58-Jähriger leblos aufgefunden
Toter Bergsteiger (58) in Flintsbach: So lief die stundenlange Suche am Riesenkopf
Mitten in der Nacht auf Montag, den 29. Januar, versammelten sich Polizei und Bergwacht rund um den Großen Riesenkopf, um einen vermissten Bergsteiger zu suchen. Doch als sie den Brannenburger im Steilgelände fanden, kam jede Hilfe zu spät. So lief die lange Nacht in Flintsbach.
Flintsbach/Brannenburg – Der Wettlauf gegen die Zeit begann für die Polizeiinspektion Brannenburg bereits am Sonntagabend (28. Januar). Um 21.25 Uhr meldete eine Brannenburgerin ihren Lebensgefährten als vermisst. Der 58-Jährige war am Sonntag zu einer Bergtour auf den Großen Riesenkopf bei Flintsbach aufgebrochen und kehrte bis weit nach Sonnenuntergang nicht zurück. Dass die Suchmeldung erst so spät bei der Polizei landete, ist laut einer Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd nicht ungewöhnlich. „Schließlich kann es zunächst viele Gründe geben, warum eine Person am Abend nicht zurückkommt.”
Große Suchaktion am Berg
Trotzdem startete die Inspektion Brannenburg direkt eine Suchaktion. Zusammen mit der alpinen Einsatzgruppe sowie der Bergwacht Brannenburg wurde das Gebiet rund um den Riesenkopf durchkämmt. „Wir waren mit gut 15 Mann vor Ort und haben alles durchsucht”, bestätigt Leonhard Pichler, Bereitschaftsleiter der Brannenburger Bergwacht. Laut Polizei dauerte es rund vier Stunden, bis der Hubschrauber den 58-Jährigen auf der Nordseite des Gipfels entdeckte. Gegen 2 Uhr morgens erfasste der Lichtkegel den Bergsteiger im Steilgelände. Doch als die Einsatzkräfte an der Stelle ankamen, war jegliche Hilfe vergebens. „Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen“, sagte die Polizeisprecherin auf Nachfrage.
Da ein Bergungseinsatz in der Nacht „viel zu gefährlich” gewesen wäre, beschlossen die Einsatzleiter, den Leichnam erst am kommenden Tag zu bergen. Am Montagvormittag zwischen 9 und 12 Uhr wurde der tote Bergsteiger mit dem Hubschrauber rausgeholt. Wie genau der 58-Jährige ums Leben kam, ermittelt nun die Kriminalpolizei Rosenheim. Hinweise auf ein Fremdverschulden gebe es derzeit nicht.
Riesenkopf „nicht so gefährlich“ wie die Maiwand
Als besonders gefährlich gilt der Große Riesenkopf eigentlich nicht, wie die Brannenburger Bergwacht bestätigt. „Die Einsätze von uns in diesem Gebiet sind mehr im umliegenden Mai- oder Riesengraben, beziehungsweise direkt an der Maiwand“, sagt Pichler. Erst vor zwei Jahren kamen dort drei Personen nach einem Absturz ums Leben.
Wann die Ermittlungen der Kriminalpolizei abgeschlossen sind, ist noch unklar. „Wir wissen noch nicht, wann wir mit Ergebnissen rechnen können”, sagt die Sprecherin. Der große Einsatz mit Vermisstensuche und Bergung am Riesenkopf war am Montagmittag offiziell beendet.