Neuplanung wird in Traunstein (fast) nur gelobt
„Drei Fahrspuren kaufen nichts ein“: Ja zum Maxplatz-Umbau - aber woher kommt das Geld?
Es ist beschlossen: Der Maxplatz im Zentrum von Traunstein bekommt ein ganz neues Gesicht - unter anderem wird die Wiese verschwinden. Der Zeitplan für den Umbau gleicht einem „Sprint“. Doch vielen macht die Finanzierung Sorgen...
Traunstein - Deutlicher könnte ein Startschuss nicht fallen: Ohne eine Gegenstimme sprach sich der Traunsteiner Stadtrat am Donnerstag (30. November) für den Umbau des Maxplatz aus. Eine angenehmere Atmosphäre, weniger Platz für Autos, mehr Raum für Fußgänger und Gastronomie ist das Motto. „Das ist der meistbesuchte Platz der Stadt, aber er wirkt wie eine Durchgangsstation. Da kann man mehr herausholen“, so Oberbürgermeister Christian Hümmer (CSU). Schon im Dezember 2024 soll der neue Maxplatz fertig sein.
Wiese, alter Brunnen, Ampeln, Zebrastreifen und Parkplätze kommen weg
Nur noch eine Autospur statt drei. Die Wiese in der Mitte des Platzes wird aufgelöst, dafür kommen insgesamt mehr Bäume mit großen Sitzmöglichkeiten und Grüninseln. Auch die Gastronomie hat am Maxplatz dann mehr Raum. Der Brunnen mit der Figur des Heiligen Rupert verschwindet. Er könnte in der Au eine neue Heimat finden. Dafür sollen an seiner Stelle Wasserfontänen bis zu anderthalb Meter aus dem Boden schießen. Der komplette Maxplatz wird einheitlich gepflastert und erhält damit ein anderes Bild. Außerdem verzichtet man auf die Zebrastreifen und die Ampel. Für alle gilt Schritttempo.
Neuer Maxplatz kostet Stadt bis zu 1,9 Millionen Euro
„Wir schwimmen nicht im Geld, aber es geht um das Herz der Stadt“, so OB Hümmer. Man rechnet mit Gesamtkosten zwischen 3,8 und 4,9 Millionen Euro. Dank Fördergeldern bliebe der Stadt ein Anteil von anderthalb bis knapp zwei Millionen Euro. Simon Steiner (Traunsteiner Liste) kristallisierte sich im Stadtrat als größter Mahner wegen der Kosten heraus: Der Umbau des Maxplatzes sei keine zwingende Aufgabe, anders als Schulen oder Kitas. „Bevor die Fördermittel nicht sicher sind, drehen wir keinen Stein um“, so Steiner.
Apropos Fördermittel: Sind die wegen der Finanz-Turbulenzen der Bundesregierung überhaupt sicher? Das Thema trieb mehrere Stadträte um. „Wir wissen nicht, was auf uns zukommt“, so Thomas Stadler (Grüne). Die Gelder seien „in Aussicht gestellt“, so der Oberbürgermeister. Aber ohne zugesicherte Gelder im Haushalt der Stadt gehe man den Maxplatz auch nicht an. Hümmer ist aber überzeugt: In Krisenzeiten nicht zu investieren, räche sich. „Drei Fahrspuren kaufen nichts ein, aber die Menschen, die sich aufhalten. Frequenz schafft Umsatz.“
Kaum Kritik an den Plänen für den Traunsteiner Maxplatz
Der Tenor im Stadtrat zu den Plänen war aber fast rundum positiv. „Eine schlüssige Planung, ansprechend und schön“, meinte etwa Sepp Kaiser (UW). Er empfahl aber, im Zuge des Maxplatz-Umbaus auch die Apothekerstiege zu sanieren. Über die künftige Dominanz der Fußgänger auf dem ganzen Platz freute sich Nils Bödeker (SPD) und für Thomas Stadler (Grüne) sind die neuen Sitzgelegenheiten, Wasser- und Begegnungsflächen eine „prima Sache“. Auch Ernst Haider (UW) war „begeistert“, aber: „Irgendwann müssen wir die wegfallenden Parkplätze kompensieren“ - denn die schrumpfen künftig auf einen Kurzzeitstellplatz zusammen. Dafür wird der Gehsteig auf der Westseite satte sechs Meter breit.
Planer Axel Lohrer erläuterte dann den „sportlichen Zeitplan“. Schon im April soll es mit der Umgestaltung des Gehsteigs auf der Westseite und der Straße losgehen. Danach, von Juli bis Oktober, sei das Maxplatz-Zentrum mit dem Grünbereich dran. Und als letzte Etappe wird bis in den Dezember die ostseitige Fußgängerzone an der Reihe. „Das wird ein Sprint vom Anfang bis zum Ende“, so Lohrer: „Es ist machbar, aber es darf nichts dazwischenkommen.“ Das Rondell mit Imbiss und Kiosk wird übrigens erhalten bleiben, genauso wie die öffentlichen Toiletten.
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