Gewitter fegte am Dienstag über Südbayern und die Region
Neue Unwetter ziehen durch den Freistaat – eindringliche Warnung vor Waldspaziergängen
München/Landkreis – Es war kurz, es war allerdings auch sehr heftig: In der Nacht von Dienstag (11. Juli) auf Mittwoch (12. Juli) ist über weite Teile der Region eine schwere Unwetterfront mit starken Windböen, Starkregen und teilweise auch Hagel durchgezogen.
Service:
- Deutscher Wetterdienst | WAS! Wetter Altbayern und Schwaben
- Niederschlagsradar | Blitzortung
- Störungsmeldungen BRB | Südostbayernbahn | Deutsche Bahn
- Das Wichtigste in Kürze:
> erneute Unwetter-Gefahr am Mittwoch
> über 1500 Einsätze in Bayern
> mindestens drei Personen schwer verletzt
> massive Stromausfälle in Region
> Zugverkehr massiv beeinträchtigt
> Malteser-Fahrzeug von Baum getroffen
> Feuerwache in Bad Aibling durch Sturm beschädigt
Update, 16.10 Uhr - DWD warnt vor neuen Unwettern in der Region
Am Mittwochnachmittag (12. Juli) veröffentlichte der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine erneute Amtliche Unwetterwarnung für Teile der Region. Für den nördlichen Landkreis Mühldorf am Inn gilt vorerst bis 17 Uhr eine Warnung der Stufe drei von vier. Alle weiteren Informationen dazu gibt es in einem neuen News-Ticker.
Update, 15.41 Uhr - Enorme Schäden im Chiemgau und rund um Rosenheim
Das Unwetter über der Region hat in der Nacht auf Mittwoch (12. Juli) vielerorts eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Die Feuerwehr spricht von 600 Einsätzen allein im Landkreis Rosenheim. Dementsprechend hoch ist der Schaden. Warum es überhaupt zu dem schweren Gewitter kommen konnte, erklärt ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes.
Update, 15.02 Uhr - Auch am Mittwoch wieder Unwettergefahr?
Nach dem verhältnismäßig kühlen Start in den Tag kletterten die Temperaturen in der Region im Lauf des frühen Nachmittags stellenweise wieder an die 30-Grad-Marke. Das birgt natürlich wieder neues Unwetterpotential für den Rest des Mittwochs (12. Juli).
Die Wetter-Experten von „WAS Wetter für Altbayern und Schwaben“ rechnen damit, dass vereinzelt oder flächendeckend Gewitter aus dem Westen durch Südostbayern ziehen könnten. „Diese werden nicht so extrem wie heute Nacht, können aber zum Teil auch heftiger ausfallen“, heißt es in einer entsprechenden Warnung, die auf Facebook veröffentlicht wurde.
Allerdings könnte die Region diesmal etwas mehr verschont werden: Die Spezialisten schätzen, dass die Gewitter vom Südwesten her über München bis in den Bayerischen Wald hinein und anschließend nach Tschechien ziehen könnten. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) geht derzeit ebenfalls von einer derartigen Zugrichtung aus. Für die Gegend zwischen Augsburg, München und Ingolstadt gibt es derzeit (Stand: 15 Uhr) Warnungen der Stufen zwei und drei – für die Region südlich der bayerischen Landeshauptstadt gibt es bislang keine offiziellen Gewitterwarnungen.
Update, 14.37 Uhr - Sturm-Schäden auch in Kolbermoor
Auch in Kolbermoor hat die Sturmnacht die Einsatzkräfte der Feuerwehr gefordert. Das Einsatzbild: umgestürzte Bäume, eine abgerissene Telefonleitung, eine umgestürzte Ampel. Bauhofleiter Michael Glas beschreibt das Ausmaß der Schäden im Kolbermoorer Stadtgebiet und sagt voraus: „Wir werden einige Tage damit beschäftigt sein, unsere Stadt aufzuräumen.“
Update, 13.37 Uhr - Bayerische Staatsforsten warnen eindringlich vor Waldspaziergängen
Die stürmische Nacht in der Region ist vorbei, vielerorts laufen noch immer die Aufräumarbeiten – vor allem in den Wäldern werden diese wohl auch noch längere Zeit dauern. In diesem Zusammenhang warnen nun die Bayerischen Staatsforsten eindringlich vor Spaziergängen in Waldgebieten:
„Sobald viele Äste auf den Waldwegen liegen, muss davon ausgegangen werden, dass auch Bäume in ihrer Standsicherheit beschädigt sein können“, sagte Forstbetriebsleiter Dr. Daniel Müller am Mittwochvormittag. Dabei gehe nicht nur von angeschobenen Bäumen – die spontan umfallen können – eine Gefahr aus, sondern auch die Waldarbeiten mit Motorsägen und Holzerntemaschinen könnten für Waldbesucher schnell gefährlich werden.
Auch wenn die Schäden am Forstbetrieb Berchtesgaden voraussichtlich 2000 Festmeter nicht übersteigen werden, stellten die Bayerischen Staatsforsten vor allem in den Wäldern der Marzoller Au und bei Adlgaß im Bereich Inzell „besondere Schadensschwerpunkte“ fest.
Update, 12 Uhr - Sturm zerlegt Kulisse von Freilichtspiel
Schlechte Nachrichten für alle Theaterfans in Stephanskirchen und Umgebung: Auch die Kulissen und das Tribünendach des Freilichtspiels „Der Holledauer Schimmel“ an der Krottenhausmühle (Gemeinde Stephanskirchen, Landkreis Rosenheim) wurden in der Nacht Opfer des Unwetters.
Die Theatergruppe – etwa 95 Mitwirkende sind vor und hinter der Bühne aktiv mit dabei – hatte die 36 Meter breite und über 11 Meter hohe Kulisse über Monate hinweg in Eigenregie geplant und aufgebaut. Für die Vorstellungen am Wochenende 14. und 15. muss die Theatergruppe nun improvisieren. Aber: „Spielen wollen wir auf alle Fälle“, sagt Theater-Chef Gerhard Scheuerer.
Update, 11.40 Uhr - 400 Einsätze für Feuerwehr in München
Im Rahmen des Unwettes hat die Feuerwehr München rund 400 Einsätze abgearbeitet. Als die ersten Sturmböen über die Landeshauptstadt hinwegfegten, reagierte die Führung der Leitstelle prompt. Sie stockte das Personal in der Integrierten Leitstelle von sechs Mitarbeitern auf insgesamt 41 auf. Zudem wurde die Freiwillige Feuerwehr München in Alarmbereitschaft versetzt, so dass sich die Einsatzkräfte vorab in ihren Gerätehäusern einfanden, um eine kürzere Ausrückzeit zu gewährleisten.
Anschließend gab es Alarmierungen im Minutentakt: Die Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr mussten Bäume und Äste von Straßen, Geh- und Radwegen entfernen. Auch einige Pkw wurden von umgefallenen Bäumen und Ästen getroffen. Die Feuerwehr befestigte durch den Sturm lose gewordene Fassadenteile oder sperrte betroffene Bereiche aus Sicherheitsgründen ab.
Ein Gerüst drohte gegen 0.10 Uhr in der Guardinistraße im Stadtteil Großhadern umzufallen. Nach etwa zwei Stunden waren die Teile wieder so befestigt, dass keine Gefahr mehr bestand. Zudem musste gegen 1 Uhr ein großer Ast aus der Trambahn-Oberleitung entfernt werden. Durch herunterfallende Äste gab es mehrere Leichtverletzte. Die Höhe der Schäden kann bislang noch nicht beziffert werden.
Update, 11.25 Uhr - Bahnverkehr weiter stark beeinträchtigt
Aktuell kommt es in Teilen Bayerns auch auf Fernverkehrsstrecken der Deutschen Bahn (DB) aufgrund von Unwetterfolgen zu Beeinträchtigungen. Die Strecke München - Augsburg - Ulm ist voraussichtlich bis in die Abendstunden gesperrt. Die Strecke München - Lindau - Schweiz bleibt wohl sogar bis Donnerstagnachmittag (13. Juli) gesperrt. „Unser Personal arbeitet unter Hochdruck an der Störungsbeseitigung. Sobald uns neue Informationen vorliegen, werden wir Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden halten“, teilte die Deutsche Bahn auf ihrer Webseite mit.
Auch im regionalen Bereich kommt es weiter zu Einschränkungen: Sowohl im Streckennetz der Südostbayernbahn als auch der BRB gibt es weiterhin Zugausfälle und/oder teils hohe Verspätungen.
Update, 10.45 Uhr - Über 150 Einsätze im Kreis Traunstein
Für die Floriansjünger im Landkreis Traunstein war es eine kurze Nacht. Die ersten Alarmierungen gab es gegen 0.15 Uhr. Im Minutentakt wurden die Einsatzkräfte im Anschluss mit dem Einsatzstichwort „Technische Hilfeleistung Unwetter“. alarmiert. Rund 150 Alarme erfolgten durch die Integrierte Leitstelle Traunstein bis in die Morgenstunden. „Allerdings sind derzeit noch gar nicht alle Einsatzstellen erfasst, da die Einsatzkräfte immer wieder auf blockierte Strecken gestoßen sind, die zuvor noch gar nicht gemeldet waren“, sagte ein Feuerwehrsprecher.
Rund die Hälfte der 80 Feuerwehren im Landkreis Traunstein waren im Einsatz. Die Motorsäge war dabei der am häufigsten verwendete Ausrüstungsgegenstand. Einen Einsatzschwerpunkt konnte man nicht ausmachen. Die Einsatzstellen verteilten sich auf den gesamten Landkreis Traunstein. Die Feuerwehr-Führungsstelle Alz wurde ebenfalls aufgerufen, um die Lageführung zu unterstützen. Neben den Sturmschäden haben auch mehrere Brandmeldeanlagen ausgelöst.
Update, 9.55 Uhr - Das ist der Grund für die Stromausfälle
Das Unwetter in der Nacht zu Mittwoch hat für zahlreiche Stromausfälle in Bayern gesorgt. Betroffen war das Netz der Bayernwerk Netz GmbH in den Regionen Oberbayern und Ostbayern, wie ein Sprecher mitteilte. Auch am Morgen seien noch Tausende Haushalte ohne Strom, die Wiederversorgung gehe jedoch zügig voran, hieß es. Grund für die Ausfälle waren den Angaben zufolge Blitzeinschläge in mehrere Umspannwerke. Diese waren demnach zwischen Dienstag, 23.30 Uhr, und Mittwoch, 1 Uhr, spannungslos, konnten aber zügig wieder ans Netz genommen werden.
Betroffen waren laut Informationen von rosenheim24.de mehrere zehntausend Haushalte, unter anderem im Raum Mühldorf, rund um den Chiemsee bis zum Waginger See, in Rosenheim, Rohrdorf, Riedering und Vogtareuth, wo kurzzeitig sogar die Stromversorgung des Klinikums ausgefallen war. Die Versorgung mit Notstrom klappte jedoch reibungslos. Durch den Ausfall in Rosenheim kam es auch zu technischen Problemen an Maschinen im OVB-Druckzentrum in der Aisingerwies.
Update, 9.30 Uhr - Erste Bilanz: Über 1500 Einsätze in Bayern
Wegen des Unwetters sind Einsatzkräfte in Bayern in der Nacht zum Mittwoch zu mehr als 1500 Einsätzen ausgerückt. Allein im Bereich des Präsidiums Schwaben Süd/West waren Helfer bei 800 Einsätzen im Zeitraum von Dienstag- bis Mittwochmorgen gefordert, teilte ein Polizeisprecher mit. 550 seien allein während der Nacht gemeldet worden. Ein Zirkuszelt sei bei Marktoberdorf (Landkreis Ostallgäu) vom Sturm umgeworfen worden, zwei Frauen im Alter von 25 und 33 Jahren befanden sich darunter. Sie seien schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht worden. Ansonsten gab es nach Polizeiangaben viele entwurzelte Bäume, Verkehrsbehinderungen und Stromausfälle. Angaben zu einer gesamten Schadenshöhe können nach Polizeiangaben noch nicht gemacht werden.
Im Norden Oberbayerns seien während der Nacht 346 Einsätze gemeldet worden. Unter anderem wurde dabei ein Mann (60) bei Olching schwer verletzt (siehe Update von 8.40 Uhr). In München mussten die Einsatzkräfte über 200 Mal ran. Auch hier waren es hauptsächlich durch den starken Wind umgestürzte Bäume oder Gegenstände. Im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm sei großflächig der Strom ausgefallen. Im Norden Schwabens hielten rund 170 Einsätze die Polizei auf Trab. In Südostbayern gab es über 200 Einsätze.
Update, 9 Uhr - Sturmchaos auch auf A8 - Pferd tot
Das Unwetter sorgte in der Nacht auch auf der A8 (München - Salzburg) und A995 (München - Kreuz München-Süd) für reichlich Chaos und viele gefährliche Situationen, wobei die Sturmböen zwischen Mitternacht und 1 Uhr ihren Höhepunkt erreichten. Zwischen München und Irschenberg wurden teilweise massive Bäume entwurzelt und stürzten auf die Fahrbahn. Leider konnten einige Verkehrsteilnehmer einen Zusammenstoß mit den Hindernissen nicht mehr verhindern. Zudem verloren Autofahrer aufgrund der extremen Wetterverhältnisse die Kontrolle über ihr Fahrzeug, kamen von der Fahrbahn ab oder kollidierten mit anderen Verkehrsteilnehmern. Nach Angaben der Autobahnpolizei Holzkirchen wurde dabei – Gott sei Dank – niemand schwer verletzt.
Gegen Mitternacht waren bei der Polizei außerdem mehrere Notrufe über ein auf der A8 befindliches Pferd eingegangen. Das durch den Sturm verschreckte Tier war von seinem Hof in Weyarn geflüchtet und lief anschließend zwischen den Anschlussstellen Holzkirchen und Weyarn über die Autobahn. Dabei geriet es dann zwischen die Mittelleitplanken, wo es schließlich gegen 5 Uhr eingefangen und festgebunden werden konnte. Allerdings hatte sich das Tier bei seiner Flucht leider so schwer verletzt, das es noch vor Ort von einem Tierarzt eingeschläfert werden musste.
Update, 8.50 Uhr - Über 45 Einsätze im Raum Freilassing/Ainring
Die Feuerwehren waren aufgrund des Unwetters in der Nacht auf Mittwoch auch im Kreis Berchtesgadener Land bei mindestens 45 Einsätzen gefordert. Wie die Feuerwehren Freilassing und Ainring auf ihren Facebook-Seiten berichteten, waren hauptsächlich umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste zu entfernen. Im Freilassinger Gebiet war ein Einsatzschwerpunkt die B20 zwischen den Anschlussstellen Süd und Nord – auch hier lagen Bäume auf der Fahrbahn.
Update, 8.40 Uhr - Mann durch umstürzenden Baum schwer verletzt
Nun liegt eine erste offizielle Unwetterbilanz des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord vor: Im Zeitraum zwischen 23.20 Uhr und 8.15 Uhr registrierte die Einsatzzentrale in Ingolstadt 346 unwetterbedingte Einsätze. Hauptsächlich handelte es sich dabei um umgestürzte Bäume und herabgefallene Äste, die teilweise Fahrbahnen blockierten und geparkte Fahrzeuge beschädigten. Durch das Unwetter wurden mehrere Personen verletzt. Ein 60-Jähriger und eine 57-jährige Frau schliefen in Olching (Landkreis Fürstenfeldbruck) gegen Mitternacht in einem Wohnwagen, der von einem umstürzenden Baum getroffen wurde. Während die Frau sich selbst befreien konnte, wurde der Mann eingeklemmt und musste durch die Feuerwehr befreit werden. Er kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus.
In Fürstenfeldbruck wurde gegen 0.35 Uhr ein 39-jähriger Fußgänger durch einen umstürzenden Baum leicht verletzt. Er musste ebenfalls in einem Krankenhaus behandelt werden. Auf dem Starnberger See wurde ein 80-Jähriger mit seinem Boot vom Unwetter überrascht. Er konnte sich zwar auf eine Sandbank mitten im See retten, musste aber durch die Wasserwacht wieder zurück an Land gebracht werden. Im nördlichen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm fiel großflächig der Strom aus. Mittlerweile ist die Störung in fast allen betroffenen Gebieten wieder behoben.
Update, 8.15 Uhr - Schäden in Rosenheim und Bad Aibling
Nach und nach werden weitere Schäden gemeldet: So wurde durch das Unwetter die provisorische Dachabdeckung des Abbruchhauses am Rosenheimer Bahnhof weggerissen. Entsprechende Fotos liegen rosenheim24.de vor. Die Feuerwehr ist vor Ort und kümmert sich um die Situation. Auch bei der Bad Aiblinger Feuerwehr gibt es Unwetterschäden zu beklagen: Dort wurde in der Nacht durch den Sturm ein Teil des Daches an der Wache abgerissen bzw. abgedeckt.
Wache von Feuerwehr Bad Aibling durch Sturm beschädigt




Update, 7.50 Uhr - Stromausfälle in kompletter Region
Die Stromausfälle in der Region in der Nacht waren massiv: Neben Rosenheim, dort vor allem der Stadtteil Aisingerwies, wo auch das OVB-Druckzentrum beheimatet ist, wurden Schwierigkeiten auch aus Aschau im Chiemgau, vom nordöstlichen Chiemsee-Ufer (Seeon-Seebruck, Chieming) bis zum Waginger See im Bereich Tettenhausen gemeldet. Auch in den Gemeinden Rohrdorf, Riedering und Vogtareuth wurden erhebliche Stromausfälle registriert. Im Raum Vogtareuth war sogar die Klinik betroffen. Hier funktionierte nach Angaben von rosenheim24.de die Notstromversorgung jedoch reibungslos.
Starke Unwetter in der Nacht zum Mittwoch (12. Juli)




Update, 7.20 Uhr - Über 200 Einsätze im Raum Rosenheim und Ingolstadt
Inzwischen liegt eine erste Einsatzbilanz vor: Demnach registrierten die Einsatzzentralen der Polizeipräsidien Oberbayern Süd in Rosenheim und Oberbayern Nord in Ingolstadt mehr als 200 Einsätze. Betroffen waren laut Deutscher Presseagentur (dpa) vor allem die Landkreise Rosenheim, Ingolstadt und Eichstätt. Die Notfälle resultierten vor allem aus entwurzelten und umgestürzten Bäumen sowie abgerissenen Ästen.
So stürzte im Landkreis Rosenheim ein Baum auf ein Auto. Dabei handelt es sich nach Informationen von rosenheim24.de um ein Malteser-Fahrzeug, das im Bereich Lindenweg im Rosenheimer Stadtteil Kastenau abgestellt war. In Augsburg stürzte ein Baugerüst um. In Rosenheim wurden außerdem zahlreiche Baustellenabsicherungen umgeworfen und Planen abgerissen.
Malteser-Fahrzeug in Rosenheim durch Unwetter schwer beschädigt




Update, 7.10 Uhr - Bahnverkehr nahezu komplett lahm gelegt
Von anderen Bahnstrecken in der Region werden ebenfalls massive Behinderungen und/oder Einschränkungen gemeldet: So sind im Bereich der Südostbayernbahn derzeit vor allem die Bahnstrecken Freilassing - Mühldorf und Wasserburg - Ebersberg betroffen. Hier fallen mehrere Züge am Morgen/Vormittag aus.
Auch die BRB meldete „Zugausfälle“ und „hohe Verspätungen“ auf den Strecken zwischen München - Rosenheim - Salzburg, München - Rosenheim - Kufstein und Holzkirchen - Rosenheim. „Es verkehren momentan einzelne Züge im Bereich Rosenheim - München Ost und zurück sowie von Kufstein nach München und zurück. Ersatzverkehr kann momentan nicht eingerichtet werden“, hieß es auf der Homepage des Unternehmens.
#Gesamtnetz: Bitte für den folgenden Betriebstag, den 12.07.2023, mit erheblichen Beeinträchtigungen auf allen Linien rechnen. Update folgt sobald neue Infos zu den jeweiligen Linien bekannt sind. https://t.co/JzOBQcsoXe #sbahnmünchen
— S-Bahn München (@streckenagent_M) July 11, 2023
Update, 7 Uhr - Über 100 Einsätze alleine in München
Alleine in München musste die Feuerwehr in der Nacht zu weit über 100 unwetterbedingten Einsätzen ausrücken. Meist ging es um umgestürzte Bäume, die am Mittwochmorgen auch im Berufsverkehr für Behinderungen sorgen. Glücklicherweise scheinen keine Menschen ernsthaft zu Schaden gekommen zu sein.
Vor allem Bahnstrecken sind noch blockiert. Im Regionalverkehr kommt es deshalb zu massiven Problemen. „Der S-Bahnverkehr ist aktuell (Anm. der Red.: Stand 7 Uhr), bis auf die Linie S 1 Freising/Flughafen und einem Pendelverkehr zwischen Pasing und Ostbahnhof, auf allen Linien komplett eingestellt“, teilte die Deutsche Bahn hierzu mit.
Unwetter hinterlässt zahlreiche Schäden in München




Update, 6.45 Uhr - Stromausfall auch im OVB-Druckzentrum
Auch im Stadtgebiet von Rosenheim ist es in der Nacht zu einem größeren Stromausfall gekommen. Davon betroffen war unter anderem auch das Druckzentrum der OVB-Heimatzeitungen. Deswegen kam es zu technischen Problemen, weswegen einige Ausgaben nicht rechtzeitig fertig gedruckt werden konnten. ovb-online.de hatte alle Informationen zusammengefasst. OVB-Geschäftsführer Bernd Stawiarski: „Wir hoffen, dass die Maschine am Vormittag repariert werden kann und werden dann nachdrucken. Die Ausgaben für Mühldorf und Wasserburg sind fertig und werden ausgeliefert.“
Update, 6.30 Uhr - Vermisstensuche und Stromausfall
Auch aus dem Chiemgau wurden am Mittwochmorgen mehrere umgestürzte Bäume gemeldet, welche von der Feuerwehr beseitigt werden mussten. Zudem mussten die Floriansjünger – unter anderem gemeinsam mit Kräften der Wasserwacht – auch zu einer Vermisstensuche auf dem Chiemsee bei Arlaching (Gemeinde Chieming, Landkreis Traunstein) ausrücken. Die Hintergründe hierzu waren am Mittwochmorgen noch unklar. Zudem scheint es im Chiemgau auch zu einem größeren Stromausfall gekommen zu sein.
Am späten Dienstagabend hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) auch noch entsprechende Warnungen für die Landkreise Rosenheim, Traunstein, Berchtesgadener Land, Mühldorf und Altötting veröffentlicht. Gewarnt wurde dabei unter anderem vor schweren Gewittern mit Sturmböen und Hagel mit Korngrößen von bis zu drei Zentimetern. Die Warnungen wurden dann in der Zeit zwischen 1 Uhr und 2 Uhr nachts nach Abziehen der Front wieder aufgehoben.
Die Erstmeldung:
So erreichte die Wetterfront das Mangfalltal und hier speziell den Bereich um Kolbermoor und Bad Aibling um kurz nach Mitternacht. Bei heftigem Wind und starkem Regen wurden kleinere Bäume umgerissen, Laub und Äste auf Straße und Wege geweht. Zudem stürzten Müll- und Papiertonnen um, der Inhalt verteilte sich teilweise auf den Straßen. Kurz darauf heulte in Kolbermoor auch die Feuerwehrsirene. Der Grund hierfür war am frühen Mittwochmorgen (12. Juli) noch unklar.
In Rosenheim bot sich ein ähnliches Bild. Auch hier waren viele Straßen und Rad-/Gehwege noch von Laub und kleineren Ästen übersät. Zudem sind dort auch einige massivere Bäume umgestürzt. Einer lag am frühen Morgen noch „im Ganzen“ neben der Äußeren Münchener Straße. Zudem stürzte ein massiver Baum im Bereich des Luitpoldparkes an der Wittelsbacherstraße um. Die „Überreste“, offenbar von Einsatzkräften noch in der Nacht zersägt, lagen am Morgen noch neben der Straße. Zudem lag auch auf einem kleinen Vorplatz des Gesundheitsamtes ein umgestürzter Baum. Außerdem wurden in der Fußgängerzone Stühle umher geschleudert und Fahrräder fielen um.
Im Chiemgau gab es auch etliche unwetterbedingte Feuerwehreinsätze, vor allem aus der „nordöstlichen Ecke“ im Raum Chieming/Seeon-Seebruck. Auch in der Landeshauptstadt München war es ordentlich „rund“ gegangen. Die Unwetterfront hatte in der Landeshauptstadt Hagel und massive Windböen im Gepäck. Aufgrund des Böen rissen nicht nur Äste und Blätter ab, sondern es auch massive Bäume umgeworfen. Teilweise wurden dabei auch Bahnstrecken beschädigt. Pendler müssen im Berufsverkehr wohl vor allem mit massiven Beeinträchtigungen im S-Bahn-Verkehr rechnen. Am Nachmittag und frühen Abend hatte das Unwetter vor allem in Frankreich gewütet. rosenheim24.de hatte berichtet.
*Weitere Informationen folgen!*
Hinweis auf mögliche Gefahren:
- Bei Blitzschlag besteht Lebensgefahr! Vereinzelt können zum Beispiel Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden.
- Achten Sie auf herabstürzende Äste, Dachziegel oder Gegenstände. Überflutungen von Kellern und Straßen sowie örtliche Überschwemmungen an Bächen und kleinen Flüssen sind möglich. Es können zum Beispiel Erdrutsche auftreten.
- Schließen Sie alle Fenster und Türen! Sichern Sie Gegenstände im Freien!
- Halten Sie insbesondere Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen!
- Vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien!
mw/mh
