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Besondere Ehrung geht nach Marquartstein

Weihnachten: „Stade Zeit“ auch für die Chiemgauer Bergwachten?

Bild links: Zwei Ehrenamtliche der Bergwacht retten ein kleines Mädchen und eine Frau. Die Ehrenamtlichen eilen in Notfällen das ganze Jahr über zu Hilfe. Sind sie auch über Weihnachten einsatzbereit? Bild rechts: David Pichler, Geschäftsführer der Bergwacht Chiemgau.
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Die Ehrenamtlichen der Bergwachten eilen in Notfällen das ganze Jahr über zu Hilfe. Sind sie auch über Weihnachten einsatzbereit?

Eine Bergtour an Weihnachten? Viele verbringen die Festtage wohl eher im Kreise der Familie – auch die Ehrenamtlichen der Bergwacht. Heißt das, dass sie im Notfall nicht einsatzbereit sind? Über die Bereitschaft an Weihnachten, und welches Ereignis 2023 besonders in Erinnerung bleibt.

Marquartstein/Traunstein Achim Tegethoff von der Bergwacht Marquartstein ist eine besondere Ehre zu Teil geworden. Seit 40 Jahren ist er als Bergretter, Ausbilder, Hundeführer, Höhlenretter und Einsatzleiter aktiv. Für dieses Engagement hat ihm der Deutsche Alpenverein das „Grüne Kreuz“ für besondere Verdienste in der Bergrettung überreicht.

Auch Dr. Klaus Burger, Regionalleitung der Bergwacht Chiemgau würdigte bei der Verleihung den Einsatz von Tegethoff: „Wir freuen uns, dass dein Wirken für die Rettung von erkrankten, verletzten und hilflosen Personen, dein Mut und deine gelebte Hilfsbereitschaft und Fürsorge gewürdigt werden.“

Auch über Weihnachten „einsatzbereit“

Seit über 100 Jahren verleiht der Deutsche Alpenverein diese Auszeichnung für besondere Verdienste in der Bergrettung. Denn die Bergwachten eilen in Notfällen das ganze Jahr über zu Hilfe. Tag und Nacht. Und jetzt in der „staden Zeit“ heißt es auch nicht „Füße hochlegen“, auch an Weihnachten sind die Ehrenamtlichen einsatzbereit.

„Es ist natürlich so, dass wir Dienstpläne haben und so organisiert sind, dass wir 24-7, auch an Feiertagen, zur Hilfe kommen können“, sagt David Pichler, Geschäftsführer der Bergwacht Chiemgau auf OVB-Nachfrage. Jede Bergwacht habe dabei ihr eigenes System. Und sollte doch ein Gebiet nicht stark besetzt sein, so wird untereinander kooperiert. „Stellt man in seiner Bergwacht fest: Ok, da sind die Leute weit weg bei Verwandten und wir deshalb stark unterbesetzt, dann fragt man bei der Nachbar-Bergwacht um Hilfe“, erklärt Pichler.

David Pichler, Geschäftsführer der Bergwacht Chiemgau

Das sei eine Standard-Vorgehensweise. Ebenso, dass wenn eine Bergwacht sich nicht auf ihre Alarmierung meldet, automatisch die Nachbar-Bereitschaft alarmiert wird. „Das kommt aber so gut wie nie vor.“ Die eingeteilten Ehrenamtlichen müssen auch nicht den Heiligabend oder die Feiertage auf den Bergwacht-Stationen verbringen. Sie können mit ihren Liebsten feiern und haben ihren „Piepser“ dabei, mit dem sie über Notfälle informiert werden.

Schneelage wird von vielen unterschätzt

Aber kommt es zu Einsätzen über Weihnachten? Die Leute sind doch eher bei ihren Familien und weniger auf Wanderschaft. „Es ist definitiv weniger los“, betont Pichler. Dennoch ist es auch schon zu Einsätzen gekommen. 2021 waren es an Heiligabend zwei Einsätze im Skigebiet Winkelmoos. 2020 und 2022 habe es keine Einsätze im Chiemgau über Weihnachten gegeben.

An alle, die aktuell eine Bergtour planen, appelliert Pichler, sich richtig vorzubereiten und auszurüsten. Dazu gehöre die Berücksichtigung der Wetterbedingungen und der frühen Dunkelheit. Auch über die Schneehöhe auf dem Berg sollen sich Wanderer zuvor informieren. „Aktuell ist es so, dass im Tal wegen des Regens kaum Schnee liegt, aber sobald man weiter bergauf geht, kommt gleich massiv viel Schnee“, erklärt Pichler. Das werde von vielen unterschätzt.

Gleitschirmflieger verheddert sich in den Seilen der Hochfelln-Bahn

Gleitschirmflieger verheddert sich in Seilen der Hochfelln-Bahn
Gleitschirmflieger verheddert sich in den Seilen der Hochfelln-Bahn © FDL/Lamminger
Gleitschirmflieger verheddert sich in Seilen der Hochfelln-Bahn
Gleitschirmflieger verheddert sich in den Seilen der Hochfelln-Bahn © FDL/Lamminger
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Gleitschirmflieger verheddert sich in den Seilen der Hochfelln-Bahn © FDL/Lamminger
Gleitschirmflieger verheddert sich in Seilen der Hochfelln-Bahn
Gleitschirmflieger verheddert sich in den Seilen der Hochfelln-Bahn © FDL/Lamminger
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Gleitschirmflieger verheddert sich in Seilen der Hochfelln-Bahn
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Gleitschirmflieger verheddert sich in Seilen der Hochfelln-Bahn
Gleitschirmflieger verheddert sich in den Seilen der Hochfelln-Bahn © FDL/Lamminger
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Gleitschirmflieger verheddert sich in den Seilen der Hochfelln-Bahn © FDL/Lamminger
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Gleitschirmflieger verheddert sich in Seilen der Hochfelln-Bahn
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Gleitschirmflieger verheddert sich in Seilen der Hochfelln-Bahn
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Gleitschirmflieger verheddert sich in Seilen der Hochfelln-Bahn
Gleitschirmflieger verheddert sich in den Seilen der Hochfelln-Bahn © FDL/Lamminger

Wichtig sei auch eine passende Ausrüstung inklusive Stirnlampe, wettergerechter Kleidung, Wechselklamotten und einem geladenen Handy. Pichler empfiehlt zudem das Mitführen eines Erste-Hilfe-Sets. Im Notfall rät er, bei Orientierungsverlust rechtzeitig umzukehren. „Genau das ist nämlich oft das Problem. Die Leute gehen weiter, bis es wirklich ansteht.“

Zu wie vielen Einsätzen die Bergwachten im Chiemgau 2023 ausrücken mussten kann Pichler zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sagen. Eine Bilanz soll im Frühjahr veröffentlicht werden. In den vergangenen Jahren seien es im Durchschnitt 1000 gewesen. Besonders im Gedächtnis bleibt ihm der Gleitschirmflieger, der sich in den Seilen der Hochfellnbahn verfangen hatte, und dort elf Stunden fest hing. „Das war eben ein Ereignis, das man nicht alle Tage erlebt.“

Über die Bergwacht Chiemgau:

Das Gebiet der Region Chiemgau ist ca. 1200km² groß. Es erstreckt sich von Schleching im Westen bis zur Landesgrenze zu Österreich im Osten und vom Alpenvorland nördlich der A8 bis nach Berchtesgaden. Die Region gliedert sich in die Einsatzleitbereiche Achental, Trauntal, Saalachtal und Königssee. 15 Bergwachten sind mit rund 600 Ehrenamtlichen vertreten.

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