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Eine Bergtour an Weihnachten? Viele verbringen die Festtage wohl eher im Kreise der Familie – auch die Ehrenamtlichen der Bergwacht. Heißt das, dass sie im Notfall nicht einsatzbereit sind? Über die Bereitschaft an Weihnachten, und welches Ereignis 2023 besonders in Erinnerung bleibt.
Auch Dr. Klaus Burger, Regionalleitung der Bergwacht Chiemgau würdigte bei der Verleihung den Einsatz von Tegethoff: „Wir freuen uns, dass dein Wirken für die Rettung von erkrankten, verletzten und hilflosen Personen, dein Mut und deine gelebte Hilfsbereitschaft und Fürsorge gewürdigt werden.“
Auch über Weihnachten „einsatzbereit“
Seit über 100 Jahren verleiht der Deutsche Alpenverein diese Auszeichnung für besondere Verdienste in der Bergrettung. Denn die Bergwachten eilen in Notfällen das ganze Jahr über zu Hilfe. Tag und Nacht. Und jetzt in der „staden Zeit“ heißt es auch nicht „Füße hochlegen“, auch an Weihnachten sind die Ehrenamtlichen einsatzbereit.
„Es ist natürlich so, dass wir Dienstpläne haben und so organisiert sind, dass wir 24-7, auch an Feiertagen, zur Hilfe kommen können“, sagt David Pichler, Geschäftsführer der Bergwacht Chiemgau auf OVB-Nachfrage. Jede Bergwacht habe dabei ihr eigenes System. Und sollte doch ein Gebiet nicht stark besetzt sein, so wird untereinander kooperiert. „Stellt man in seiner Bergwacht fest: Ok, da sind die Leute weit weg bei Verwandten und wir deshalb stark unterbesetzt, dann fragt man bei der Nachbar-Bergwacht um Hilfe“, erklärt Pichler.
Das sei eine Standard-Vorgehensweise. Ebenso, dass wenn eine Bergwacht sich nicht auf ihre Alarmierung meldet, automatisch die Nachbar-Bereitschaft alarmiert wird. „Das kommt aber so gut wie nie vor.“ Die eingeteilten Ehrenamtlichen müssen auch nicht den Heiligabend oder die Feiertage auf den Bergwacht-Stationen verbringen. Sie können mit ihren Liebsten feiern und haben ihren „Piepser“ dabei, mit dem sie über Notfälle informiert werden.
Schneelage wird von vielen unterschätzt
Aber kommt es zu Einsätzen über Weihnachten? Die Leute sind doch eher bei ihren Familien und weniger auf Wanderschaft. „Es ist definitiv weniger los“, betont Pichler. Dennoch ist es auch schon zu Einsätzen gekommen. 2021 waren es an Heiligabend zwei Einsätze im Skigebiet Winkelmoos. 2020 und 2022 habe es keine Einsätze im Chiemgau über Weihnachten gegeben.
An alle, die aktuell eine Bergtour planen, appelliert Pichler, sich richtig vorzubereiten und auszurüsten. Dazu gehöre die Berücksichtigung der Wetterbedingungen und der frühen Dunkelheit. Auch über die Schneehöhe auf dem Berg sollen sich Wanderer zuvor informieren. „Aktuell ist es so, dass im Tal wegen des Regens kaum Schnee liegt, aber sobald man weiter bergauf geht, kommt gleich massiv viel Schnee“, erklärt Pichler. Das werde von vielen unterschätzt.
Gleitschirmflieger verheddert sich in den Seilen der Hochfelln-Bahn
Wichtig sei auch eine passende Ausrüstung inklusive Stirnlampe, wettergerechter Kleidung, Wechselklamotten und einem geladenen Handy. Pichler empfiehlt zudem das Mitführen eines Erste-Hilfe-Sets. Im Notfall rät er, bei Orientierungsverlust rechtzeitig umzukehren. „Genau das ist nämlich oft das Problem. Die Leute gehen weiter, bis es wirklich ansteht.“
Das Gebiet der Region Chiemgau ist ca. 1200km² groß. Es erstreckt sich von Schleching im Westen bis zur Landesgrenze zu Österreich im Osten und vom Alpenvorland nördlich der A8 bis nach Berchtesgaden. Die Region gliedert sich in die Einsatzleitbereiche Achental, Trauntal, Saalachtal und Königssee. 15 Bergwachten sind mit rund 600 Ehrenamtlichen vertreten.