem Hochwasser zu kämpfen.

Update vom 18. September, 9.30 Uhr: Inzwischen haben die Pegelstände in Dresden an der Elbe die Alarmstufe 3 erreicht. Laut Landeshochwasserzentrum wurden um 8 Uhr genau sechs Meter gemessen. Demnach müssen sich die Anwohner auf Überflutungen von bebauten Flächen, Straßen und Schienen einstellen. Dass das Hochwasser die Alarmstufe 4 ab sieben Metern erreicht, ist jedoch nicht zu erwarten.

„Mein geliebtes Klodzko“: Beklemmende Bilder zeigen Verwüstung durch Hochwasser-Katastrophe in Polen

Der Bezirk Klodzko um die gleichnamige Kleinstadt wurde von der Hochwasser-Katastrophe besonders hart getroffen. Am Samstag (14. September) war ein Damm in Miedzygorze geborsten, am Sonntag (15. September) ein weiterer in Stronie Slaskie.
Der Bezirk Klodzko um die gleichnamige Kleinstadt wurde von der Hochwasser-Katastrophe besonders hart getroffen. Am Samstag (14. September) war ein Damm in Miedzygorze geborsten, am Sonntag (15. September) ein weiterer in Stronie Slaskie.  © Krzysztof Zatycki/picture alliance/dpa/AP
Die „Perle des Glatzer Tals“ völlig überflutet. Bis zu 1,5 Meter hoch stand das Wasser im Stadtzentrum von Klodzko, berichten polnische Medien.
Die „Perle des Glatzer Tals“ völlig überflutet. Bis zu 1,5 Meter hoch stand das Wasser im Stadtzentrum von Klodzko, berichten polnische Medien.  © Maciej Kulczynski/picture alliance/dpa/PAP
In den Sozialen Medien kursieren Videos von der Hochwasser-Katastrophe in Polen. Eines zeigt die Flutwelle, die nach dem Dammbruch am Sonntag durch Stronie Slaskie schoss.
In den Sozialen Medien kursieren Videos von der Hochwasser-Katastrophe in Polen. Eines zeigt die Flutwelle, die nach dem Dammbruch am Sonntag durch Stronie Slaskie schoss.  © Screenshots/X
Nicht das einzige Haus, das beim Hochwasser im Bezirk Klodzko schwer beschädigt wurde. In der Region kommt es außerdem zu Ausfällen bei der Wasser- sowie Gasversorgung.
Nicht das einzige Haus, das beim Hochwasser im Bezirk Klodzko schwer beschädigt wurde. In der Region kommt es außerdem zu Ausfällen bei der Wasser- sowie Gasversorgung. © Maciej Kulczynski/picture alliance/dpa/PAP
Im Laufe des Montags (16. September) haben sich die Wassermassen aus Klodzko verflüchtigt. Jetzt kommen die massiven Schäden ans Licht.
Im Laufe des Montags (16. September) haben sich die Wassermassen aus Klodzko verflüchtigt. Jetzt kommen die massiven Schäden ans Licht.  © Screenshot/X
„Mein geliebtes Klodzko“, schreibt eine Frau aus Polen neben einem weinenden Emoji zu den Bildern aus der historischen Stadt.
„Mein geliebtes Klodzko“, schreibt eine Frau aus Polen neben einem weinenden Emoji zu den Bildern aus der historischen Stadt.  © Screenshot/X
Das Ausmaß der Verwüstung in Klodzko ist schier unvorstellbar. Die Wassermassen schlugen Fenster ein, zerdrückten Hauswände, Autos und Straßen.
Das Ausmaß der Verwüstung in Klodzko ist schier unvorstellbar. Die Wassermassen schlugen Fenster ein, zerdrückten Hauswände, Autos und Straßen.  © Screenshot/X
Die Überschwemmungen zogen sich durch ganz Niederschlesien im Südwesten von Polen. Hier das Hochwasser im Kurort Ladek-Zdroj.
Die Überschwemmungen zogen sich durch ganz Niederschlesien im Südwesten von Polen. Hier das Hochwasser im Kurort Ladek-Zdroj.  © Maciej Kulczynski/picture alliance/dpa
Autos und Häuser hielten dem verheerenden Hochwasser teils nicht stand. Hier ein mitgerissener Pkw in Ladek-Zroj.
Autos und Häuser hielten dem verheerenden Hochwasser teils nicht stand. Hier ein mitgerissener Pkw in Ladek-Zroj.  © Maciej Kulczynski/picture alliance/dpa
Verwüstete Straßen in der Stadt Glucholazy (Bad Ziegenhals). Bei den Überschwemmungen riss das Kopfsteinpflaster auf.
Verwüstete Straßen in der Stadt Glucholazy (Bad Ziegenhals). Bei den Überschwemmungen riss das Kopfsteinpflaster auf.  © Michal Meissner/picture alliance/dpa/PAP

Auch in Polen ist die Lage weiter angespannt. Noch immer stehen viele Regionen unter Wasser. Wie die Tagesschau berichtet, will das Deutsche Rote Kreuz dem Nachbarland am Mittwoch weitere Hilfslieferungen zur Verfügung stellen. Dagegen gibt es in Tschechien vereinzelt erste Plünderungen in den Hochwasser- und Überschwemmungsgebieten. Der Polizei sind drei Fälle bekannt. Durch die Katastrophenlage drohen den Tätern bis zu 15 Jahre Haft ohne Bewährung.

Update vom 18. September, 6.31 Uhr: Noch ist vielerorts die Hochwasser-Lage in Deutschland angespannt. Die Pegelstände an der Elbe in Sachsen steigen weiter. Laut Landeshochwasserzentrum nähern sich die Stände in Dresden der Alarmstufe 3. Am frühen Mittwochmorgen wurden dort 5,98 Meter gemessen. Die Sechs-Meter-Marke soll aber noch am Morgen erreicht werden. Dagegen hat der Pegel in Schöna bereits für Alarmstufe 3 überschritten. Dort lag der Stand bei 6,54 Metern. Es wird erwartet, dass dieser erst in der Nacht zu Donnerstag wieder sinkt. Die Alarmstufe 3 bedeutet vor allem eines: bebaute Flächen, Straßen und Schienen können überflutet werden.

Ein Feuerwehrmann trägt Sandsäcke zu einem überfluteten Gebäude.

Derweil bereitet sich auch Brandenburg auf ein Hochwasser an der Oder vor. Krisenstäbe sind bereits in Alarmbereitschaft. „Wir hoffen das Beste, aber bereiten uns auf das Schlimmste vor“, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Dienstagabend. Dagegen stehen in Polen und Tschechien noch immer größere Gebiete unter Wasser. Bis die Behörden Entwarnung geben, wird es noch Tage dauern. Bislang kamen bei den Hochwassern in Europa mehr als 20 Menschen ums Leben. In Tschechien werden mehrere Menschen vermisst.

Noch keine Hochwasser-Entwarnung in Sachsen, Polen und Tschechien

Update vom 17. September, 22.10 Uhr: Trotz angekündigter Besserung des Wetters gibt es in Sachsen, Polen und Tschechien noch immer keine Entwarnung. Der Elbpegel kam der Sechsmetermarke in Dresden gefährlich nahe, dort herrscht die Alarmstufe drei. Das Überschreiten dieser Marke wird in der Nacht auf Mittwoch erwartet. An der Grenze zu Tschechien gilt hingegen die dritthöchste Alarmstufe. Die höchste Alarmstufe vier soll aber nirgendwo in Sachsen erreicht werden, wie die Hochwasserzentrale mitteilte.

Ab Donnerstag wird von dort mit einem sinkenden Wasserpegel gerechnet. An der Neiße, der Spree und der Schwarzen Elster sanken die Pegel in Sachsen aufgrund nachlassender Niederschläge bereits. Anders sieht es in Sachsen-Anhalt und Brandenburg aus, wo sich die Menschen bereits auf steigende Pegel vorbereiten. Auch in den südpolnischen Städten Oppeln und Breslau bereitete sich die Bevölkerung auf den Höhepunkt der Flut vor. Vor allem Deichbrüche machten Anwohnern schwer zu schaffen – diese sind auch in den kommenden Tagen wahrscheinlich.

Wasserstände in einigen Flüssen Ostdeutschlands steigen an

Update vom 17. September, 19.30 Uhr: In einigen Flüssen Ostdeutschlands steigen die Wasserstände weiter an. Während die Pegelstände in vielen Flüssen Sachsens niedriger als befürchtet sind, schwillt die Elbe an. In den frühen Abendstunden wurde ein Pegel von 5,90 Meter gemessen – 1,42 Meter gelten sonst als normal. In Brandenburg traten währenddessen die Lausitzer Neiße, die Elbe sowie die Spree über die Ufer. In den betroffenen Regionen wurden erste Vorkehrungen getroffen.

Die Zahl der Todesopfer in Österreich, Polen und Tschechien stieg indes auf über 20 an – das seien jedoch nur die bestätigten Fälle. Die Einsatzkräfte vor Ort befürchten, dass die Gesamtzahl der Toten in den kommenden Tagen weiter ansteigt.

In Polen und Sachsen gibt es nach schweren Überschwemmungen leicht Entwarnung

Update vom 17. September, 17.40 Uhr: Dauerregen sorgte unter anderem in Polen für starke Überschwemmungen. Nun ist deutlich besseres Wetter in Sicht – die Lage entspannt sich. Eine Mitarbeiterin des Meteorologischen Instituts der Nachrichtenagentur PAP gab an, dass das sogenannte Genuatief von Polen in Richtung Südwesten zieht. Dieses hatte im Raum Genua mit starken Regenfällen einige Schäden verursacht.

Am Dienstag war von den starken Unwettern der Vortage bereits nicht mehr viel zu sehen, vielerorts war es warm und sonnig. Auch in der Nacht auf Mittwoch soll es nicht erneut zu Regenfällen kommen, lediglich im Süden und Osten kann erneut einiges Wasser vom Himmel fallen. In den von den Hochwassern betroffenen Gebieten sind nach Polizeiangaben zwei weitere Tote gefunden worden. Die Leiche des einen Mannes sei in einem Auto in dem Dorf Ladek-Zdroj entdeckt worden. Der zweite Tote wurde in Stronie Slaskie im Flussbett der Biala Ladecka gefunden. Damit steigt die Zahl der Toten auf sechs.

Sachsen wird hingegen deutlich weniger als vermutet vom Hochwasser heimgesucht. „Wir sind mit einem blauen Auge weggekommen, vielleicht noch nicht einmal“, sagte Umweltminister Wolfram Günther. Insbesondere bei Betrachtung der verheerenden Bilder aus vielen europäischen Orten gab Günther an, „vergleichsweise glimpflich davongekommen“ zu sein. Aus diesem Grund will Sachsen in anderen stärker betroffenen Gebieten in Polen, Tschechien und Niederösterreich Hilfe anbieten.

Hochwasser in Tschechien verursachen Millionenschaden – Ostrava weiter nicht mit der Bahn zu erreichen

Update vom 17. September, 16.34 Uhr: Die Versicherer in Tschechien haben eine erste Einschätzung zum Ausmaß der Zerstörung bei der aktuellen Hochwasser- und Flutkatastrophe abgegeben. Man rechne mit versicherten Schäden von umgerechnet etwa 670 Millionen Euro, sagte ein Sprecher des nationalen Versicherungsverbands nach Angaben der Agentur CTK. Davon entfalle die eine Hälfte auf Privathaushalte und die andere auf Industrie und Gewerbe. Sollte dies zutreffen, wäre es von der Schadenssumme her die zweitgrößte Naturkatastrophe in der Geschichte des Landes nach dem verheerenden Hochwasser von 2002.

Doch nicht jeder Hausbesitzer ist versichert. Hilfsorganisationen starteten Spendenaufrufe. Die staatlichen Forstbetriebe Lesy CR bezifferten in einer ersten Schätzung ihre Schäden auf umgerechnet mehr als acht Millionen Euro. Rund 260.000 Kubikmeter Holz seien in den Staatswäldern beschädigt. Die Menschen wurden aufgefordert, nicht in die Wälder zu gehen, weil Bäume selbst bei Windstille ohne Warnung umstürzen könnten.

Enorm dürften auch die Schäden an der Verkehrsinfrastruktur sein. Viele Brücken sind zerstört oder beschädigt. In Ostrava an der Oder stand zeitweilig der Hauptbahnhof unter Wasser. Wann die drittgrößte Stadt Tschechiens wieder per Bahn zu erreichen ist, ist noch unklar.

Update vom 17. September, 15.59 Uhr: Angesichts steigender Wasserstände sind in Brandenburg die Flüsse Lausitzer Neiße, Elbe und Spree über die Ufer getreten. Es gilt bislang Hochwasser-Alarmstufe 1 am Pegel der Spree in Spremberg, bei Klein Bademeusel und der Elbe-Stadt-Mühlberg, wie aus dem Hochwasserportal des Landes hervorgeht.

Bei der untersten Alarmstufe 1 von insgesamt vier Stufen beginnen Gewässer übers Ufer zu treten. Tiere und Maschinen sollen aus Überschwemmungsgebieten gebracht und Hochwasserschutzanlagen überprüft werden. Die Regionen treffen erste Vorkehrungen, Krisenstäbe tagten. In Spremberg wurden etwa Fahrrad- und Fußgängerunterführungen an einigen Stellen gesperrt, wie eine Sprecherin mitteilte.

Vorsorglich ist in der Stadt Wittenberge an der Elbe die Baustelle der neuen A14-Brücke gesichert worden. Kritischer kann die Lage an der Oder werden. Dort ist laut Landesamt für Umwelt ab Freitag die Alarmstufe 3 und später sogar 4 möglich, etwa am Sonntag bei Ratzdorf südlich von Frankfurt an der Oder. 

Bei Stufe 3 können einzelne Grundstücke, Straßen oder Keller überflutet werden. Es muss etwa ein Wachdienst auf den Deichen im Einsatz sein und Schutzmaterial an Gefahrenstellen gebracht werden. Das geht aus der Beschreibung des Umweltministeriums zu den unterschiedlichen Kategorien hervor. Bei der höchsten Stufe 4 geht es um die Katastrophenabwehr, dazu gehört auch die Vorbereitung von Evakuierungen. Es können größere Flächen überflutet werden, auch in bebauten Gebieten. 

Hochwasser in Polen: Bewohner helfen, Deichbruch abzuwenden

Update vom 17. September, 14.23 Uhr: Die Bewohner der polnischen Stadt Nysa haben gemeinsam einen drohenden Deichbruch abgewendet. Monika Jurek, die Leiterin der Gebietsverwaltung, äußerte gegenüber der Nachrichtenagentur PAP: „Nysa wurde vor dem Schlimmsten bewahrt“. Sie fügte hinzu, dass der Wasserstand der Glatzer Neiße nun zurückgehe und betonte: „Wenn das so bleibt, können wir sagen, dass Nysa sicher ist.“

In der Nacht zum Dienstag spielten sich in der kleinen Stadt, die etwa 90 Kilometer südlich von Breslau (Wroclaw) liegt, dramatische Szenen ab. Die Glatzer Neiße, ein Nebenfluss der Oder, war angeschwollen und drohte, einen Deich zu durchbrechen, der die Innenstadt schützt. Um den Deich zu stärken, waren etwa 60 Feuerwehrleute und 200 Soldaten des Heimatschutzes im Einsatz. Hubschrauber warfen große Säcke mit Füllmaterial ab.

Die Einwohner der Stadt zeigten ebenfalls großen Einsatz. Bürgermeister Kordian Kolbiarz berichtete dem Radiosender Rmf.fm in der Nacht: „Auf dem Deich waren etwa 2000 Menschen: Frauen, Männer, Kinder und Senioren“. Sie bildeten eine Menschenkette, um die Sandsäcke zu transportieren. Trotz der Bildung einer weiteren dünnen Stelle hielt der Deich den Wassermassen stand.

Noch immer Gefahr von Hochwasser: Pegel der Elbe in Sachsen steigen weiter an

Update vom 17. September, 12.32 Uhr: Trotz nachlassender Regenfälle gibt es in den Hochwassergebieten in Mittel- und Osteuropa weiter keine Entwarnung. Die Pegel der Elbe in Sachsen steigen weiter an. In Dresden nähert sich der Elbpegel am Dienstag der Sechsmetermarke und damit der Alarmstufe drei, wie die Hochwasserzentrale Sachsen mitteilte. Das Überschreiten dieses Richtwerts wurde ursprünglich erst in der Nacht zum Mittwoch erwartet.

Am Pegel Schöna an der Grenze zu Tschechien gilt nach wie vor die dritthöchste Alarmstufe. Die Alarmstufe vier wird demnach aber an keinem sächsischen Elbpegel erreicht. Ein sehr langgestreckter Hochwasserscheitel wird in Schöna und in Dresden ab Mittwoch erwartet. Bisher kamen durch die von tagelangem Starkregen verursachten Überschwemmungen in Österreich, Tschechien, Polen und Rumänien mindestens 18 Menschen ums Leben.

Hochwasser in Sachsen: Alarmstufe drei könnte am Dienstag erreicht werden

Erstmeldung vom 17. September: Dresden – Die Hochwasserlage in Sachsen, Tschechien und Polen bleibt angespannt. In Dresden steigt der Pegel der Elbe weiter und näherte sich am Dienstagmorgen (17. September) der Sechs-Meter-Marke. Um 9:15 Uhr wurden 5,87 Meter gemessen. Damit gilt weiterhin die Alarmstufe 2, jedoch könnte bei einem Pegel von sechs Metern Alarmstufe 3 erreicht werden. Neben Sachsen kämpft auch Bayern mit den Folgen des tagelangen Regens.

Hochwasser in Tschechien: Scheitelwelle der Elbe womöglich erst am Dienstagabend

Ein drastischer Verlauf, wie ursprünglich befürchtet, wird jedoch nicht erwartet. Auch in Schöna nahe der tschechischen Grenze liegt der Pegelstand mit 6,31 Metern weiterhin auf Alarmstufe 3. Die Lage in Dresden ist unter Kontrolle, die Feuerwehr hat bislang keinen Einsatz zur Kellerleerung verzeichnet. Österreich wird ebenfalls von Hochwasser und Überschwemmungen heimgesucht.

In Tschechien bleibt die Hochwasserlage kritisch. Vor allem in Nordböhmen, in der Region Usti nad Labem, wird die Scheitelwelle der Elbe erst für Dienstagabend erwartet. Besonders dramatisch könnte die Situation in Südböhmen werden, wo der Rosenberg-Fischteich droht überzulaufen und die Lage an der Lainsitz weiter verschärfen könnte. Bis zu 2.000 Soldaten wurden bereits zur Unterstützung der Hilfskräfte entsandt, nachdem das Kabinett in Prag den Einsatz genehmigt hatte. Mindestens drei Menschen kamen in den Fluten ums Leben.

Wetterlage in Polen weiterhin angespannt: Widersprüchliche Angaben über den Zeitpunkt der Flutwelle

Auch in Polen ist die Lage angespannt. In der Kleinstadt Nysa drohte ein Deich an der Glatzer Neiße zu brechen. Rund 2000 Menschen unterstützten die Einsatzkräfte dabei, den Deich mit Sandsäcken zu sichern. In Breslau, wo die Flutwelle der Oder am Donnerstag oder Freitag erwartet wird, herrscht große Unsicherheit. Es gibt widersprüchliche Prognosen über den genauen Zeitpunkt der Ankunft.

Die Stadtverwaltung warnte unterdessen vor Falschinformationen, die in den sozialen Medien kursieren. Meldungen, dass Deiche gesprengt würden oder das Leitungswasser vergiftet sei, wurden entschieden dementiert. Stattdessen wurde klargestellt, dass die Deiche verstärkt und Polder bei Bedarf geflutet werden sollen, um die Flutwelle abzumildern. Auch gebe es Pläne für Evakuierungen, diese würden jedoch nur im Notfall greifen. Die Bevölkerung solle sich auf Informationen der Behörden verlassen.

Trotz der verheerenden Unwetter versucht ein Wetterexperte zu beruhigen: Zumindest in Deutschland deute sich eine Entspannung des Wetters an. (tt/dpa)

Rubriklistenbild: © Robert Michael/dpa

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