Eine der größten Baustellen in Traunstein
Halbzeit oder nicht? – So schreiten die Arbeiten an der neuen Chiemgauhalle voran
In Traunstein wird aktuell die neue Chiemgauhalle für den Rinderzuchtverband gebaut. Wenn alles nach Plan läuft, müsste jetzt „Halbzeit“ bei den Arbeiten sein. Ist dem auch so? Oder lässt das Ende noch viel länger auf sich warten?
Traunstein – „Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten und verkauft!“ - Oder eher gebaut? Das würde beim Rinderzuchtverband Traunstein aktuell genau so zutreffen. Denn dieser lässt in der Kreisstadt einen neuen Austragungsort für seine Zuchtviehmärkte und Versteigerungen errichten: Die neue Chiemgauhalle.
Fast fünfzig Jahre lang hatte der Rinderzuchtverband seine Veranstaltungen in der alten Chiemgauhalle in Traunstein ausgerichtet. Und nicht nur das: Die Einrichtung mit mehr als 1.000 Sitzplätzen wurde für weitere Veranstaltungen, wie Kabarette oder 1978 eine Wahlveranstaltung vom damaligen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß genutzt.
Ende für 2024 geplant
Im Februar 2019 war jedoch Schluss, denn das Dach des Stallgebäudes der alten Halle brach unter schweren Schneemassen zusammen. Der Rinderzuchtverband Traunstein musste sich auf die Suche nach einem neuen Domizil begeben. „Die Renovierungskosten waren derart hoch, dass wir gesagt haben, da können wir auch was Neues bauen“, erklärt Bernhard Reiter, Verwalter beim Rinderzuchtverband, gegenüber dem OVB.
Deshalb entsteht momentan an der Siegsdorfer Straße, unmittelbar dort, wo die Alte stand, eben eine neue Chiemgauhalle. Vergangenen November fand die Grundsteinlegung statt, Anfang 2024 soll die neue Halle fertig sein. „Die Arbeiten gehen zügig voran und liegen gut im Zeitplan“, sagt Reiter. Somit kann er bestätigen, dass auf dieser Baustelle, die aktuell zu den größten in Traunstein gehört, „Halbzeit“ ist. Das bedeutet aber nicht, dass jetzt Pause gemacht wird. Die Arbeiten sind weiter voll im Gange.
Fazit vom Verbandsverwalter: Zufrieden
Konkret wird eine neue Einrichtung gebaut, die ein Stallgebäude, sowie einen unterkellerten Versteigerungsraum mit einer halbrunden Tribüne enthalten soll. Diese bietet Platz für bis zu 199 Gäste. Über dem Keller entsteht ein bewirtetes Stüberl, in dem sich etwa 80 Personen einfinden können. Zudem wird eine Bergehalle für Heu und Stroh gebaut und auch ein Quarantänestall.
Es wurde bereits mit dem Innenausbau begonnen, viele Fenster und Türen sind gesetzt, ebenso die Säulen in den Stalleinrichtungen. Nun fehlen überwiegend noch einzelne Installationen und Feinheiten. Reiter lobt dabei die gute Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und Firmen.
Auch was die Kosten angeht, ist er zufrieden. „Wir sind von einem mittleren Millionenbetrag ausgegangen, in diesem Rahmen halten wir uns weiterhin auf“, gibt Reiter bekannt, genauere Angaben will er aber nicht machen. Eine Förderung gibt es vom bayerischen Landwirtschaftsministerium in Höhe von 815.000 Euro.
Halle wieder für andere nutzbar?
Fraglich bleibt noch, ob in der neuen Halle auch wieder andere, verbands-externe Veranstaltungen stattfinden werden. Reiter ist hier eher skeptisch und vermutet: „Dafür wird sie sich wegen der verringerten Anzahl an Sitzplätzen nicht mehr so gut eignen.“ Sobald die neue Chiemgauhalle in Betrieb genommen werden kann, soll die Alte abgerissen werden. An ihrer Stelle sind Parkplätze geplant.
