Traditionsgasthaus „Beim Has‘n“
Vom Loch Ness zum Chiemsee: Das erhoffen sich die Has‘n-Pächter vom Traum in Rimsting
Das Ehepaar Anika und Andreas Schulz hat jahrelang ein Hotel in Schottland betrieben. Jetzt folgt der Umzug ins Landhotel und Wirtshaus beim Has´n in Rimsting. Warum es die beiden ans bayerische Meer verschlagen hat und was sie in der Region bewirken wollen.
Rimsting – Es wird als Traditionsgasthaus bezeichnet und das zu Recht. Seit Jahrhunderten ist das Landhotel und Wirtshaus „Beim Has‘n“ in Rimsting im Besitz der Familie Bauer und hat sich von einem Bauernhof heraus zu einem beliebten Ort für Einheimische und Touristen entwickelt. Dieses Jahr geht jedoch eine Ära zu Ende. Denn die Familie Bauer, die das Hotel und die Gaststätte betrieben hat, begrüßt neue Pächter. Das Ehepaar Anika und Andreas Schulz.
Anika Schulz (42) hat gleich nach ihrem Abitur im Jahr 2000 eine Ausbildung als Hotelfachkraft begonnen und erfolgreich absolviert. Später war sie als stellvertretende Direktorin in einem Münchner Hotel tätig. Ihr Mann Andreas Schulz (54) kommt eigentlich aus dem Fotografie-Bereich, durch seine Frau habe er aber Gefallen an der Gastronomie- und Hotellerie gefunden, wie er im Gespräch mit dem OVB sagt.
Schottland-München-Rimsting
Beide sind erst vor Kurzem in die Region gezogen, denn vor dem bayerischen Meer hatten sie ein ganz anderes Ziel angepeilt: Ein Boutique Hotel mit einem bayrisch-schwäbischen Cafe in der schottischen Stadt Nairn, nicht weit entfernt vom bekannten See Loch Ness. Das war seit 2016 in ihrem Besitz, erklärt Anika Schulz. „Aber nach sieben Jahren haben uns dann doch die Heimat, Familie und Freunde sehr gefehlt.“
Vergangenen Dezember sind sie nach München gezogen, wo auch Andreas Schulz herkommt und haben sich auf die Suche nach einem neuen Objekt zum Pachten begeben. „Dass es uns ins Chiemgau verschlägt, war dann wirklich nur Zufall“, betont Anika Schulz. Denn sie kamen mit einem Makler aus dem Chiemgau in Kontakt, eigentlich wegen eines ganz anderen Objekts. Dieser hat ihnen jedoch den „Has‘n“ empfohlen.
Tradition mit Moderne verbinden
Nach einer ersten Besichtigung sei das Ehepaar sofort begeistert gewesen, auch wie sie empfangen wurden. „Die Familie Bauer hat uns aufgenommen, als wären wir ein Teil der Familie und sie unterstützen uns bei allem, was wir vorhaben.“
Diesbezüglich haben die beiden auch schon klare Vorstellungen. „Uns ist es ein wichtiges Anliegen, dass der Hase auch der Hase bleibt“, so Andreas Schulz. Dennoch wollen sie in den traditionellen Charakter auch Modernes einfließen lassen. Dabei wird zum Beispiel das Logo des Landhotel und Wirtshaus etwas geändert.
Neben der Innen-Renovierung soll eine offene Bar entstehen, sowie ein Wellnessbereich eingerichtet werden. Dieser werde rund 100 Quadratmeter groß und soll auch von Außerhausgästen nutzbar sein. „Da schauen wir auch, dass die Handwerker aus der Region kommen“, fügt Andreas Schulz hinzu, „die wissen dann, was in der Region gut ankommt und beraten uns dahingehend.“
Wichtig ist es ihnen auch, dass die Gaststätte authentisch auf die beiden abgestimmt ist. Deswegen wollen sie ihre Erfahrungen aus Schottland einfließen lassen. Die Küche bleibt demnach bayerisch und das „Hausbier“ wird weiterhin das von der Marke Wieninger sein, doch sie werden auch Bier aus Schottland anbieten.
Zudem bekommt der Hase einen kleinen Bruder, und zwar einen Elefanten. Er wird das Logo einer eigenen Kunstgalerie werden. „Damit wollen wir auch für regionale Künstler und nationale Künstler eine Plattform schaffen“, teilt Anika Schulz mit. Zusätzlich gibt es darin einen Laden mit regionalen Produkten sowie verschiedenen Whiskeys.
Großteil des Personals wird übernommen
Und noch eine Besonderheit steht an: Das Landhotel mit Gaststätte soll statt mit drei, künftig mit vier Sternen ausgezeichnet werden. „Das soll aber nicht heißen, dass wir ein Luxushotel schaffen wollen“, betont Anika Schulz. Hier legten sie viel Wert darauf, dass der Has‘n ein Haus bleibt, in dem sich sowohl Stammgäste als auch neue Besucher wohlfühlen. Und das zu fairen Preisen.
Ihre 15-jährige Pacht tritt das Ehepaar Schulz zum ersten November an, dann werden Hotel und Gastronomie wegen der Restaurierungsarbeiten geschlossen. Am ersten Dezember findet die Neueröffnung statt und das neue Kapitel für Anika und Andreas Schulz beginnt. „Mit einem Großteil des alten Personals, das übernommen wird“, so Anika Schulz.


