Nervenaufreibende Baustellen in Traunstein
Wie es an Rosenheimer Straße und Maxplatz gerade läuft - und wann es geschafft sein soll
Sperrungs- und Umleitungsschilder, Warnbarken und Arbeiter in Orange soweit das Auge reicht: Traunstein im Jahr 2024 ist geprägt von den Großbaustellen am Maxplatz und in der Rosenheimer Straße. Wir haben uns über den aktuellen Stand erkundigt - und wann Autofahrer und Anwohner wieder durchatmen können.
Traunstein - Egal ob auf der meistbefahrenen Straße der ganzen Stadt oder direkt im Zentrum: In Traunstein wird gerade aufgerissen, gegraben und neu gebaut, was geht. Sicher am meisten Wirbel macht die Sanierung der Rosenheimer Straße - normalerweise fahren hier 13.500 Fahrzeuge im Schnitt täglich. Jetzt, wo zusätzlich auch die Kreuzung zur Herzog-Friedrich-Straße komplett gesperrt ist, befindet man sich in der „heißen Phase“ der Großbaustelle.
Rosenheimer Straße: Arbeiten bis November - aber nach Ferien wird‘s leichter
Fünf Wochen noch, dann dürfte es wieder leichter werden. „Die Arbeiten liegen im Zeitplan“, so Agnes Giesbrecht von der Stadtverwaltung gegenüber chiemgau24.de - heißt: Die Kreuzung und der östliche Teil der Rosenheimer Straße werden zum Ende der Sommerferien wieder für den Verkehr freigegeben. Das dürften dann vor allem die Anwohner rund um Haslacher Straße und Wochinger Spitz spüren. Dort läuft momentan der innerörtliche Umleitungsverkehr. Im letzten Abschnitt der Bauarbeiten geht es dann an den Abschnitt westlich der Kreuzung bis zum Ruhpoldinger Bahngleis - wiederum mit Vollsperrung.
Zuletzt wurden vom Sparkassenplatz bis zur Katharinenstraße die Randeinfassungen fertiggestellt. Bei der Kreuzung konnte der Kanalbau abgeschlossen werden, jetzt verlegen die Stadtwerke Fernwärmeleitungen. Außerdem geht es an die Pflasterung der Gehsteige und auf die Straße kommt wieder eine Tragschicht. Radler bekommen an der Sparkasse eine eigene Aufstellfläche mit separater Ampel, um die Straße überqueren zu können - ein Aspekt der Fahrradstraße. Richtung Kreuzung werden entlang der Straße Radlwege angelegt. Und auf Höhe der Seuffertstraße entsteht eine Fußgängerinsel.
Die Arbeiten zwischen Kreuzung und Bahngleis sollten dann im November abgeschlossen sein. Die Zufahrt von der Äußeren Rosenheimer Straße in die Crailsheimstraße will man „meist“ offen lassen. Bereits an der Stadtgrenze werden Autofahrer auf die Sperrung hingewiesen. „Insgesamt betrachtet funktionieren die Umleitungen gut“, zieht Peter Maltan vom Staatlichen Bauamt ein Zwischenfazit. Größere Staus oder ein komplettes Zusammenbrechen des Verkehrs habe es bisher noch nicht gegeben. Das Staatliche Bauamt, die Stadt und die Stadtwerke investieren insgesamt 3,4 Millionen Euro in die Rosenheimer Straße.
Keine Vollsperrung am Maxplatz - dafür Bauarbeiten bis zum Jahresende
Nur gut 300 Meter sind es von den Absperrungen an der Rosenheimer Straße bis zum Maxplatz. Dort gibt es zwar auch für Autofahrer ein Durchkommen, aber umso mehr wird er durch die Bauarbeiten sein Gesicht ändern. Erst diese Woche wurde die neue „Brunnenstube“ - 28 Tonnen schwer - in den Boden gehoben. Sie ist der Grundstock für neun Wasserfontänen, die später aus dem Boden schießen werden. Der Rupertusbrunnen hat in der Au eine neue Heimat gefunden.
Auch die Arbeiten am Maxplatz liegen im Zeitplan: bis zum Jahresende soll er fertig sein. „Aktuell liegt der Fokus auf den Pflasterarbeiten vor dem Müller-Markt“, so Stadtsprecherin Giesbrecht. Der vormalige Gehsteig wird zu einem sechs Meter breiten Aufenthaltsbereich. Überhaupt erhält der gesamte Platz, einschließlich der Fahrbahn, ein einheitliches Pflaster. Zwischen allen Flächen soll kein wesentlicher Unterschied mehr erkennbar sein, damit der motorisierte Verkehr nicht mehr im Mittelpunkt steht. Zebrastreifen und Ampel sind schon jetzt verschwunden.
Autofahrer können sich am Maxplatz schon jetzt an die künftige Situation gewöhnen: denn es wird nur noch eine Fahrspur geben, statt drei. Außerdem gilt dann Schritttempo. Noch relativ unverändert ist die Grüninsel - wenn auch momentan zugestellt mit Baucontainern. Die großen Bäume bleiben, bekommen Grüninseln und der Bereich dazwischen öffnet sich für die Fußgänger. Auch für die Gastronomie soll dort dann mehr Platz sein. 16 Bäume sind einmal geplant, und damit mehr als zuletzt. Die Stadt pflanzt resistente Blumeneschen, Zerreichen, Japanische Zierkirschen und Mehlbeeren.
Bis Oktober soll auch der Grünbereich umgestaltet sein. In der letzten Etappe packt man bis Dezember dann die ostseitige Fußgängerzone an. Eine Vollsperrung für die Autos soll es laut Agnes Giesbrecht während der Bauarbeiten nicht geben. Die letzte größere Veränderung erfuhr der Maxplatz vor 35 Jahren: damals wurde die Straße vor dem Edeka geschlossen und zum reinen Fußgängerbereich umgewidmet. Man rechnet mit Gesamtkosten zwischen 3,8 und 4,9 Millionen Euro. Dank Fördergeldern bliebe der Stadt ein Anteil von anderthalb bis knapp zwei Millionen Euro. (xe)



