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Bauen östlich von Seeon

Viel Bauland für Einheimische: Dieses gigantische Wohnprojekt plant Seeon-Seebruck

Auf dieser Fläche östlich von Seeon soll Bauland für Einheimische entwickelt werden. In dem neuen Quartier sollen nicht nur Einzelhäuser möglich sein, sondern auch Doppel- und Mehrfamilienhäuser.
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Auf dieser Fläche östlich von Seeon soll Bauland für Einheimische entwickelt werden.

Es gibt Hoffnung auf bezahlbare Grundstück und Wohnraum in Seeon-Seebruck. Was bislang über die Planungen bekannt ist.

Seeon-Seebruck – Die Gemeinde Seeon-Seebruck plant in Seeon eine rund 2,6 Hektar große Fläche für Wohnbebauung auszuweisen. Auf dem Gemeindegrundstück soll ein Wohnquartier mit Schwerpunkt Wohnen und Seniorenwohnen mit ambulant betreuten Wohngemeinschaften entwickelt werden. Ursprünglich sollte die Bauleitplanung über ein sogenanntes beschleunigtes Verfahren nach Paragraph 13 des Baugesetzbuches abgewickelt werden.

Komplexes Verfahren

Dieses Verfahren verfolgt das Ziel, den Kommunen das Ausweisen von Wohnbauflächen zu erleichtern und die Schaffung für neuen Wohnraum zu erleichtern. Aufgrund einer Gesetzesänderung vom Juli dieses Jahres, ist das laufende Verfahren in das Regelverfahren zu überführen.

Es müssen also eine Umweltprüfung, ein Umweltbericht und Ausgleichsmaßnahmen für Eingriffe in die Natur und Landschaft erstellt und eine frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt werden. Entsprechend geändert werden muss auch der Flächennutzungsplan.

Durch die Änderung des 13-b-Verfahrens in das Regelverfahren unter der Berücksichtigung der parallel zu bearbeitenden Themen, wie einem Verkehrskonzept, Emissionsprüfungen und Konzeptausarbeitung, dürfte es nach Ansicht der Verwaltung kein erheblicher Zeitverzug durch die neue Bauleitplanung zu befürchten sein.

Wie der Bauamtsleiter der Gemeinde Seeon-Seebruck, Josef Heiss, auf Anfrage erklärte, handle es sich bei dem Verfahren um eine reine Formsache. Das laufende Verfahren mit Bürgerbeteiligung Verkehrskonzept werde deshalb nicht auf null zurückgestellt.

Die CSU-Fraktion des Seeon-Seebrucker Gemeinderats hingegen möchte das neue Verfahren nutzen, um die Bürger frühzeitig mit ins Boot zu nehmen. In einem dahingehenden Antrag, der in der jüngsten Gemeinderatssitzung behandelt wurde, weisen die Christsozialen darauf hin, dass neue Erschließungsstrukturen bei einem Gebiet von 26 000 Quadratmeter mit bestehender Misch- und Nutzmischung, die über Jahrzehnte teilweise auch länger gewachsen sei, äußerst schwierig sei und deshalb einer umfassenden Beteiligung aller Betroffenen bedürfe.

Weiter fordert die CSU in dem Antrag ein Gesamtkonzept. Es sollten, wie im Konzept geplant, keine Reservebereiche dargestellt werden. Das ganze Gebiet sollte in der Planung klar definiert werden, und alleine die zeitliche, stufenweise Abfolge sollte den Rahmen einer geordneten Entwicklung darstellen.

„Nicht irgendwann, sondern sofort“

In der Antragsbegründung fordern die CSU-Gemeinderäte eine neue Herangehensweise der Planung und Umsetzung im Zuge einer aktiven Bürgerbeteiligung. Wie Sepp Daxenberger betonte, stelle die CSU-Fraktion nichts in Frage, möchte aber das beste Ergebnis erreichen, um dieses große Quartier zu entwickeln. „Wir müssen die Bürger als erstes miteinbeziehen. Nicht irgendwann einbinden, sondern sofort“, forderte Daxenberger.

Sein Fraktionskollege Franz Wörndl pflichtete ihm bei, während die Freien Wähler die Meinung vertraten, dass im laufenden Verfahren schon alles, was von der CSU gefordert wird, berücksichtigt sei. Mit den Senioren aus der Gemeinde hätten zum Beispiel Besichtigungstouren stattgefunden und auch andere diverse Fixpunkte seien in das laufende Verfahren eingeflossen, wie etwa ein Verkehrsgutachten, sagte die Dritte Bürgermeisterin Dr. Christine Kosanovic. „Natürlich muss das Konzept stimmig sein und es sind auch schon alle Punkte angesprochen“, erklärte der Sprecher der Grünen, Toni Mayer. Das Projekt sollte rasch angegangen werden, damit auch zeitnah was geschaffen werde.

Die Fraktionen der Freien Wähler Seeon, Seebruck und Truchtlaching hatten zum Antrag der CSU-Fraktion auch öffentlich in einem Schreiben Stellung bezogen. Sie hätten den Antrag der CSU mit Verwunderung zur Kenntnis genommen. Es seien in den vergangenen Monaten von der Verwaltung und in Abstimmung mit dem Gemeinderat bereits diverse Schritte zur Konkretisierung der Projektplanung unternommen worden. Hieraus ergebe sich ein weiterer Fahrplan in dieser Sache. Die Beschlüsse des Gemeinderats hierzu seien einstimmig gewesen. „Eine Notwendigkeit, den vorgesehenen Ablauf aufgrund des Antrags quasi neu aufzurollen, sehen wir nicht.“ Beide Wege würden dasselbe Ziel verfolgen, nämlich eine zukunftsweisende, vielschichtige Bebauung des Entwicklungsgebietes.

Die Verwaltung weist darauf hin, dass bereits ein Verkehrsgutachten und ein Emissionsgutachten in Auftrag gegeben wurden. Ebenso als Gesamtensemble in die Planung mit eingebunden sei die angrenzende Gaststätte „Alter Wirt.“ Auch hier hätten schon Vorgespräche mit dem Geschäftsführer der Brauerei stattgefunden, ebenso habe es einen Vorabstimmungstermin hinsichtlich der Emissionen bezüglich der Gaststätte, des Parkplatzes und des Verkehrs gegeben. Hinsichtlich der Energieversorgung sei bereits mit einem in unmittelbarer Nähe angesiedelten Versorgungsbetrieb gesprochen worden und es seien auch verschiedene Wohnkonzepte besichtigt worden, wozu auch der Gemeinderat und der Seniorenberat mit eingeladen waren.

Sondersitzung zur Bürgerbeteiligung

In einer Gemeinderatsklausur im November sollten die konkreten Entwicklungsziele der Seeon, wie zum Beispiel städtebauliche und architektonische Anforderungen, sozialgerechte Bodennutzung und so weiter erarbeitet werden. Desweiteren sollte die Bürgerbeteiligung festgelegt werden. Dieser Punkt wird aber separat behandelt – und zwar in einer Sondersitzung des Gemeinderates. Die CSU-Vertreter Sepp Daxenberger und Franz Wörndl können an der Klausur aber nicht teilnehmen. Deshalb einigte man sich darauf, zeitnah die Bürgerbeteiligung im Rahmen einer Sondersitzung des Gemeinderats zu behandeln.

In der kontroversen aber sachlichen Diskussion mahnte die CSU-Gemeinderätin Manuela Kral die parteiübergreifende Zusammenarbeit an: „Ich möchte einmal erleben, dass zusammen gearbeitet wird. Das Bauland ist so eine kostbare Fläche und wichtig für unsere jungen Familien und Senioren.“

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