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Wann die Freigabe geplant ist

Vorreiter in der Region: TSV Marquartstein baut ersten offiziellen Mountainbike-Trail

Großes Bild: Die Startrampe für Gleitschirmflieger unterhalb der Bergstation der Hochplattenbahn. Hier soll auch der neue Trail für Mountainbiker beginnen. Zuständig sind Ralf Schäfer, Joschi Althammer und Thomas Sachenbacher (kleines Foto, von l.n.r.) . Sie leiten die Abteilung MTB beim TSV Marquartstein.
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Ralf Schäfer, Joschi Althammer und Thomas Sachenbacher leiten die Abteilung MTB beim TSV Marquartstein (kleines Foto, von l.n.r.). Ihr aktuelles Projekt: Der Bau eines MTB-Trails an der Hochplatte. Die Arbeiten dazu haben am 14. Oktober begonnen.

Mountainbiker und Wanderer im Streit: Ein Problem an der Hochplatte. Abhilfe will die neue Mountainbike-Abteilung des TSV Marquartstein schaffen. Sie baut einen Mountainbike-Trail. Was genau entsteht, und warum der Trail nicht der einzige seiner Art bleiben könnte.

Marquartstein – „Als der Förster mir sagte, es sei geplant, bestimmte Wege für Radfahrer zu sperren, haben bei mir die Alarmglocken geläutet.“ So Joschi Althammer, Leiter der Abteilung Mountainbike beim TSV Marquartstein gegenüber dem OVB. Denn in der Vergangenheit habe es an der Hochplatte immer wieder Beschwerden gegeben, wenn Mountainbiker die bestehenden Wanderwege für Abfahrten nutzten. „Es kam vermehrt zu Konflikten zwischen Wanderern und den Mountainbikern“, sagt Althammer. Die Lösung: der Bau eines Mountainbike-Trails. Die Arbeiten sind bereits im Gange.

Vor etwa zwei Jahren begannen die Planungen. Eine kleine Gruppe aus leidenschaftlichen Mountainbikern hatte sich zusammengetan, darunter auch Althammer. „Der Trailsport beim Mountainbiken wird immer beliebter“, sagt er. Doch in Reiseführern über die Region werde nur über verschiedene Wander- oder Klettertouren berichtet. Für Mountainbiker werde nur auf die bestehenden Forstwege hingewiesen. „Und das ist eben das Problem, das dann wieder zu Konflikten führt“, sagt Althammer. „Da gibt es leider immer welche, die beim Fahren übertreiben.“

Kein einziger offizieller Trail in der Region

Zudem sei ihm im gesamten Chiemgau auch kein einziger offizieller Trail für Mountainbiker bekannt. „In Österreich werden Trails und Bikeparks gebaut. Bei uns passiert nichts“, klagt Althammer. So wurde als Erstes das Gespräch mit Andreas Scheck, Bürgermeister der Gemeinde Marquartstein, gesucht. Ebenso mit der Vorsitzenden des Achental Tourismus Elisabeth Keihl. Hier gab es positiven Zuspruch, teilt Althammer mit.

Die neu gewählten Abteilungsleiter der Sparte MTB: (von links) Dritter Abteilungsleiter Ralf Schäfer, Abteilungsleiter Joschi Althammer und zweiter Abteilungsleiter Thomas Sachenbacher.

Es wurden weitere Behörden ins Boot geholt. So auch die Staatsforsten Ruhpolding mit Forstbetriebsleiter Joachim Keßler und die Untere Naturschutzbehörde mit Wolfgang Selbertinger. Gemeinsam entwickelten sie ein Konzept für den Bau des Trails an der Hochplatte. Auch mit Severin Sebald, Gebietsbetreuer vom Ökomodell Achental, und mit Stefan Kattari, Bürgermeister der Gemeinde Grassau, sowie der Bergwacht Grassau seien die Verantwortlichen im Gespräch gewesen. „Sie alle fanden die Idee für einen Trail gut“, sagt Althammer.

Das Vorhaben war abgesegnet, es fehlte nur noch ein Betreiber. Dafür wurde die Sparte Mountainbike beim TSV Marquartstein gegründet. Die Gründerversammlung stand Ende September an (wir berichteten). Joschi Althammer wurde zum Abteilungsleiter gewählt. Seine Stellvertreter sind Thomas Sachenbacher und Ralf Schäfer.

Der Pfad rechts von der Rampe (bei der Windboje) ist der Startpunkt des Trails.

100 Ehrenamtliche beteiligen sich

Am 14. Oktober war der offizielle Baubeginn des Trails. Etwas unterhalb der Bergstation der Hochplattenbahn soll er beginnen – rechts neben der Startrampe für Gleitschirmflieger. Dort befindet sich bereits ein kleiner Pfad, der einem Landwirt gehört. „Der hat ihn uns zur Verfügung gestellt und wir werden ihn noch ein wenig erweitern“, sagt Althammer. Dann folgt eine etwa 2,2 Kilometer lange Trail-Strecke entlang des Winterwanderwegs zum Wanderparkplatz.

Ein Abschnitt des geplanten Trails an der Hochplatte.

Dass der Bau des Trails von großem Interesse ist, zeigt auch die Zahl der Helfer. Es sind nur Ehrenamtliche im Einsatz, „und da haben sich schon ungefähr 100 Leute gemeldet, die helfen wollen“, sagt Althammer. Darunter Jungen und Mädchen. Die Altersspanne liege zwischen zwölf und 60 Jahren. Sie arbeiten dabei ohne große Maschinen, sondern nur von Hand.

Wichtig ist den Verantwortlichen auch, dass sie so naturverträglich wie möglich bauen. Bisher fanden drei Arbeitstage statt, die Helfer waren jeweils vier bis fünf Stunden im Einsatz. Das Ziel ist es, dass der Trail voraussichtlich bis Mai 2024 für die Öffentlichkeit freigegeben und befahrbar ist. Er soll für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet sein.

In Serpentinen führt der MTB-Trail die Hochplatte hinunter.

Wird das Projekt gut angenommen, können sich die drei Abteilungsleiter vorstellen, das Projekt auch in den Nachbargemeinden zu etablieren. „Ein paar Bürgermeister haben auch schon angedeutet, man könne dann darüber reden“, so Althammer. Für ihn wäre auch vorstellbar, dass im Achental eine Art Trail-Center entsteht, um so auch an anderen Wegen und Bergen die Konflikte zwischen Wanderern und Mountainbikern zu beheben, und den Trendsport in der Region zu etablieren.

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