Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Reibereien im Vorfeld des „Christopher Street Day“ am Samstag

„Komische Sticheleien“: Völlige Verwunderung beim Traunsteiner CSD über Baur-Statement

Phoebe Wenta (links), Hauptorganisatorin des „Christopher Street Day“ am Samstag (24. August) in Traunstein und Konrad Baur, CSU-Stimmkreisabgeordneter.
+
Phoebe Wenta (links), Hauptorganisatorin des „Christopher Street Day“ am Samstag (24. August) in Traunstein und Konrad Baur, CSU-Stimmkreisabgeordneter.

Mit bis zu 500 Leuten rechnet Organisatorin Phoebe Wenta am morgigen Samstag (24. August) beim „Christopher Street Day“ in Traunstein - inklusive politischer Podiumsdiskussion, der die CSU zuvor abgesagt hatte: Umso erstaunter ist Wenta jetzt, dass plötzlich CSU-Landtagsabgeordneter Konrad Baur gegen die Veranstaltung schießt.

Traunstein - „Mia san Mia. Mia san queer. Mia gegen rechts“ - das offizielle Motto für den „Christopher Street Day“ am Samstag (24. August) in Traunstein setzt klare Statements. Doch dem heimischen Landtagsabgeordneten der CSU, Konrad Baur, geht es „besonders gegen den Strich“, wie er in einer Pressemitteilung betont, die am Freitag ausgeschickt wurde: „Mit ‚Mia gegen rechts‘ meint man doch eigentlich ‚Mia gegen alles, was nicht ganz so links ist, wie wir selbst‘, traut es sich aber nicht, so deutlich auszusprechen.“

CSD-Organisatorin: Mit „rechts“ ist nicht die CSU gemeint

„Ganze Bevölkerungsschichten“ würden durch das Traunsteiner CSD-Motto ausgegrenzt, so Baur - und er fragt: Dürfte da ein konservativer Homosexueller überhaupt dabei sein? Bei Phoebe Wenta herrscht da nur völlige Verwunderung. Sie ist Hauptorganisatorin der Kundgebung in Traunstein. „Bei uns darf jeder mitlaufen“, betont Wenta im Gespräch mit chiemgau24.de. Mit einem Augenzwinkern fügt sie hinzu: „Sogar konservative Heterosexuelle.“ Man freue sich über jeden, der kommt, sich austauscht, Fragen stellt. Egal, ob er Schnittpunkte mit queeren Menschen habe oder nicht.

Wenta stellt klar: Die CSU ist mit „rechts“ nicht gemeint. „Es geht um die AfD oder um klar rechte Gruppierungen. Es geht darum, dass es immer mehr Hassrede gegen uns gibt oder dass immer mehr Menschen den Mut haben, offen rechtsradikal aufzutreten.“ Die Vorsitzende des Vereins „Queer Traunstein e.V.“ geht in die Offensive: Wenn die CSU ein Problem mit dem Motto hat, hätte sie es auch offen beim CSD selbst sagen können. Denn Teil des Programms ist eine politische Podiumsdiskussion, zu der auch eine Einladung an den Kreisverband der Christsozialen ging - „wir haben aber eine Absage bekommen, aus zeitlichen Gründen.“

Einladung abgelehnt: Auch CSU wäre bei Podiumsdiskussion willkommen

Die Aussendung von Konrad Baur sei nur eine von mehreren „komischen Sticheleien“ der CSU. Es ist am Samstag bereits der fünfte „Christopher Street Day“ in Traunstein, doch die CSU habe jede Einladung abgelehnt. „Obwohl wir noch nie was direkt gegen diese Partei gesagt haben“, so Wenta. „Große Herausforderungen benötigen großen Konsens“, schrieb dagegen noch Landtagsabgeordneter Baur, „von links-liberal bis rechts-konservativ“. Die Einladung für Samstag abgelehnt hat jedoch auch die FDP, obwohl man sonst einen „guten Kontakt“ zu der Partei habe, wie Wenta meint.

In Baurs Augen ist der CSD dagegen vor allem eine „weitere Demo ‚gegen rechts‘“, ähnlich „Fridays for Future“ oder „Demokratie retten“ heuer im Januar: „Und es sind doch nahezu immer die gleichen, die hier demonstrieren.“ Liegt vielleicht daran, dass Traunstein eher klein ist, meint dagegen CSD-Organisatorin Phoebe Wenta. Bei der Kundgebung ab 13 Uhr am Bahnhof rechnet sie mit 400 bis 500 Teilnehmern. Ab 14 Uhr geht es im Stadtpark weiter, unter anderem mit Musik, Drag-Queen-Shows oder der besagten Podiumsdiskussion um 15.30 Uhr. (xe)

Kommentare