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Mehrere Meldungen aus Chieming

Benzin-Bettler offenbar wieder unterwegs: Warum jetzt die Bevölkerung besonders gefragt ist

Links: Ein Autofahrer hat eine Panne. Betrüger täuschen vor in einer Notlage zu sein, um an Geld zu kommen. Rechts: Eine Hand fasst in ein Portemonnaie mit Euroscheinen (Symbolbilder).
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Sogenannte Benzin-Bettler waren offenbar in Chieming unterwegs. Dabei täuschen die Betrüger vor, in einer Notlage zu sein, um an Geld zu kommen (Symbolbilder).

Sie täuschen eine Notlage vor, um an das Geld von Verkehrsteilnehmern zu kommen: Benzin-Bettler. Solche sollen nun auch in Chieming unterwegs gewesen sein. Zwei Personen wurden aufgegriffen, aber die Beweise reichten nicht aus: Wie Sie mithelfen und Betrüger identifizieren können.

Chieming/Traunstein – Personen stehen am Straßenrand. Sie haben Benzinkanister in der Hand. Kommt ein Autofahrer vorbei, geben sie ihm ein Signal, dass er bitte stehenbleiben soll. Dann fragen sie nach Geld für Benzin. Wie es in einer Pressemitteilung der Polizei Traunstein heißt, hatten in jüngster Zeit vermehrt besorgte Bürger bei der Inspektion angerufen und über genau solche Personen in der Gemeinde Chieming informiert. Es handelte sich um sogenannte Benzin-Bettler.

Dahinter steckt eine Betrugsmasche, bei der die Täter vorgeben, dass sie in einer Notlage seien. Die Betrüger stellen sich mit ihrem Fahrzeug an den Straßenrand, machen andere Verkehrsteilnehmer auf sich aufmerksam und erklären dann, dass sie keinen Sprit mehr im Fahrzeug haben und Geld fürs Tanken benötigen. Jedoch alles eine reine Lüge. Denn die Täter wollen nur an das Geld der Verkehrsteilnehmer gelangen. In manchen Fällen bieten sie ihren Opfern auch Gegenleistungen an, wie zum Beispiel Schmuck. Es würde sich um ein teures Accessoire handeln, aber auch das stimmt nicht.

Benzin-Bettler-Masche ist kein Einzelfall

Neu ist die Masche nicht – und auch kein Einzelfall. Anfang Juni meldete sich ein Leser bei der Redaktion von OVB24. „Heute waren in Rabenden (Landkreis Traunstein) zwei rumänische Leute mit Warnblinker am Straßenrand, um Autos aufzuhalten und eine Notsituation vorzutäuschen, schrieb er. Auch aus anderen Gemeinden und Landkreisen erreichten die Redaktionen der OVB-Heimatzeitungen Meldungen.

Ein Warnzeichen für die Masche ist, wenn den Betrügern nur mit Geld geholfen werden kann. Darauf sollen Verkehrsteilnehmer besonders achten, erklärte der Rosenheimer Polizeihauptkommissar Robert Maurer: „Wenn die Person Ausreden sucht und alle Hilfsangebote wie beispielsweise den ADAC oder eine Fahrt zur Tankstelle ablehnt, ist das ein Hinweis auf eine Betrugsabsicht.“

Polizei benötigt konkrete Hinweise

Im Zusammenhang mit dem jüngsten Fall von Chieming war es am Samstagnachmittag (3. August) auch möglich, einen Opel mit bulgarischem Kennzeichen zu kontrollieren. Jedoch konnte den beiden rumänischen Fahrzeuginsassen im Alter von 34 und 41 Jahren zumindest an diesem Tag kein konkreter Tatvorwurf unterbreitet werden.

„Wir haben die Personalien aufgenommen, aber mehr können wir in so einem Fall nicht machen“, sagt der Traunsteiner Polizeisprecher. Denn es fehle an den Beweisen. Da nicht nachgewiesen werden konnte, dass es sich bei den beiden um die Betrüger handelt, dürfe die Polizei keine weiteren Maßnahmen oder Ermittlungen gegen sie einleiten.

Anders sieht es aus, wenn genauere Hinweise eingehen. „Es kann sein, dass sich Verkehrsteilnehmer an die konkrete Situation erinnern, zum Beispiel an das Autokennzeichen, oder die Personen genau beschreiben können“, erklärt der Traunsteiner Polizeisprecher. Dann könne die Polizei diese Informationen mit den aufgenommenen Personalien vergleichen.

Wer somit weitere Hinweise zu den Benzin-Bettlern in Chieming geben kann, wird gebeten sich bei der Polizei Traunstein unter 0861 / 98730 zu melden. Auch wenn in Zukunft Verkehrsteilnehmer potenzielle Betrüger beobachten, werden sie gebeten, sich bei der nächsten Polizeidienststelle zu melden, um so den Betrügern das Handwerk zu legen. Das Fragen nach Geld allein sei zwar noch nicht strafbar, wie Robert Maurer mitteilte. Erst, wenn eine Übergabe stattfindet, handelt es sich um Betrug.

Vonseiten der Polizei Traunstein heißt es, dass von einer persönlichen Unterstützung der vorgeblich in Not befindlichen Personen grundsätzlich abgeraten wird. Dennoch sollte der Hilfsgedanke aber nicht ganz in den Hintergrund rücken. „Es könnte sich ja doch um eine Notsituation handeln. Daher ist es am besten, lieber gleich die Polizei anzurufen, die schaut sich das dann an und kann helfen“, betont der Traunsteiner Polizeisprecher.

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