Wechselnde Straßensperrungen bis Ende August
Dauerbaustelle macht Traunsteiner „Aral“ Kopfzerbrechen - aber: „Wir werden täglich da sein“
Auf einer der Hauptverkehrsadern in Traunstein wird jetzt bis Ende August gewerkelt - genau dort, an der Äußeren Rosenheimer Straße, liegt Sandra Weinls Tankstelle: Sie glaubt, dass ihre „Aral“ nur wenige Tage abgeschnitten wird. Doch die Ungewissheit plagt sie...
Traunstein - An die 14.000 Autos rollten bisher täglich an ihrer Tankstelle vorbei. Doch dieser Strom potenzieller Kunden wird jetzt ordentlich ausgedünnt: Sandra Weinl ist mit ihrer Aral-Tankstelle wohl die größte und bekannteste Leidtragende der Baustelle an der Äußeren Rosenheimer Straße. Bis Ende August sanieren die Stadt Traunstein und das Staatliche Bauamt die Straße von der Wegscheid bis zum Ruhpoldinger Bahngleis - mit einer monatelangen Teilsperrung, aufgerissenen Straßen und umgeleiteten Verkehr. Am Dienstag (11. April) wurde begonnen.
Einige Tage auch völlig vom Verkehr abgeschnitten
Was Weinl umtreibt ist vor allem die Ungewissheit: „Vieles ist noch so vage. Und welche Verzögerungen könnten vielleicht kommen?“, fragt sich die Tankstellen-Betreiberin beim Besuch von chiemgau24.de. Bis dato ist beispielsweise noch nicht klar, wie lange und wann genau die „Aral“ für Autos gar nicht erreichbar sein wird. „Laut dem Staatlichen Bauamt werden es drei bis fünf Tage im Sommer“, so Sandra Weinl. Öffnen will sie während der gesamten Baustellenphase aber wie üblich von 5 bis 23 Uhr. „Wir werden täglich da sein“, verspricht sie. Vielleicht sogar während jener drei bis fünf Tage, das sei noch offen. Ansonsten hilft ein neuer 24-Stunden-Automat mit Getränken, Snacks oder Zigaretten neben dem Eingang.
Weinl hofft außerdem auf möglichst frühe Infos von den Behörden. „Dass überhaupt gebaut wird, hab‘ ich selber aus den Medien erfahren.“ Der Schock saß tief, die Irritation war groß, der offizielle Brief an die Anlieger kam erst danach. Knapp zwei Monate weiß Sandra Weinl erst von der Straßensanierung - da war es für Vorschläge oder Alternativen wohl schon zu spät, auch wenn sich das Traunsteiner Stadtmarketing für sie einsetzte. „Außer in den drei Wochen, in denen direkt zwischen Wegscheid und Tankstelle gearbeitet wird, hätte man vielleicht eine Zufahrt auch von der Wegscheid her offen lassen können.“
Plakat, das den Weg zur Aral zeigt, sogar vorm Staatlichen Bauamt
Ein Drittel des üblichen Umsatzes wird der „Aral“ wohl flöten gehen, schätzt Weinl - ausgerechnet im Frühjahr und Sommer, wo von Haus aus mehr Betrieb herrscht. 13 Angestellte zählt sie, doch ein Vierzehnter für das Sommergeschäft wird heuer ausnahmsweise nicht dazukommen. „Wie es wirklich wird, stellt sich nächste Woche heraus, wenn die Ferien vorbei sind“, so Sandra Weinl. Sie befürchtet außerdem, dass viele aus dem Umland die Stadt in den nächsten Wochen und Monaten vorsichtshalber ohnehin meiden, falls die anderen Straßen vom Verkehr verstopft sein sollten.
Ein kleines Entgegenkommen von den Behörden gab es dann aber doch: Acht Plakate quer durch Traunstein wurden von der Stadt schnell genehmigt, die den Autofahrern jetzt den Weg zur Aral-Tankstelle zeigen - ein großes Plakat sogar ausgerechnet vorm Staatlichen Bauamt selbst. Denn rund zehn Wochen lang wird die Äußere Rosenheimer Straße nur stadtauswärts befahrbar sein, im Sommer dürfte auch mal gar kein Durchgangsverkehr möglich sein. „Wir versuchen, die Beeinträchtigungen für die direkten Anwohner und Gewerbetreibenden soweit es geht zu minimieren“, so Peter Maltan vom Staatlichen Bauamt gegenüber chiemgau24.de.
Doch die Bauarbeiten seien „zwingend notwendig“, so Maltan weiter, Beeinträchtigungen und Verkehrsbehinderungen seien bei einer so wichtigen Straßen dann „zwangsläufig“. Schon in der Februar-Stadtratssitzung wählte er die ehrlichen Worte: „Das wird nicht lustig.“ In erster Linie werden unter der Äußeren Rosenheimer Straße jetzt die Kanäle erneuert und dann eine neue Asphaltschicht aufgebracht. Auch Verbesserungen für Radfahrer sollen in dem Zug umgesetzt werden.
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