Mehr als 20 Einsätze der Feuerwehr in Kolbermoor
Schäden nach der Sturmnacht: „Werden Tage beschäftigt sein, unsere Stadt aufzuräumen“
Die gewaltige Unwetterfront, die in der Nacht zu Mittwoch, 12. Juli, über Oberbayern zog, hat auch in Kolbermoor heftig eingeschlagen. Feuerwehr und Bauhof sind noch immer unermüdlich im Einsatz, um die Gefahr zu bannen, die durch entwurzelte oder geborstene Bäume verursacht wird. Am Vormittag wurden die Aufräumarbeiten durch neue Sturmböen behindert.
Kolbermoor – Kurz nach Mitternacht rücken die Kameraden der Kolbermoorer Feuerwehr am Mittwoch, 12. Juli, erstmals aus, um umgestürzte Bäume zu entfernen und Straßen wieder befahrbar zu machen. „20 Alarmierungen gingen bis in die frühen Morgenstunden ein“, informiert Nina Schrank. Das Einsatzbild: vor allem umgestürzte Bäume, eine abgerissene Telefonleitung, eine umgestürzte Ampel. 25 Kameraden sind bis 3.30 Uhr im Einsatz. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es am Morgen, ab 6 Uhr, weiter. Auch am Vormittag gehen weitere Meldungen von gebrochenen Baumwipfeln ein, muss die Feuerwehr erneut ausrücken.
Freibad kann nicht öffnen
„Betroffen ist das gesamte Stadtgebiet“, beschreibt Bauhofleiter Michael Glas das Ausmaß der Schäden. Auch er ist in der Nacht im Einsatz, kontrolliert die Lage im Stadtgebiet. Während die Feuerwehr vor allem an neuralgischen Punkten die Verkehrssicherheit wieder herstellt, übernimmt der Bauhof am Morgen die „Randlagen“ und die Handarbeit. „In Schlarbhofen ist ein Baum umgestürzt, am Kindergarten in der Hölderlinstraße ist ein Baum auf den Carport gefallen“, sagt Glas. „Das Freibad kann nicht öffnen, weil die Becken voller Laub sind, und die Bäume erst kontrolliert werden müssen, ehe sich darunter wieder Badegäste aufhalten dürfen. Laub und Äste auf Straßen und Wiesen müssen entfernt werden, denn so könnten wir ja nirgendwo mähen“, erklärt der Bauhofleiter. „Wir werden einige Tage damit beschäftigt sein, unsere Stadt aufzuräumen.“
Es sind große, gesunde Bäume, die der Sturm auf seinem wilden Ritt beschädigt hat: an der Haßlerstraße, der Karolinenhöhe, im Spinnereipark, im Tonwerksgelände, in der Glücksstraße. Das gewaltige Unwetter hat nicht nur Bäume entwurzelt und zahlreiche Baumkronen gekappt. Im Bereich von Schmiede-, Wiesen- und Glücksstraße sorgte ein Blitzeinschlag für eine gespenstige Situation. Im wütenden Tanz von Sturm, Blitz und Donner barst eine Kastanie, stürzte auf einen Carport. Und dann gingen auch noch die Lichter aus. „In diesem Bereich kam es aufgrund eines Blitzeinschlages zum Stromausfall, der erst um 6.45 Uhr behoben war“, informiert Jürgen Halder von der Stadtverwaltung.
Gesamter Baumbestand muss kontrolliert werden
Am Mittwoch kontrolliert Stadtgärtner Simon Reiter das Kolbermoorer Grün. „Katastrophal“ habe das Unwetter gewütet, schätzt er ein. Dass viele Bäume dem Sturm nicht standgehalten haben, hätte nichts mit der Trockenheit zu tun. „Was ihnen arg zugesetzt hat, waren die orkanartigen Böen und ein sich ständig drehender Wind.“ Das Ergebnis: entwurzelte Bäume und enorme Grünastschäden an gesunden Bäumen.
„Teilweise hängen abgebrochene Äste mit einem Durchmesser von 30 bis 50 Zentimetern in den Bäumen“, so Reiter. Eine Gefahr, die man nur erkenne, wenn man eine sorgfältige Baumkontrolle durchführt. Am Mittwochvormittag dreht der Wind wieder auf. „Wenn es zu gefährlich wird, müssen wir die Arbeiten mit der Hebebühne unterbrechen“, erklärt Reiter. Die ganze Bauhof-Mannschaft ist im Einsatz. „Doch heute werden wir auf keinen Fall fertig.“
Im Vergleich zu Kolbermoor war die Sturmnacht in Pullach eher ruhig. Die Pullacher Wehr rückte gegen 2.30 Uhr aus, um gemeinsam mit den Bad Aiblinger Kameraden den Autobahnzubringer – der Staatsstraße 2098 – zu sichern. An drei Bäumen mussten abgebrochene Äste entfernt werden.

