Starttermin steht fest
Wasserburg bekommt ein neues Kinderhaus: Warum es auch pädagogisch aus dem Rahmen fällt
62 neue Plätze auf einen Schlag: Die neue Kita am Burgstall wird die angespannte Lage im Bereich der Kinderbetreuungsplätze in Wasserburg deutlich verbessern. Wann es losgeht und warum beim pädagogischen Konzept ein Bauernhof eine Rolle spielt.
Wasserburg - Es gibt einen Starttermin: Am 24. Januar soll die neue Kita im Begegnungszentrum am Burgstall den Betrieb aufnehmen, teilt Pastor Frederik Woysch von der Adventgemeinde mit. Eine Krippen-Gruppe mit zwölf Plätzen und zwei Kindergartengruppen mit jeweils 25 Plätzen sind geplant. Für Eltern und Interessierte plant die Adventgemeinde noch im März einen Infoabend, bei dem auch das pädagogische Konzept der Einrichtung mit einer Größe von 600 Quadratmetern vorgestellt wird. Die Stadt fördert sie mit einem Investitionskostenzuschuss in Höhe von drei Millionen Euro. Die Gesamtkosten würden sich laut Woysch auf 7,6 bis acht Millionen belaufen.
Träger des neuen Kinderhauses ist das Advent-Wohlfahrtswerk e.V. (AWW) — es betreibt in Deutschland bereits fünf Kitas, unter anderem auch in Bad Aibling. So viel steht nach Angaben von Woysch schon fest für die pädagogischen Leitlinien von Krippe und Kindergarten. Das bestätigt auch Jürgen Hildebrandt, Leiter für den Fachbereich frühkindliche Bildung und Erziehung des Advent-Wohlfahrtswerks. So soll eine Kindergartengruppe zur Integrationsgruppe werden, wie viele Integrationsplätze genau angeboten werden könnten, stehe noch nicht fest. „Das ist dann die Entscheidung der Leitung“, so Hildebrandt, wahrscheinlich seien es aber drei, um dem Titel einer Integrationseinrichtung gerecht zu werden.
Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit
Das sei jedoch nicht das Besondere am Kindergarten, erläutert Hildebrandt. „Das Bemerkenswerte ist unser Thema Nachhaltigkeit.“ Unter diesem Motto soll die ganze pädagogische Erziehung der Krippen- und Kindergartenkinder laufen. So werde statt eines Caterers eigenes Küchenpersonal angestellt, um die Versorgung der Kinder sicherzustellen. Das selbst gekochte Essen soll nach Möglichkeit aus Bio und regionalen Produkten hergestellt werden. Bei der Verpflegung könnten so auch die Kinder mit einbezogen werden, beispielsweise bei der Bepflanzung des Hochbeets. „Zu besonderen Anlässen, wie zum Plätzchen backen, können die Kinder auch in der Küche mithelfen“, erklärt Hildebrandt.
Doch nicht nur durch die eigene Küche soll im neuen Kinderhaus das Thema Nachhaltigkeit gelebt werden, auch mit regelmäßigen Besuchen auf dem benachbarten Bio-Bauernhof der Familie Kühn sei das Thema gut abgedeckt. Mit Hermann Kühn wolle die Kita eng zusammenarbeiten. Ziel sei es, den Kindern den Hofalltag näher zu bringen. Kühn hat Erfahrung mit pädagogischer Arbeit. Er ist Heilerziehungspfleger und lädt regelmäßig Kindergruppen —auch im Rahmen des städtischen Ferienprogramms — auf seinen Hof ein.
Willkommen seien alle Kinder, egal welcher Religion die Eltern angehören, betont Hildebrandt erneut. „Natürlich sind wir ein christlicher Kindergarten. Die Eltern sollten sich also in gewisser Weise mit christlichen Werten identifizieren können“, erklärt er. Eine Religionszugehörigkeit sei aber keine Voraussetzung. „Bei uns sind alle willkommen, egal aus welchen Familien die Kinder kommen.“ Anfragen zu den Kita-Plätzen und auf die freien Stellen könne er bereits „vereinzelt“ verzeichnen, freut sich Hildebrandt. Es gehe also voran.
Der Termin für das Richtfest des Begegnungszentrums am Burgstall, zu dem neben der Kita auch eine Kirche gehört, steht ebenfalls bereits: Am 16. März wird gefeiert, teilt Woysch weiter mit. Innerhalb des Gesamtprojektes (Kirchengebäude, Musikschule, Co-Working, Bistro und Kita) werde die Ausstattung mit Möbeln und Spielgeräten für den Innen- und Außenbereich diskutiert, verglichen und geplant.
Start des neuen Kinderhauses wird am 8. Januar 2024 sein. Am Donnerstag, 23. März, um 17 Uhr lädt das Konzeptteam, bei Kaffee und Kuchen zu einem Informationsabend ein. Alle Eltern und Interessierte sind dazu herzlich willkommen. Bereits jetzt gibt es die Möglichkeit einer Voranmeldung für einen Kita-Platz über einen QR-Code auf kita@aww.info.