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„Roter Turm“ gerettet

Chef in seiner „Stammboazn“: Wer ist das neue Gesicht des Wasserburger Kultlokals?

Neuer Pächter Roter Turm Wasserburg
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Es geht weiter mit dem „Roten Turm“ in der Wasserburger Altstadt. Hannes Kirmaier ist der neue Pächter.

Aufatmen in der Wasserburger Gastro-Szene: der „Rote Turm“ hat einen neuen Pächter. Hannes Kirmaier ist künftig nicht nur Geschäftsführer des Kultlokals, er schmeißt auch die Küche. Was dem jungen Wasserburger für das Kultlokal vorschwebt und wann es konkret wird:

Wasserburg am Inn - Hannes Kirmaier grinst über beide Ohren, als er den Schlüssel an der Tür zum „Roten Turm“ umdreht. Im Inneren herrscht derzeit eher noch Unordnung und Chaos. Stühle und Tische sind wild aufeinander gestapelt. Es wird eifrig gewerkelt, umgestaltet und das Lokal erhält auch noch einen frischen Anstrich, den Hannes zusammen mit Freunden angehen wird.

„Im Großen und Ganzen soll alles so bleiben, wie die Leute es kennen: Gemütlich und urig - hier und da ein paar Bilder an die Wand“, versichert der neue Pächter.

Wenn auch bisserl moderner, der „Boazn-Charakter“, den das Lokal im Herzen der Altstadt seit jeher stolz trägt, bleibt unbedingt bestehen, das ist für Hannes von großer Bedeutung: „So kennen die Leute einfach den ‚Turm‘.“

„Habe mein Lehrgeld schon gezahlt“

Hannes ist Koch mit Leidenschaft, bringt mit seinen erst 28 Jahren schon 13 Jahre Gastronomie-Erfahrung mit. Aktuell arbeitet er im Dreier-Team der Köche im Bräustüberl Au am Inn. „Ich habe meinen Lebtag nichts anderes getan. Ich habe im Laufe meiner Karriere viel dazugelernt, natürlich auch viele Fehler gemacht und mein Lehrgeld Gott sei Dank schon woanders gezahlt - drum hoffe ich, dass mir das hier erspart bleibt“, erzählt er.

Als er das Angebot erhielt, den „Roten Turm“ als Pächter zu übernehmen, musste Hannes nicht lange überlegen. „Wenn die Option da ist, seine ‚Stammboazn‘ leiten zu dürfen, sagt man natürlich nicht ‚Nein‘“, unterstreicht er mit einem Schmunzeln.

Hand in Hand mit den Wasserburger Gastronomen

Als gelernter Koch wird Hannes bald auch in der „Turm“-Küche zu finden sein. Ihm schwebt eine Karte mit bayerisch-österreichischen Schmankerln vor. Vegetarier und Veganer sollen freilich auch nicht zu kurz kommen. Das sei heutzutage aus der Küche nicht mehr wegzudenken, und Hannes möchte flexibel bleiben in Bezug auf die Wünsche der Gäste. Geplant sind auch Special Abende mit Fine-Dining einmal im Monat - oder ein klassisches Weißwurstfrühstück.

Hannes ist bereits in Kontakt mit den Wasserburgern, ihm liegt es am Herzen, dass alle an einem Strang ziehen: So könnte er sich beispielsweise gut eine Art Kneipentour vorstellen - zwischen dem „Stechl Keller“ über das „Café Central“ bis hin zum „Roten Turm“. Darüber hinaus soll die Kinowerkstatt von Rainer Gottwald Anklang im „Turm“ finden.

„Wir haben so viel Gastronomie in Wasserburg. Die sollten wir nutzen, um die Altstadt-Szene mit ihren Lokalen wieder gezielt attraktiv zu gestalten für die Leute. Ich glaube, zusammenzuarbeiten ist mitunter das wichtigste Ziel. Hier nimmt schließlich keiner dem anderen was weg“, ist Hannes überzeugt.

„Roter Turm“ unter neuer Führung - im Mai geht‘s los

Unterstützung erhält Hannes von seinen Eltern, die beide mit der Gastro-Szene vertraut sind, von seiner Freundin, die gerne mal an der Theke hilft und natürlich bleiben auch einige Mitarbeiter des „Turms“ erhalten.

Er blickt gespannt auf die neue Herausforderung im Herzen Wasserburgs, geht die ganze Sache aber auch mit einer gehörigen Portion Respekt an. „Der Ansporn ist da und ich freue mich. Im Großen und Ganzen wird das schon gut werden“, zeigt sich der junge Wasserburger optimistisch. Sein Arbeitsweg von seiner Wohnung aus in der Herrengasse ist schon mal kurz.

Ausgleich zur Arbeit findet Hannes in der Musik: In seiner Band „Bikini Atoll Yacht Club“ gibt er als Schlagzeuger den Ton an. Ein weiteres Hobby zum Runterkommen und Abschalten ist noch nicht in Sicht, das lässt Hannes alles auf sich zukommen.

Geplant ist die Wiedereröffnung im Mai. Der „Rote Turm“ wird künftig zwar den Titel eines Restaurants tragen, spätestens ab 21 Uhr aber wird er sich von genau der Seite zeigen, die die Leute seit Jahren kennen. Denn die hat seit langem Tradition in Wasserburg.

Ein fast nahtloser Übergang zwischen den Pächtern

Von 2019 bis 2025 war Miri Sommer Geschäftsführerin und Pächterin des Lokals in der Hofstatt. Ende Februar schloss der „Rote Turm“ seine Pforten, nachdem sie aus diversen Gründen die Schließung des Lokals angekündigt hatte - noch vor dem Faschingsendspurt in der Altstadt.

Der Schock saß tief bei den Wasserburgern - das Lokal genießt seit Jahrzehnten Kultstatus, viele sehen es als ihr „Wohnzimmer“ an. Der „Rote Turm“ drohte plötzlich zu verwaisen. Dank Hannes Kirmaier geht es jetzt zum Glück beinah nahtlos weiter für das Traditionslokal im Herzen von Wasserburg am Inn. (mb)

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