Zeichen für Vielfalt und Demokratie
Über 3000 Teilnehmer: Rekord-Demo gegen rechts in Traunstein
„Traunstein ist bunt“: Das wollte das gleichnamige Bündnis am Samstag (27. Januar) beweisen. Mit Riesen-Erfolg. Tausende nahmen an der größten Nachkriegs-Demonstration in Traunstein teil und setzten damit ein starkes Zeichen gegen rechts.
Traunstein – In Traunstein setzten die über 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den Protesten gegen Rechtsextremismus und Ausgrenzung am Festplatz in Traunstein ein klares Zeichen für die Demokratie. Aufgerufen zu der Demonstration hatte das Bündnis „Traunstein ist bunt“. Die Vielfalt der Menschen auf dem Festplatz zeigte, dass Demokratie bunt ist. Es sei von der Teilnehmerzahl die größte Nachkriegsdemonstration in Traunstein gewesen, sagte der Moderator der Demonstration, Luca Barakat.
Veranstalter gingen von 100 Leuten aus
Dem Aufruf zur Demonstration folgten eine Reihe verschiedenster Bündnisse, Institutionen und Parteien. Es waren die Initiative für Flüchtlingsrechte ebenso dabei, wie Gewerkschaften oder auch landwirtschaftliche Organisationen. Bei der Anmeldung zu dieser Protestaktion „gegen Rechts“ sei sie von 100 Leuten ausgegangen, so die Veranstaltungsorganisatorin Fiona Sampson. Doch habe man ihr schnell klargemacht, dass diese Zahl bei weitem nicht ausreichen werde. Nun sei sie froh, dass die Veranstaltung am Festplatz sein könne und die einigen tausend Leute Platz fanden.
In den verschiedenen Reden der Menschen, die ans Mikrofon traten war gleich, dass Schweigen gegen den Rechtsextremismus nicht der richtige Weg ist und es mit dem Schweigen ein Ende haben muss. So war zu hören, dass die vereinfachte Aussage „Ich gehe zum Demonstrieren gegen die Nazis“ das Thema nicht voll umfänglich trifft. Doch wisse im Grunde jeder und jede, um was es gehe. Oder, dass es in der aktuellen Situation entscheidend ist, zu vertrauen. Und die Politiker sich das Vertrauen wieder erarbeiten müssten, die Probleme der Leute wahrnehmen, damit sich die Menschen nicht in die rechte Ecke begeben würden, war auch eine Aussage am Podium.
Traunsteins Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer meinte, dass bei der Aktion gegen Rechtsradikalismus, Antifaschismus sowie jede Form von Radikalismus gehe. In Traunstein habe Menschenverachtung, egal welcher Form, keinen Platz. Es heiße nach wie vor, die Würde des Menschen sei unantastbar, so der Oberbürgermeister. Wenn bei den Rechten von Remigration geredet werden, bedeute das Deportation. Radikale wollen nie, dass es dem Volk besser gehe, sagte Hümmer. Sie wollten, dass Menschen ausgeschlossen würden.
Dieses Jahr werde die Verfassung 75 Jahre, sagte Hümmer. Und um sie zu erhalten sei es wichtig aufzustehen. Wir hätten bereits schreckliche Diktaturen in Deutschland erlebt. Lasst uns dafür eintreten, dass so etwas nicht wieder passiere, sagte der Oberbürgermeister. Dazu gehöre auch, dass sich die Politik der Sorgen und Nöte der Menschen annehmen würden, damit sie nicht abdriften, so Hümmer.

