„Völlig überfüllte Altstadt“ im vergangenen Jahr
Nach massiver Kritik an Ablauf von „Wasserburg leuchtet“: So sieht das neue Konzept aus
„Fahrlässiges Sicherheitskonzept“ und „lebensbedrohliche Veranstaltung“: Nach der heftigen Kritik am Ablauf von „Wasserburg leuchtet“ im vergangenen Jahr hat der Veranstalter das Konzept komplett überarbeitet. So sieht es aus.
Wasserburg – „Fahrlässiges Sicherheitskonzept“ und „lebensbedrohliche Veranstaltung“: Diese Kritik gab es im vergangenen Jahr nach der beliebten Veranstaltung „Wasserburg leuchtet“ – anscheinend zu beliebt, denn die rund 5.000 Besucher strömten von überall her, um die bunten Lichtinstallationen zu bestaunen. In den sozialen Medien war die Rede von einer „völlig überfüllten Altstadt“.
Nach der massiven Kritik am Massenauflauf versprach Veranstalter Urs Hasler ein neues Konzept. „Wir werden versuchen, das Ganze zu entzerren“, sagte er im Gespräch mit der Redaktion im vergangenen Jahr. Seine Ideen: die Schustergasse soll in das Programm aufgenommen werden, damit ein Rundweg durch die Altstadt möglich ist. Aus der Hofstatt sollen die Foodtrucks verbannt, ebenso das Fassaden-Mapping. Außerdem wolle der Veranstalter mehr Kassen und zusätzlich Parkflächen schaffen.
Kartenvorverkauf im Innkaufhaus
Karten für „Wasserburg leuchtet“ gibt es für acht Euro im Innkaufhaus in der Ledererzeile. Der Eintritt an den Abendkassen beträgt zehn Euro. Kinder bis 14 Jahren sind frei. Der Einlass ist ab 18 Uhr, Beginn um circa 20 Uhr (bei Dunkelheit). Das Kontingent der Karten ist dieses Jahr zum ersten Mal auf 6.000 Stück beschränkt, teilt der Veranstalter mit.
Zudem wünschte sich Hasler die Möglichkeit, früher aufzubauen. „Wir hatten ein sehr enges Zeitfenster und das große Problem, dass die Stadt schon sehr früh sehr voll war, dadurch konnten wir gar nicht alles installieren“, kritisierte er die Situation vergangenes Jahr. „2023 fand ‚Wasserburg leuchtet‘ wieder das erste Mal nach der Corona-Pandemie statt. So einen Ansturm haben wir selbst noch nie erlebt“, so der Veranstalter.
Was davon wurde umgesetzt? „Eigentlich alles“, sagt Hasler auf Anfrage. Der Aufbau in der Altstadt beginne am Freitag (13. September). Deshalb könne es zeitweise zu leichten Verkehrsbeeinträchtigungen bei der Durchfahrt durch die Hofstatt, Färber- oder Herrengasse kommen. Auch die Engstelle in der Salzsenderzeile – dort ist seit einiger Zeit eine Baustelle mit Kran – werde bis dahin beseitigt.
Für den Veranstaltungstag (14. September) habe Hasler einen Shuttle-Service organisiert. Es würden zwei Busse eingesetzt. Die eine Route führe vom Badria Richtung Altstadt (Rosenheimer Straße) und zurück, die andere vom Bahnhof in Reitmehring ebenfalls Richtung Altstadt und zurück, berichtet er. Die erste Abfahrt mit dem Shuttle-Bus am Bahnhof in Reitmehring gehe um 19.30 Uhr, im Halbstunden-Takt. Die erste Abfahrt am Badria ist um 20 Uhr, immer zur vollen Stunde. Zudem fahre der Stadtbus, so Hasler.
Das Programm von „Wasserburg leuchtet“
Färbergasse: Laser; Christof Böklen; Helmut Eding und Schwarzlicht Kunst Innschleife Kollektiv.
Ledererzeile: Open-Air Kino mit Liegestühlen, Gernstls Reisen - Auf der Suche nach irgendwas; Illuminist; Innkaufhaus; Hip-Hop mit Monsieur Spatz; Foodtrucks und Fabian alias Walter Twist DJ.
Salzsenderzeile: Kunstprojekt der Mittelschule Wasserburg; Bewegte und kontrastreiche Projektionen von Stefan Jenn; IlluArt; Helmut Eding.
Herrengasse: Liegestühle zum Chillen; Museeum Wasserburg; Bewegte und kontrastreiche Projektionen von Stefan Jenn; Band Mollton; Videomapping von Gerhard Höberth und Budaya Projektionen.
Hofstatt: Handgemalte Großraumprojektionen von Evi Wackerle und Anna Schöll.
Außerdem gebe es deutlich mehr Parkflächen als vergangenes Jahr: „Die Gäste können – wie gehabt – beim Badria parken. Dort wird zusätzlich der Festplatz als Stellmöglichkeit dienen. Zudem wird das Parkhaus in der Salzburger Straße geöffnet und ‚Unter der Rampe‘ der Kiesplatz“, zählt der Veranstalter auf.
Auch das Konzept durch die Altstadt sei angepasst worden. „Wir haben die Schustergasse in den Plan mitaufgenommen. So entsteht ein Rundweg“. Des Weiteren werden die Foodtrucks vermehrt in der Ledererzeile zu finden sein, einige auf dem restlichen Gelände und das Fassaden-Mapping ziehe um in die Herrengasse, auf der Rückseite des Rathauses.
Straßensperrung in der Altstadt wegen „Wasserburg leuchtet“
Wegen der Veranstaltung „Wasserburg leuchtet“ werden am Samstag (14. September) ab 13 Uhr folgende Straßen für den Kfz-Verkehr gesperrt: Ledererzeile nach Ecke Schustergasse, Schlachthausstraße (Anwohner frei bis Roter Turm), Hofstatt, Salzsenderzeile nach Ecke Fletzingergasse, Färbergasse und Herrengasse. Es wird darum gebeten, alle Fahrzeuge zu entfernen.
Ab 18 Uhr sind folgende Straßen voll gesperrt: Ledererzeile nach Ecke Schustergasse (drei Kassen-Zugänge), Roter Turm (Zugang ohne Kasse, Notausgang), Sedlmeiergasse (kein Zugang möglich, Notausgang), Gerblgasse (Zugang ohne Kasse, Notausgang), Salzsenderzeile (drei Kassen-Zugänge), Rathaus Kirch-Durchgang (Zugang ohne Kasse, Notausgang), Herrengasse (drei Kassen-Zugänge), Frauengasse (zwei Kassen-Zugänge) und Färbergasse (Zugang ohne Kasse, Notausgang).
Ausgenommen hiervon sind Fahrradfahrer und Hundebesitzer, die im Festbereich wohnen. Alle Sperrungen werden um ein Uhr nachts wieder aufgelöst.
„Es wird bestimmt gut klappen“
So hofft Hasler, dass die Veranstaltung dieses Jahr besser gelinge und die Besucher die Licht-Installationen genießen können. „Vergangenes Jahr konnten die Leute kaum schauen, weil sie mit der Masse an Menschen nur durchgedrückt wurden“, bedauert er. „Ich denke aber nicht, dass heuer wieder so viele kommen. Nach der Pandemie wollten die Leute raus und am besten an jeder Veranstaltung teilnehmen. Das ist mittlerweile abgeflaut. Es wird bestimmt gut klappen“, zeigt er sich zuversichtlich.
„Problemstellen verbessert“
Stadtmanager Simon Arnold war ebenfalls bei der Umsetzung des verbesserten Konzepts zu „Wasserburg leuchtet“ dabei. „Wir haben versucht, kreative Lösungen finden, um die Situation des vergangenen Jahres zu vermeiden“, erklärt er auf Anfrage. „Es gibt verschiedene Ansatzmöglichkeiten, unter anderem haben wir die Veranstaltungsfläche vergrößert und Problemstellen verbessert“, so Arnold. „Wir werden heuer auf Bauzäune verzichten und stattdessen hüfthohe Barken aufstellen“, berichtet er. So würden sich die Leute „weniger eingesperrt“ fühlen, das verbessere das Sicherheitsgefühl der Besucher.
„Vergangenes Jahr war viel Pech dabei, beispielsweise der Foodtruck mit Motorschaden, der an einer Engstelle liegengeblieben ist“, weiß der Stadtmanager noch gut. „Ich glaube auch, dass die Menschen durch die Corona-Pandemie sensibilisiert sind, was die Nähe zu Leuten angeht. Es gibt einen Durchschnittswert bei Veranstaltungen, wie viele Besucher pro Quadratmeter erlaubt sind. Da waren wir weit drunter“, betont Arnold. Er hoffe, dass es heuer besser laufen werde und „wir vor allem gutes Wetter haben“.



