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Ein Piano und seine Botschaft

Knallbunt statt schwarz: Was es mit dem Wasserburger Sommerklavier auf sich hat

Knallbunt statt schlicht schwarz ist das Wasserburger Sommerklavier. Stadtmanager Simon Arnold hat mit dem Instrument viel vor.
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Knallbunt statt schlicht schwarz ist das Wasserburger Sommerklavier. Stadtmanager Simon Arnold hat mit dem Instrument viel vor.

Ein Piano in knallbunten Neon-Farben: Mehr braucht es nicht für ein neues Event in Serie, das der Wasserburger Stadtmanager Simon Arnold initiiert hat. Was er mit dem „Wasserburger Sommerklavier“ vorhat.

Wasserburg – Beim „Wasserburger Klaviersommer“, einer seit über 20 Jahren beheimateten Konzertreihe in der Stadt, zeigen die besten Nachwuchs-Pianisten alljährlich ihr Können. Sie sind die angehenden Meister ihres Fachs. Doch Klavier spielen kann – eigentlich – jeder ein wenig, findet Stadtmanager Simon Arnold. Bei einer Geige beispielsweise bekomme fast niemand ohne Vorkenntnisse einen Ton heraus, mit zwei Finger auf dem Klavier gelängen auch dem Anfänger kurze Melodien. Viele sollen in diesem Sommer durch die Wasserburger Altstadt klingen: Denn ein Piano wird aufgebaut, das mal hier, mal dort steht. „Ein Instrument für jeden“, sagt Arnold, „alle dürfen es spielen.“ Also auch Ungeübte, Experimentierfreudige in Sachen Musik.

Ein Hingucker und kleines Kunstwerk: das Wasserburger Sommerklavier.

„Musik liegt in der Luft“

Arnold möchte die Stadt fünf Wochen lang mit auf diese Weise mit Klängen erfüllen – und die Menschen mit dem Instrument Klavier zusammenführen. Davon erhofft er sich eine besondere Atmosphäre in der Einkaufsstadt: Kleine Konzerte sollen die Menschen in den Gassen und auf den Plätzen unterhalten und zum Mitmachen inspirieren. Denn: „Musik liegt in der Luft: Das sorgt doch gleich für eine ganze andere Stimmung“, findet Arnold. Die musikalischen Samstage des Wirtschafts-Förderungs-Verbandes (WFV) beweisen in der Tat seit Jahren, wie positiv sich Auftritte von Bands oder Solisten auf die Atmosphäre in der Hofstatt auswirken.

Stadtmanager Simon Arnolds bei seinem Lieblingsplatz: auf dem Inndamm mit Blick Richtung Altstadtfassade an der Roten Brücke.

Die Idee für das Wasserburger Sommerklavier ist nicht neu, sagt der Stadtmanager. Weltweit finde eine solche Aktion des britischen Künstlers Luke Jerram unter dem Slogan „Play me - I am yours“ seit etwa 20 Jahren an vielen Orten statt. Isabel Melendez Alba holte das Straßenklavierprojekt 2013 nach München und steckte ihren Bekannten Arnold mit ihrer Begeisterung an. Er beschloss, eine ähnliche Initiative auch in Wasserburg zu starten. „Das passt perfekt zu uns“, ist Arnold angesichts der bereits vorhandenen italienischen Atmosphäre und des besonderen Flairs in der Schleife am Inn überzeugt.

Rahmenprogramm mit Konzerten

Er hat für seine Veranstaltungsreihe, die am 31. Mai beginnt, auch Unterstützer vom Fach ins Boot geholt: Ernst Hofmann beispielsweise, bekannter Wasserburger Musiker. Er solo und mit dem Trio Tonale, das Duo Helios sowie Isabel Melendez Alba sorgen für ein Rahmenprogramm. Es gibt außerdem ein Klavierkonzert für Kinder („Barbar, der kleine Elefant“) und offenen Unterricht auf dem Piano. Wer spontan spielt, kann dies laut Arnold kostenlos tun. Auch die Konzerte im Rahmenprogramm finden bei freiem Eintritt statt.

Das Klavier wandert fünf Wochen lang durch die Altstadt: Mal steht es in der Hofstatt, dann am Museum, außerdem am Inndamm, auf dem Marienplatz und zuletzt in Gabersee, wo im Festsaal heuer der Wasserburger Klaviersommer, die traditionelle Veranstaltungsreihe, ausgerichtet wird. Hier schließt sich der Kreis zwischen der spontanen Musik auf der Straße und der Konzertanten im Saal.

Streetart-Künstler Maurice Bogdanski (Künstlername „Noir“ 1) hat das Wasserburger Sommerklavier gestaltet

Das Instrument, das den Sommer hindurch im Mittelpunkt steht, ist ein Hingucker: nicht schlicht schwarz, sondern knallbunt in Gelb-Orange-Lila. Streetart-Künstler Maurice Bogdanski (Künstlername „Noir“ 1) hat es gestaltet. Mit der Spraydose verwandelte das Mitglied des AK 68 das Piano, das in der Mittelschule gestanden hat, in ein Kunstwerk. „Spiel mit mir“, wird es ab dem 31. Mai die Wasserburger und ihre Gäste auffordern zu spontanen Jam Sessions und Kurzkonzerten. Oder einfach mal zum Ausprobieren. Arnold ist überzeugt, dass es einige versuchen werden. Er selber spielt zwar kein Klavier, aber andere Instrumente. Außerdem hat er als junger Mann als DJ aufgelegt. Die Musik in die Stadt zu bringen, noch öfter als bisher, sei ein Anliegen, das ihm am Herzen liege, so der Stadtmanager.

Instrumenten-Paten gesucht

Jetzt sucht Arnold noch „Instrumenten-Paten“, die das Klavier an den Tagen, an denen es in Aktion tritt, morgens auf- und abends wieder absperren, „denn morgens um 4 Uhr braucht's in der Altstadt niemanden, der den Flohwalzer spielt“. Auch bei Regen benötigt das Instrument einen Schutz, am Marienplatz beispielsweise hat es kein Dach über dem Kopf. Interessenten können sich beim Stadtmanagement im Rathaus melden.

Hier steht das Wasserburger Sommerklavier

31. Mai bis 13. Juni: Hofstatt

14. Juni bis 16. Juni: Museum

17. Juni bis 30. Juni: Inndamm

1. Juli bis 7. Juli: Marienplatz

8. Juli bis 10. Juli: Gabersee

Das Rahmenprogramm

Sonntag, 2. Juni, 17 Uhr: Jazzkonzert mit der Wasserburger Gruppe Trio Tonale, Hofstatt

Samstag, 15. Juni, 15 Uhr, Auf Mozarts Spuren mit dem Duo Helius, Museum

Sonntag, 23. Juni, 15 Uhr: Kinder- und Märchenklavierkonzert (ab ivier Jahren) von Isabel Melendez Alba mit anschließendem kostenlosem Schnupper-Klavierunterricht, Inndamm

Freitag, 28. Juni, 17 Uhr: Jazziges Barpiano mit Ernst Hofmann am Inndamm

Sonntag, 30. Juni, 15 Uhr, Klassik-Klavierkonzert mit Ernst Hofmann am Inndamm

Noch mehr Musik: junge Straßenmusiker gesucht

Am letzten Wochenende vor den großen Sommerferien, Samstag und Sonntag, 20. und 21. Juli, lädt das Stadtmanagement alle Nachwuchsmusiker ein, in der Altstadt als Straßenmusiker aufzutreten. Alleine, in der Gruppe oder als Band, mit Rock, Pop, Hip-Hop, Klassik, Jazz, Blues oder Blasmusik. Schlagzeug, Blockflöte, Gitarre: Alle Instrumenten sind willkommen, sagt Simon Arnold. Alle bis einschließlich 18 Jahren dürfen mitmachen. Das Geld, das sie im Hut sammeln, gehöre zu hundert Prozent der jungen Künstlerinnen und Künstlern. „Jugend musiziert für die Ferienkasse“, so das Motto. Anmeldungen mit Personenzahl, Altersangabe, Informationen zu Instrument und Musikstil sowie gewünschtem Datum und Uhrzeit nimmt Arnold unter stadtmanagement@wasserburg.de entgegen.

Im September geht es weiter mit der Musik-Offensive des Stadtmanagements: Dann öffnen ausgewählte Innenhöfe, die sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, für zwei Stunden ihre Plätze für Konzerte. Drei Termine stehen fest.

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