Neue Einrichtung für den Zuchtverband
Neue Chiemgauhalle in Traunstein: Ist das Millionen-Projekt auch ein Gewinn für die Tiere?
Die Alte kommt weg, die neue ist fertig. Die Arbeiten an der Chiemgauhalle in Traunstein sind abgeschlossen und der Zuchtverband hielt bereits seine ersten Veranstaltungen ab. Über den Verlauf des Baus, und was die neue Chiemgauhalle zu bieten hat.
Traunstein – „Wir sind sehr zufrieden, wie alles verlaufen ist“, sagt Bernhard Reiter, Verwalter beim Rinderzuchtverband Traunstein über den Bau der neuen Chiemgauhalle in der Siegsdorfer Straße. Im November 2022 wurde mit den Arbeiten begonnen. Zuvor war der Verband fast fünfzig Jahre lang in der benachbarten alten Chiemgauhalle beheimatet und hatte dort seine Tier-Märkte veranstaltet.
Februar 2019 brach das Dach des Stallgebäudes der alten Halle jedoch unter schweren Schneemassen zusammen. Wie Reiter in einem früheren Interview berichtete, seien die Kosten für eine Renovierung derat hoch gewesen, dass sich der Zuchtverband entschied ein neues Domizil zu bauen. Zwar haben sich die Bauarbeiten etwas verzögert, erklärt Reiter, „aber das war jetzt nicht tragisch, weil wir ja noch in die alte Halle konnten“. Somit war die Vermarktung nicht eingeschränkt.
Tag der offenen Tür in Traunstein sehr gut besucht
Am 9. März veranstaltete der Verband einen Tag der offenen Tür in den neuen Räumlichkeiten. Die Resonanz bei den Besuchern: Ging weit über die Erwartungen hinaus, wie Reiter mitteilt. „Er war sehr gut besucht. Ich habe den ganzen Tag gestrahlt, weil es einfach ein total schöner Tag war.“
Die Kosten für den Bau belaufen sich laut Reiter auf etwa sieben Millionen Euro. Eine Förderung kommt vom bayerischen Landwirtschaftsministerium in Höhe von 815.000 Euro. Die neue Halle beinhaltet einen Stall sowie eine Versteigerungsarena, in der 199 Personen Platz haben. Auch ein bewirtetes Stüberl, eine Bergehalle für Heu und Stroh sowie ein Quarantänestall finden in der neuen Einrichtung Platz.
Tiere in neuer Chiemgauhalle sind nicht mehr angebunden
Besonders wichtig war beim Bau das Tierwohl. „Die Tiere können in ihren Boxen laufen und sind nicht mehr wie früher angebunden“, sagt Reiter. Das habe auch damit zu tun, dass die Anbindehaltung keine gängige Methode mehr bei den Landwirten sei. „Die Bauern, die eine solche Haltung haben, sind stark in der Minderheit, die Tiere sind das also auch nicht mehr gewohnt angebunden zu sein.“
Die nächsten Veranstaltungen des Zuchtverbands in der neuen Chiemgauhalle sind der Zuchtviehmarkt am Donnerstag, 21. März, um 12 Uhr sowie der Kälbermarkt am Mittwoch, 27. März, um 11 Uhr. Am Ostermontag (1. April) stellt der Verband dem St. Georgs-Verein Traunstein seine Stallungen für den Georgiritt zur Verfügung. Dass andere verbandsexterne Veranstaltungen in der Halle stattfinden werden, sieht Reiter aber eher als unwahrscheinlich. Zum einen wegen der verringerten Anzahl an Sitzplätzen. Andererseits erwähnt er: „Auch wenn es eine schöne Arena ist, aber es wird sehr schnell wieder nach Tieren riechen.“
Die alte Chiemgauhalle in Traunstein wird nun abgerissen. Die Arbeiten hierfür haben am 18. März begonnen.

