Was sich ab 2024 ändern soll
Vertrag mit Mörz aufgelöst: Traunstein sucht neuen Festwirt fürs Frühlingsfest
Vor allem voriges Jahr gab es einiges an Kritik an Festwirt Mörz, jetzt hat die Stadt den Vertrag mit ihm vorzeitig aufgelöst: das Traunsteiner Frühlingsfest soll ab 2024 auf neue Füße gestellt werden - mit neuem Konzept und neuem Festwirt.
Traunstein - Das Frühlingsfest heuer vom 12. bis 21. Mai wird das letzte für Festzeltbetreiber Mörz in Traunstein sein. Eigentlich wäre sein Vertrag mit der Stadt noch bis 2024 gegangen, doch „in beiderseitigem Einverständnis“ habe man die Laufzeit um ein Jahr „reduziert“, wie es von Traunsteins Pressesprecherin Carola Westermeier auf Nachfrage von chiemgau24.de heißt. Schon seit 2000 war der Amberger Familienbetrieb für das Bierzelt verantwortlich, jetzt habe man „die Weichen für eine Neuausrichtung gestellt“, so Westermeier.
Neuer Wirt fürs Frühlingsfest Traunstein ab 2024 gesucht
Zu den Hintergründen will sich die Stadt nicht äußern. Einerseits war das Frühlingsfest 2022 - das erste „nach Corona“ - ein regelrechter Besuchermagnet. Sowohl Mörz-Personalchefin Yahyaoglu als auch die Traunsteiner Polizei sprachen gegenüber chiemgau24.de von einem „nie dagewesenen Andrang“ im Bierzelt. Auch die Stadtverwaltung war im ersten Fazit nach dem Frühlingsfest mit der Resonanz zufrieden: „Jeder Tag war sehr gut besucht. Einen ‚Leerlauf‘ gab es nicht.“
Andererseits gab es von verschiedenen Volksfesten in Bayern, die mit Mörz zusammenarbeiteten, voriges Jahr Klagen: Beim Bayreuther Volksfest musste Mörz wegen Personalengpässen kurzfristig absagen. Das Fest musste ganz ohne Bierzelt auskommen. In Mühldorf bewertete Zeltbetreiber Wolfgang Unertl seine Arbeit offen als „unterirdisch“. Mörz war dort für das Weißbierzelt verantwortlich. Wegen Personalmangels gab es am letzten Volksfesttag sogar nur Selbstbedienung. Jochen Mörz argumentierte dagegen, dass allein mit Weißbier ein Zelt schwer zu betreiben sei. Und von der dünnen Personaldecke in der ganzen Gastronomie hätten alle bereits im Vorfeld gewusst.
Auf derlei Überraschungen will man sich in Traunstein nun ab nächstem Jahr wohl nicht einlassen. Für die drei Jahre von 2024 bis 2026 sucht man jetzt einen neuen Festwirt - mit Annoncen in Lokalzeitungen und Fachmagazinen sowie übers Internet und Social Media. Auch zu bekannten Festzeltbetreibern aus der Region wird laut Pressesprecherin Westermeier Kontakt aufgenommen. Bis Ende April sollen die Bewerbungsunterlagen bei der Stadt eingegangen sein - „eine Musterspeisekarte ist verbindlich abzugeben“, heißt es in der Anzeige zusätzlich.
Barbereich am Frühlingsfest ab 2024 in eigener Hütte?
„Hinsichtlich der Bewirtungsleistungen werden insbesondere Zuverlässigkeit, Leistungsfähigkeit, ansprechendes Speisen- und Getränkeangebot bei hoher Qualität, einwandfreie Hygiene sowie ein hohes Maß an Organisation, Service und Sicherheit erwartet“, so die Ansprüche der Stadtverwaltung. Man wolle nicht nur den Festzeltbetrieb, sondern das ganze Konzept überarbeiten - von der Sicherheit bis zur Attraktivität für Besucher. Gleich bleibt der Standort und der Zeitraum mit zehn Tagen im Mai.
Auch an der Größe des Zelts mit einer Kapazität von mindestens 2500 Besuchern soll sich nichts Wesentliches ändern und natürlich ist es Vorschrift, dass sich die drei Traunsteiner Brauereien als Bierlieferanten jährlich abwechseln. Die Stadt stellt sich aber vor, dass der Barbereich künftig außerhalb des Festzelts ist, möglicherweise in einer separaten Hütte.
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