Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Einsatz-Serie am Wochenende

Waldbrand-Gefahr: Zündelnde Kinder, reine Dummheit – Feuerwehren der Region mehrfach im Einsatz

Ein Lagerfeuer im Wald bei der aktuellen Waldbrandgefahr. Das ist „Dummheit“, macht Kreisbrandrat Richard Schrank deutlich.
+
Ein Lagerfeuer im Wald bei der aktuellen Waldbrandgefahr. Das ist „Dummheit“, macht Kreisbrandrat Richard Schrank deutlich.

In den vergangenen Tagen waren mehrere Feuerwehren in der Region im Einsatz: Neben zwei Waldbränden sorgten im Wald zündelnde Kinder und eine große „Dummheit“ für Aufregung.

Babensham/Frasdorf/Kiefersfelden Es war ein ereignisreiches Wochenende für die Feuerwehren in der Region. Gleich dreimal brannte es in den Wäldern zwischen Babensham, Kiefersfelden und Frasdorf. Die Brandserie startete am Freitag (11. April), mit einem Waldbrand unterhalb der Schopperer Alm in Kiefersfelden. Ein Anwohner alarmierte die Feuerwehr, die gegen 16.25 Uhr eintraf und einen etwa 200 bis 300 Quadratmeter großen Waldbrand vorfand. Dieser konnte innerhalb kurzer Zeit unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden. Bei diesem Brand entstand ein Sachschaden von rund 10.000 Euro.

Waldbrand bei Kiefersfelden: Hochstehendes Gras „wie eine Dachrinne“

Was der Auslöser für das Feuer war, ist nach wie vor unklar, erklärt Kilian Hager, Kommandant der Feuerwehr Kiefersfelden, auf OVB-Anfrage. Ob es ein Zigarettenstummel, eine Glasscherbe oder eine natürliche Brandursache war, habe man nicht mehr feststellen können. Angesichts der vorherrschenden Trockenheit könnte auch das lange Gras zum Waldbrand geführt haben. „Wenn das Gras recht hoch ist, kann es wie in einem Komposthaufen zu gären anfangen“, erklärt Hager. „Das hochstehende Gras am Berg ist quasi wie eine Dachrinne.“ Heißt: Selbst wenn es regnet, wird das Wasser einfach abgeleitet und kann nicht ins Erdreich eindringen.

„In nicht bebauten oder nicht gepflegten Gebieten, wo das Gras nicht gemäht wird, oder keine Tiere sind, die es abfressen, ist diese Gefahr relativ hoch“, sagt Hager. Dass sich das Klima wandelt, habe auch er schon festgestellt. Auch, wenn er kein Meteorologe ist, wie Hager mehrmals betont. „Für mich ist es schon eher ungewöhnlich“, sagt er. „Das Wetter ändert sich schon. Da ist ein Umschwung da.“

Das konnte auch Kreisbrandrat Richard Schrank feststellen. „Aktuell hat man schon eine verstärkte Trockenheit im Vergleich zu den Vorjahren“, erklärt Schrank. In den vergangenen Jahren seien die Monate März und April aufgrund von Schnee und Schneeschmelze in den Bergen eher feucht gewesen.

Am Montag (14. April) veröffentlichte dann das Landratsamt Rosenheim eine Warnung, dass die Waldbrandgefahr derzeit hoch ist. Die Gefahrenstufe liege dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge bei 3 (mittlere Gefahr) bis 4 (hohe Gefahr).

Zündelnde Kinder: Feuer bei Babensham

Doch der Brand in Kiefersfelden war nicht der Einzige, bei dem der Einsatz der Feuerwehren gefragt war. Am Samstagmittag (12. April) gegen 13.45 Uhr bemerkte ein aufmerksamer Autofahrer auf der Staatsstraße 2092 zwischen Griesmeier und Babensham eine aufsteigende Rauchwolke über einem angrenzenden Waldstück. Der Autofahrer entschied sich dazu, dem Ganzen nachzugehen und entdeckte schließlich drei Kinder, die im Wald gezündelt hatten. Dadurch hatten sich zwei Feuer umgeben von trockenem Holz entfacht. Schließlich rückten vier Fahrzeuge und 28 Feuerwehrler an, die das Feuer löschten und somit Schlimmeres verhindern konnten.

Richard Schrank ist Kreisbrandrat.

Lagerfeuer bei Frasdorf eine „Dummheit“

Am Sonntagvormittag (13. April) ging die Brandserie dann in Frasdorf weiter. Gegen 9.20 Uhr wurde eine ungelöschte Feuerstelle im Ortsteil Ebnat gemeldet. Dabei handelte es sich um Glutreste eines Lagerfeuers – die Verantwortlichen waren nicht mehr vor Ort. Es sei möglich, dass diese das Feuer am Vorabend entzündet hatten. Werfe man massives Holz in ein solches Lagerfeuer, könne dies über viele Stunden hinweg glimmen, erklärt Schrank. Eine „Dummheit“, macht der Kreisbrandrat deutlich. „Das ist einfach gefährlich. Eigentlich weiß man ja, dass man im Wald kein Feuer macht, wenn es trocken ist.“ Besonders, da dies sogar gesetzlich geregelt sei. Normalerweise müsse man bei einer offenen Feuerstelle 100 Meter Abstand vom Wald halten. „Aber es gibt ganz viele Unbelehrbare“, sagt Schrank.

Und auch am Montag (14. April) ging es mit der Brandserie in der Region weiter. In Bernau am Chiemsee wurde gegen 15.30 Uhr die Freiwillige Feuerwehr alarmiert. Ein möglicher Waldbrand stand auf dem Plan. Wie ein Sprecher der Polizeiinspektion Prien auf Nachfrage von rosenheim24.de angab, wurden die Einsatzkräfte in die Nähe der JVA, in die Eichetstraße alarmiert. Es bestehe keine größere Gefahr für die umliegende Bevölkerung, und auch eine Ursache war noch nicht bekannt.

Erhöhte Gefahr: So können Waldbrände vermieden werden

Die Waldbrandgefahr ist durch das warm-trockene Wetter der letzten Tage wieder deutlich angestiegen. Jeder kleine Funke könnte aktuell einen folgenschweren Waldbrand auslösen. Daher sollten im Wald oder in einer Entfernung von weniger als 100 Metern davon:

kein Feuer oder offenes Licht angezündet oder betrieben werden.
keine offenen Feuerstätten errichtet oder betrieben werden.
keine Bodendecken abgebrannt oder Pflanzen bzw. Pflanzenreste flächenweise abgesengt werden.
keine brennenden oder glimmenden Sachen, insbesondere Zigaretten, weggeworfen werden.

Kommentare