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Sie sollen Priener gefesselt und ausgeraubt haben

Bei Festnahme im Frankfurter Bahnhofsviertel: Das sagte einer der Callboys zum Date in Prien

Prozess am Landgericht Traunstein
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Ein 31-jähriger Jamaikaner (links) und ein 23-jähriger Venezolaner, beide wohl Callboys, sollen am 20. Juni 2024 einen Mann in seiner Priener Wohnung gefesselt, bedroht und ausgeraubt haben.

Nach Startschwierigkeiten dürfte der Prozess gegen zwei Callboys am Traunsteiner Landgericht am heutigen Montag Fahrt aufnehmen: Die beiden Männer sollen einen Mann in seiner Priener Wohnung gefesselt, bedroht und ausgeraubt haben.

Update, 14.30 Uhr – Geschädigter sagt aus

Prien/Traunstein - Die ersten Zeugen im Prozess gegen die beiden Callboys sagen drei Polizisten aus Frankfurt aus. Dort wurden die beiden Männer am 26. Juni vorigen Jahres festgenommen – mit Unterstützung von Rosenheimer Kriminalpolizisten, von denen der Hinweis kam. Der Jamaikaner wurde in einem angemieteten Hotelzimmer im Frankfurter Bahnhofsviertel festgenommen, der Venezolaner auf offener Straße.

Während der 23-jährige Venezolaner bei der Festnahme praktisch keine Angaben machte, war der 31-jährige Jamaikaner offener. „Obwohl er nichts hätte sagen müssen, hat er viel preisgegeben“, so eine Frankfurter Polizistin. Es stimme, dass er mit seinem Callboy-Kollegen am 20. Juni 2024 in Prien war.

Ausgemacht war ein „Overnight“-Date für 500 Euro pro Angeklagtem. Der Jamaikaner gibt auch zu, dass man den Priener mit Handschellen gefesselt habe – doch genau so habe es der Mann gewollt. Weil sich dann aber herausstellte, dass der Mann nicht bzw. zu wenig zahlen wollte, habe man aus der Wohnung mitgenommen, was man fand: Uhren, Parfüms, Bargeld. Quasi als Ersatz.

Es habe während des Treffens weder Drohungen noch Gewalt gegeben. Laut Staatsanwaltschaft hätten die beiden Callboys den Priener zu Überweisungen gedrängt – ansonsten würde man ihm den Penis abtrennen. Auch Fotos aus dem Hotelzimmer der beiden Männer werden vor Gericht gezeigt. Dort tauchten wieder die Handschellen auf, dazu auch die Uhren und Parfüms des Geschädigten. Außerdem: Jede Menge Bargeld, auch Devisen, und Gleitgel.

Am Nachmittag sagt auch der Geschädigte aus Prien selbst aus – aber Öffentlichkeit und Presse werden ausgeschlossen. Denn bei seiner Aussage müssen unter anderem seine sexuellen Vorlieben auf den Tisch. Den Schutz der Intimsphäre gewichtet Vorsitzende Richterin Heike Will höher, als das Interesse der Öffentlichkeit an dem Fall. Die Angeklagten selbst haben sich in der Verhandlung noch immer nicht zu den Vorwürfen geäußert. Der Prozess wird am 25. März ab 9.30 Uhr fortgesetzt

Erstmeldung:

Nachdem am ersten Prozesstag wegen Anträgen der Verteidigung praktisch nicht verhandelt werden konnte, stand beim vorigen Mal am 26. Februar zumindest die Verlesung der Anklage auf dem Programm. Am heutigen Montag (10. März), dem dritten Prozesstag sollten nun aber auch die ersten Zeugen geladen werden. Angeklagt sind ein 31-jähriger Jamaikaner und ein 23-jähriger Venezolaner. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, am 20. Juni 2024 einen Mann in seiner Priener Wohnung gefesselt, bedroht und ausgeraubt zu haben.

Über eine Plattform für homosexuelle Männer kontaktierte ein Priener den Callboy venezolanischer Staatsangehörigkeit. In der Wohnung angekommen, verschwand der Escort noch kurz in der Dusche - doch öffnete dabei angeblich heimlich die Wohnungstür. So habe dann ein Komplize des Callboys unerkannt hereinkommen können, der 31-jähriger Jamaikaner.

Laut Staatsanwaltschaft wurde der Priener dann mit einem Küchenmesser bedroht, gefesselt, der Mund wurde ihm zugeklebt und ihm eine Maske über den Kopf gezogen. Die beiden Männer hätten die Wohnung durchsucht und sich jede Menge eingesteckt: Bargeld, Uhren, Parfüms, Schmuck und ein Handy. Außerdem sei dem Priener angedroht worden, ihm den Penis abzutrennen - so hätten die Angeklagten zusätzlich eine Geldüberweisung erzwingen können. Sechs Stunden habe das Martyrium gedauert.

Sechs Tage später wurden die beiden in Frankfurt festgenommen.. Den Angeklagten wird erpresserischer Menschenraub, räuberische Erpressung, Raub und Körperverletzung vorgeworfen. chiemgau24.de wird aktuell aus dem Gerichtssaal berichten. (xe)

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