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„Kann die Einsatzstrategie maßgeblich beeinflussen“

Bergwacht empfiehlt „Recco-Reflektoren“: Wie 4 Gramm zum Lebensretter werden können

Bild links: ein „Recco-Reflektor“. Bild rechts: Ein Hubschrauber mit einer Recco SAR-Boje daran.
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Sogenannte „Recco-Reflektoren“ wiegen nur vier Gramm, können aber in der Not zu Lebensrettern werden. Die Bergwacht im Chiemgau nutzt dafür eine spezielle Suchtechnik.

Sie sind Tag und Nacht im Einsatz, oft zählt jede Minute. Die Ehrenamtlichen der Bergwacht helfen zum Beispiel Wanderern in Not. Nicht immer einfach, vor allem, wenn es um die Suche von Vermissten geht. Ein vier Gramm schwerer Anhänger kann da zum Lebensretter werden.

Chiemgau – Wanderer, die von Kühen angegriffen wurden, Berggeher die gesundheitliche Probleme bekommen, oder welche, die verunfallen und als vermisst gelten. Das ganze Jahr über erreichen die Redaktion Meldungen über Personen, die in den Bergen in Not geraten sind. Über 1000 Einsätze verzeichnet die Bergwacht Region Chiemgau in den vergangenen beiden Jahren.

Kommt es zum Notfall, sind die ehrenamtlichen Kräfte der Bergwacht Tag und Nacht zur Stelle. Doch die Suche nach Vermissten oder Verletzten ist nicht immer einfach. Zum Beispiel aufgrund des Wetters. Vergangenen November konnte zum Beispiel eine Rettung am Hochlerch nicht mit dem Rettungshubschrauber durchgeführt werden, da die Einsatzstelle wegen der zu tief hängenden Wolkengrenze nicht angeflogen werden konnte. Aber auch das Gelände am Berg spielt eine große Rolle: Waldgebiete, schlecht einsehbare Rinnen und Abgänge.

Recco-Technik bietet Vorteile in unwegsamen Gelände

Was die Suche erleichtern kann, sind sogenannte „Recco-Reflektoren“. Dabei handelt es sich um kleine passive Transponder, die nur vier Gramm wiegen. Sie bestehen aus einer Diode und einer Antenne. Sie brauchen zudem weder Batterie oder Akku, noch eine Aktivierung und sind nahezu lebenslang haltbar, wie Andreas Zenz, Ressortleiter Einsatz und Leiter der Koordinierungsgruppe bei der Bergwacht Chiemgau mitteilt.

Recco-Reflektoren sind kleine passive Transponder, die weder Batterie, Akku oder Aktivierung benötigen. Bei etwa 150 Marken sind sie bereits in die Artikel eingearbeitet.

Grundsätzlich sei diese Technik bereits seit etwa 20 Jahren, speziell in der organisierten Lawinenrettung, mit einem Handgerät im Einsatz. Dieses ist aber nur für kleinere, umgrenzte Flächen geeignet. Seit November 2021 nutzt die Bergwacht Chiemgau aber auch das „Recco SAR Helikopter-System“.

An einem Hubschrauber ist ein 70 Kilogramm schweres, kreisrundes Ortungssystem angebracht – die „Recco SAR-Boje“. Der Detektor dieser Boje sendet ein Radarsignal aus, welches wiederum den Reflektor aktiviert und das Suchsignal zurückwirft. Je näher die Boje dem Reflektor – und damit auch dem Vermissten – kommt, desto stärker wird das Signal, und die Einsatzkräfte können den Vermissten ausfindig machen. Die Recco-Operatoren, also die Einsatzkräfte, die für solche Suchen eingesetzt werden, sind aktive Berg- und Flugretter und speziell geschult, teilt Zenz weiter mit.

Bei der Recco-Technik wird an einen Helikopter ist ein 70 Kilogramm schweres, kreisrunden Ortungssystem angebracht – die „Recco SAR-Boje“.

Die Vorteile dieser Suchtechnik: Die Recco SAR-Boje kann ganzjährig zum Einsatz kommen, insbesondere bei Sucheinsätzen im unwegsamen Gelände „sowie auch gegebenenfalls bei großflächigen Lawineneinsätzen“, erklärt Zenz. Zwar könne auch auf die Handyortung zurückgegriffen werden, sagte Klaus Burger, Leiter der Bergwacht Region Chiemgau in einem Gespräch mit der Redaktion. Es gebe aber viele Situationen, in denen der Empfang nicht gegeben sei. Bei den Recco-Reflektoren können laut Zenz lediglich Häuser, Seilbahnen und Klettersteige Störfaktoren sein.

„Recco-Reflektoren“ bereits in 150 Marken verbaut

Für die Bergwacht ist das System „Recco“ sehr wertvoll, es sei zudem das einzige dieser Art. Daher macht die Hilfsorganisation auch darauf aufmerksam, wie sinnvoll es ist, solche Reflektoren bei sich zu haben. Denn das kann laut Zenz „die Einsatzstrategie bei der Vermisstensuche maßgeblich beeinflussen“. Ob der Transponder in der Bekleidung ist, in der Hosentasche, am Rucksack oder als Gürtel sei nicht entscheidend. Hauptsache nahe am Körper und so, dass der nicht von einem Körperteil verdeckt wird.

„Grundsätzlich funktionieren alle nach dem gleichen Prinzip“, antwortet Zenz auf die Frage, was bei der Anschaffung der Reflektoren zu beachten ist. Unterschiede gebe es in der Verwendung. Es gibt welche zum Aufkleben an einen Helm oder an einem anderen festen Gegenstand, den man immer mitführt, zum Anhängen an den Rucksack, oder sie sind bereits in Kleidungsstücke integriert. Laut Zenz gibt es etwa 150 Marken, in deren Artikel ein Recco-Reflektor bereits eingearbeitet ist. Darunter zählen neben Bekleidung auch Helme, Klettergurte oder Skischuhe.

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