Erste Verhandlung mit Edeka ist geplatzt
Kein „real“-Nachfolger? „Für ganz Traunstein enorm wichtig, dass es dort weitergeht“
Der Vollsortimenter „real“ schließt Ende März, das steht fest: Doch wie geht es am Haslacher Feld dann weiter? Gibt es einen Nachfolger? Die Zukunft scheint offen. Wir haben mit Stadtmarketing-Chef Weiß über die Bedeutung des Standorts für die ganze Stadt Traunstein und sein Umland gesprochen.
Traunstein - Dass der Vollsortimenter „real“ auf wackeligen Beinen steht, war seit Jahren bekannt. Seit 2020 wurden nach und nach Filialen in ganz Deutschland geschlossen oder verkauft. So war es beispielsweise in Rosenheim, wo Kaufland die Geschäfte fortführt, und so sollte es auch in Traunstein sein. Doch wie chiemgau24.de Ende vergangenen Jahres exklusiv berichtete, sind die Verhandlungen zwischen dem Gebäudeeigentümer und der Edeka-Zentrale geplatzt. Würde bedeuten: Die Angestellten verlieren ihre Jobs und das Gewerbegebiet einen Markt für Lebensmittel und mehr.
„real“: Ein Magnet fürs Umland, ein Nahversorger für Haslach
Die Bedeutung eines Vollsortimenters für das Haslacher Feld kann auch Hans-Peter Weiß gar nicht hoch genug einschätzen: „Der ‚real‘-Markt ist ein Magnet nicht nur für das ganze Gebiet, sondern auch für die ganze Stadt Traunstein“ - auch wenn er mitten auf der (ehemals) „grünen Wiese“ steht. Denn wer beispielsweise aus dem Umland den Vollsortimenter ansteuere, mache auch gleich noch Erledigungen in der Innenstadt oder einen Abstecher in die Gastronomie. Einzelhandelsstudien hätten das klar gezeigt, so Weiß gegenüber chiemgau24.de.
Anders als ein einfacher Discounter, den es auch in Grabenstätt, Bergen oder Siegsdorf gibt, entfalte ein solcher Vollsortimenter eine gewisse Anziehungskraft. Aber es geht um mehr, zählt der Stadtmarketing-Chef auf: „Für die Haslacher und das südliche Traunstein hat der ‚real‘ eine erhebliche Bedeutung in der Nahversorgung.“ Die bestehende Kombination der Geschäfte am Haslacher Feld sei gut, gerade auch in Verbindung mit dem gegenüberliegenden Fachmarktzentrum. Fände „real“ keinen Nachfolger, würden das sicher auch Hagebau, dm, McDonalds oder Media Markt spüren.
Wie schaut also konkret die Zukunft aus? Findet sich ein Nachfolger für „real“? Hans-Peter Weiß bleibt vage: „Wir haben noch Hoffnung, dass sich eine Lösung findet.“ Das Stadtmarketing begleitet den Prozess aber nur, kann im besten Fall die Parteien an einen Tisch bringen und vermitteln. Ideal wäre ein möglichst nahtloser Übergang, vor allem auch für die Angestellten. Die Entscheidung liegt selbstverständlich beim Gebäudeeigentümer, der nicht „real“ heißt, und Mietinteressenten.
Für „Globus“ ist die Verkaufsfläche viel zu klein
Ganz einfach sei die Immobilie wegen des oberen Stockwerks aber nicht zu managen, so Weiß. Wie lockt man die Kunden nach oben? „Das ist immer eine Herausforderung und das müsste sich auch ein potenzieller Nachfolger überlegen.“ Viele in der Region wünschten sich „Globus“ als Nachfolger am Haslacher Feld. Aber Hans-Peter Weiß winkt ab. Für „Globus“ seien die 2000 Quadratmeter Verkaufsfläche viel zu wenig. Die Filiale in Freilassing hat etwa 8000. Bei mindestens 6500 Quadratmetern Verkaufsfläche liegen die Standortanforderungen von „Globus“, dazu mindestens 650 Parkplätze. Auch deshalb sei eine Übernahme durch „Globus“ nie zur Debatte gestanden, glaubt der Stadtmarketing-Chef.
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