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Wasserburgs altbekannte Altstadt-Problematik

„Rentner- und Touristenstadt“? - So kämpft die Nachtgastro gegen Anwohnerbeschwerden

Nachtleben in Wasserburg: Veranstaltung Punk Konzert Roter Turm
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„Leopard“ und „Cava“ - die zwei Punk-Bands heizten am 14. Oktober im „Roten Turm“ ordentlich ein. Inhaberin Miri Sommer (linkes Bild) mit Bene Soukup und Flo Beckereit (hinten) von „Bums on Wheels“ wollen wieder Schwung ins eingeschlafene Nachtleben in Wasserburg bringen.

Das Nachtleben in Wasserburg ist buchstäblich eingeschlafen - auch ob permanenter Anwohnerbeschwerden, die den nächtlichen Gastronomiebetrieben regelmäßig Polizeibesuch bescheren. Ihr Appell: Es muss sich dringend etwas ändern.

Wasserburg - Begeisterte Gäste und Punk zum Abtanzen mit den Live-Bands „Leopard“ und „Cava“. Die fetzige Partystimmung im „Roten Turm“ jedoch wurde nach Mitternacht jäh beendet.

Denn obwohl Inhaberin Miri Sommer sich sehr zufrieden zeigte, musste sie die Veranstaltung am vergangenen Samstag, die sie gemeinsam mit dem Team von „Bums on Wheels“ um Bene Soukup und Flo Beckereit auf die Beine gestellt hat, vorzeitig beenden.

Die zwei seien mit der Idee auf sie zugekommen, Miri habe sofort zugesagt, ihre Location zur Verfügung zu stellen. Sie ist offen für Events und freut sich über neue Ideen: „Ohne die Jungs hätte ich das gar nicht organisiert.“

Schluss mit lustig: Party frühzeitig beendet

Die Party sollte mindestens bis drei Uhr morgens gehen, war angekündigt und offiziell genehmigt: Live-Musik bis Mitternacht, DJ bis zwei Uhr morgens.

Und doch sahen sich die Veranstalter kurz vor 2 Uhr morgens mit dem ersten Polizeieinsatz konfrontiert: „Anwohner hatten sich beschwert und die Polizei gerufen, auch, weil einige Gäste beim Rauchen draußen standen. Mehr als eine Stunde eher als geplant mussten wir die Party auflösen. Uns entging Umsatz und die Gäste konnten den Tanzabend nicht im Inneren des Turms mit musikalischer Umrahmung gemütlich ausklingen lassen.“

Im „Roten Turm“ in der Wasserburger Altstadt fand am 14. Oktober ein Punk-Konzert statt.

Für Miri unverständlich, dass es wieder einmal am altbewährten Problem Wasserburgs hakte: „Die Anwohner in der Stadt sollten anfangen, umzudenken. Es ist eh fast nichts mehr geboten. Früher oder später wird das auch für die Stadt Nachteile haben, wenn das komplette Nachtleben in Wasserburg stirbt und es einige Bars nicht mehr geben wird.“

Freitag gilt als schlechtester Tag der Woche

Miri sei ohnehin eine der wenigen, die sich noch immer auf die Hinterfüße stellt und Partys organisiert - wie am 14. Oktober eben jene Punk-Veranstaltung. Das beschränke sich auf wenige Abende im Jahr - und jedes Mal habe sie dasselbe Theater.

Dass Veranstaltungen im Alstadtkern den Anwohnern ein Dorn im Auge sind und regelmäßig boykottiert werden, ist der Inhaberin schleierhaft. „Es muss mehr unternommen werden“, unterstreicht sie und sieht auch die Stadt und die Polizei in der Pflicht, den gastronomischen Betrieben unter die Arme zu greifen, die jungen Leute und das Leben in der Stadt zu halten.

Viele würden eh schon nach München und Rosenheim abwandern zum Furtgehen, Freitag gilt als schlechtester Tag der Woche: „Es kann nicht sein, dass wir hier nur eine Rentner- und Touristenstadt haben. Im Winter können wir nicht von den Touristen leben.“

Zusammen mit den Jungs von „Bums on Wheels“ bleibt Miri kämpferisch, hofft, dass sich etwas ändert und ein bisschen Leben in die Altstadt zurückkehrt. Die Wasserburger daran erinnern, dass es noch junge Leute gibt, die nicht nur essen gehen und um 22 Uhr daheim sein wollen - das ist auch das Ziel von Bene und Flo.

Sie haben mit dem Skate-Festival „Bums on Wheels“ im August dem Gelände hinter dem Sportpark „Fit & Fun“ in der Alkorstraße bereits einen ersten Erfolg verbucht und wollen im kommenden Jahr daran anknüpfen, sind motiviert, das Nachtleben in Wasserburg aus seinem Dornröschenschlaf zu holen: „Wir versuchen alles, um wieder mehr Schwung in diese Stadt zu bringen. Kultur und Musik muss gefördert werden. Es gibt keine Angebote für die Jugend. Dem wollen wir gegenwirken und die jungen Leute abholen.“

mb

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