Deutsche Top-Hotels im Chiemgau und im BGLand
Kein heimisches Hotel in den deutschen Top-Ten: Wie die Hotels in der Region abschneiden
Ähnlich wie der Guide Michelin jedes Jahr Restaurants auszeichnet, bewertet der Falstaff Hotel Guide Hotels in mehreren Kategorien. Insgesamt werden dann im Gegensatz zum Guide Michelin keine Sterne, sondern Punkte vergeben. 100 sind das große Ziel. Wie also schneiden die Hotels in der Region ab?
Chiemgau/BGLand – Falstaff ist eigentlich ein Magazin für „kulinarischen Lifestyle” und erscheint in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In diesem Jahr brachte das Magazin bereits zum dritten Mal den Falstaff Hotel Guide heraus. Ähnlich wie der Guide Michelin für Restaurants ist der Falstaff eine Liste mit herausragenden Hotels. 1500 sind es weltweit insgesamt, die in dem Hotelführer aufgenommen wurden. 221 davon in Deutschland. Und auch ein paar davon in der Region.
Solche Auszeichnungen, seien es nun Michelin-Sterne oder Falstaff-Punkte, können dabei auch wie ein Besuchermagnet für die Region wirken. „Eine Auszeichnung hat immer eine gewisse Strahlkraft. Das muss sie auch haben”, sagt Christina Pfaffinger, die Geschäftsführerin der Chiemsee-Alpenland Tourismus GmbH. „Zudem bieten Auszeichnungen einen Orientierungsfaden für Reisende. Gäste können anhand einer Auszeichnung das vorhandene Angebot filtern.”
Falstaff Hotel Guide: 100 Punkte als Traumziel
Die Hotels werden mittels eines Punktesystems bewertet. Hier spielen die Unterkategorien Ambiente, Zimmer, Wellness, Service, Kulinarik und Lage eine Rolle. 100 Punkte können die Hotels maximal bekommen, die absolute Bestmarke. Und tatsächlich tauchen gleich zwei Hotels mit 100 Punkten in der Liste für Deutschland auf. Sowohl das Brenners Park-Hotel in Baden-Baden als auch das The Fontenay Hotel in Hamburg konnten die Höchstpunktzahl erreichen.
Von den 243 ausgezeichneten deutschen Hotels befinden sich acht hier in der Region. Und auch, wenn es keines davon in die Top-Ten Liste geschafft hat, liegen einige Hotels von den Punkten her nur knapp dahinter.
Das sind die acht bestbewerteten Hotels der Region
Mit 95 Punkten wurde das Hotel Das Achental in Grassau bewertet. Das Resort, das erst vor wenigen Jahren nach großen Um- und Anbauten wieder eröffnet hat, beherbergt auch das Restaurant „ES:SENZ”, das unter der Leitung Edip Sigl erst im April erneut zwei Michelin-Sterne für sich beanspruchen konnte.
Ebenfalls 95 Punkte erreichte das Hotel Kempinski in Berchtesgaden, in dem auch das Restaurant „PUR” zu finden ist, das ebenfalls einen der begehrten Michelin-Sterne hat.
Nur einen Punkt dahinter mit 94 Punkten finden sich zwei Hotels aus dem Berchtesgadener Land. Einerseits das Wellnesshotel Klosterhof in Bayerisch Gmain, als auch das Hotel Edelweiss in Berchtesgaden. Außerdem findet sich das Chateaux Gut Steinbach in Reit im Winkl mit 92 Punkten auf der Liste wieder, wie auch Hotel Zum Oxn in Laufen mit 91 Punkten, das Gut Ising in Chieming mit 90 und das Wellnesshotel Alpenhof in Schönau am Königssee.
Jeder findet seine Art von Urlaub
Das Chiemsee-Alpenland ist in Sachen Gästeunterkünfte eine sehr heterogene Region, findet Christina Pfaffinger. Gerade darin liege die Stärke der Region. „Wer den Luxus- beziehungsweise Premiumurlaub sucht, findet bei uns einer Reihe an Angeboten. Neben ausgezeichneten Hotels, Ferienwohnungen und Privatvermietern bietet die das Chiemsee-Alpenland ein tolles Freizeitangebot, das sich von Opernfestivals über Golfplätze bis hin zur Sterneküche erstreckt.”
Aber im Raum zwischen München und Salzburg gäbe es noch immer Raum für Wachstum und gute Chancen, sich weiterzuentwickeln, sagt Klaus Stöttner, Landtagsabgeordneter für Rosenheim und tourismuspolitischer Sprecher der CSU. „Davon profitiert neben der Gastronomie auch der Einzelhandel. Es gilt aber, das Mittelmaß zu finden, damit sich die Einheimischen weiterhin den Besuch in einem Restaurant leisten können.”
Im Verhältnis wenig deutsche Hotels in der Liste
So erfreulich eine Erwähnung in dem Falstaff Hotel Guide auch ist, fällt dennoch eine Sache auf. Auf die 221 Hotels in Deutschland kommen 129 in der Schweiz und stolze 550 im Nachbarland Österreich. Gerade dort seien die Hotels schon immer führend gewesen, sagt Klaus Stöttner. „Es bedarf noch viel Arbeit, um die Arbeit in der Gastronomie und der Hotellerie, um dem Berufsfeld zu einer ähnlichen Anerkennung wie in Österreich zu verhelfen.”
Gerade in den großen deutschen Städten gäbe es ein Überangebot an ausgezeichneten Hotels. „Lieber sind mir weniger, dafür aber richtig gute Hotels”, sagt Stöttner. Allergings fehlt ihm ein wirklich gutes Hotel in der Stadt Rosenheim. Es gäbe zwar einige günstige, aber kein herausragendes. In den ländlichen Räumen gelte es zudem den Spagat zwischen Urlaubs- und Geschäftstourismus zu treffen. Besonders in den Wintermonaten sei das besonders wichtig.