Fanni‘s Ladl startet am 29. März
Faschings-Prinzessin versorgt nicht nur Narren: Franziska Stadler (27) eröffnet Supermarkt in Vagen
Nach der Schließung des Supermarkts „nah & gut Baumann“ in Vagen hat sich Franziska Stadler (27) entschieden, den Laden zu übernehmen. Am Samstag, 29. März, eröffnet nun endlich „Fanni‘s Ladl“ und die junge Inhaberin hat gleich ein paar Neuheiten geplant.
Feldkirchen-Westerham – Die Theken sind leer. Das Obst noch nicht in den Körben verräumt. Nur die Süßigkeiten und ein paar Konserven stehen bereits geordnet in den Regalen. In der Hauptstraße 4 in Vagen stehen die letzten Vorbereitungen an. Denn am Samstag (29. März) öffnet Fanni‘s Ladl ihre Türen. Für Inhaberin Franziska Stadler ein besonderer Tag.
„Ich bin schon sehr aufgeregt, aber auch zuversichtlich, dass alles gut wird“, sagt die 27-Jährige. Bis zur Eröffnung ihres Nahversorgungsladens ist es nur noch eine Woche hin. Bis dahin muss noch einiges getan werden. So wird die Fassade gestrichen, das neue Kassensystem eingerichtet und die Lieferungen sind auf dem Weg. Doch bis jetzt ist Stadler tiefenentspannt. Und das, obwohl sie bis vor Kurzem neben den Vorbereitungen für ihre Ladeneröffnung auch noch als Prinzessin der Faschingsgilde Vagen Verpflichtungen erfüllen musste.
Wollte eine Veränderung haben
Die Faschingszeit hat Stadler sehr genossen. „Es war anstrengend, aber auch eine riesengroße Ehre, dabei sein zu dürfen“, sagt sie. Dreimal war sie als Gardemädchen schon mit der Faschingsgilde unterwegs gewesen. Diese Saison als Prinzessin auftreten zu dürfen, sei nochmal anders. „Es hat wirklich viel Spaß gemacht und wir hatten einen schönen Abschluss“, berichtet sie. Doch wie schafft man es neben zahlreichen Auftritten auch noch eine Eröffnung zu planen? „Ohne meine Familie hätte ich das nicht geschafft. Sie haben mir viel abgenommen, während ich im Fasching unterwegs war“, so Stadler.
Dass sie mal einen eigenen Laden eröffnen wird, hätte sie nie gedacht. Doch nach zehn Jahren in der Gastronomie und den „entsprechenden Arbeitszeiten“, wollte Stadler eine Veränderung. Bislang arbeitete sie vor allem am Wochenende und am Abend. Und der Wunsch nach einem familienfreundlicheren Job und nach mehr Freizeit wuchs. Zum selben Zeitpunkt schloss der kleine Supermarkt „nah & gut Baumann“ an der Hauptstraße in Vagen. „Ich komme aus dem Dorf und man hat überall gehört, wie schade es doch ist, dass dieser Laden zugemacht hat“, erinnert sich die 27-Jährige.
Stadler habe sich daraufhin viele Gedanken gemacht, ob es ihr Spaß machen könnte, einen eigenen Laden zu führen. Ihre Idee besprach sie dann auch mit der ganzen Familie, denn Stadler war klar, dass sie deren Unterstützung braucht. Der Zuspruch kam sofort und damit war der Weg in die Selbstständigkeit frei. „Ich war die letzten Jahre immer angestellt gewesen. Jetzt bin ich das erste Mal selbstständig und das ist schon aufregend.“
Mit 27 Jahren einen eigenen Laden führen
Doch die junge Frau bekomme nicht nur Unterstützung von ihrer Familie, sondern auch von Vagens Bewohnern. Das freut Stadler nicht nur, sondern helfe ihr auch, ihren Plan durchzuziehen. „Ich glaube, wenn da mehr Gegenwind gewesen wäre, wäre die Umsetzung schwieriger gewesen“, sagt sie. Angst vor dem Scheitern hat die 27-Jährige aber nicht. Ein Weg zurück in ihren alten Job bleibt nämlich auch weiterhin für sie offen. „Und ich finde, dass man einfach mal etwas probieren muss. Und wenn das nicht klappt, dann klappt es halt nicht.“
Auch wenn die Selbstständigkeit viele Vorteile mit sich bringt, ist Stadler auch klar, dass sie sich demnächst etwas einschränken muss. Denn mit einem eigenen Nahversorgungsladen kommen auch einige Kosten auf sie zu. „Ich habe mir am Anfang schon viele Gedanken gemacht, denn finanziell wird es jetzt sehr spannend“, gibt sie offen zu. Ihr sei klar, dass sie vielleicht nicht mehr so oft in den Urlaub fahren wird oder sich auch bei anderen Dingen im Leben einschränken muss. „Aber ich wollte es einfach ausprobieren“, so Stadler.
Deshalb wird die junge Frau auch erst einmal alleine im Laden arbeiten. Ihre Tante unterstützt sie als Minijobberin. Mehr sei finanziell am Anfang nicht drin. Insofern hofft sie auf das Verständnis der Kunden, wenn es gerade am Anfang vielleicht mal zu längeren Wartezeiten an der Kasse kommt. Und wie der Laden bei den Kunden ankommen wird, auch das beschäftigt Stadler. Denn sie hat ein paar Neuheiten geplant.
Ein paar Neuheiten im Supermarkt
Zum einen gibt es andere Öffnungszeiten. Am Montag und Donnerstag wird der Laden bis 19 Uhr geöffnet sein. Um Arbeitern die Möglichkeit zu geben, nach ihrem Dienstschluss um 18 Uhr noch schnell was einzukaufen. Außerdem hat der Laden, wie bei der Vorgängerin, nicht mehr nur bis 12 Uhr geöffnet, sondern bis 13.30 Uhr.
„Wir lassen im Laden aber auch ein paar Stellen frei und legen dort Zettel rein, sodass Kunden, die Sonderwünsche haben, diese äußern können“, erklärt die Vagenerin. Zwar gebe es im Laden von allem ein bisschen, aber Stadler könne noch nicht einschätzen, ob noch einige Produkte fehlen. „Deshalb die freien Plätze, sodass wir das Gewünschte noch zusätzlich einkaufen könnten.“ Und auch eine kleine regionale Ecke wird es in dem neuen Geschäft in Vagen geben. Dort wird sie den selbst gemachten Honig und Schnaps ihres Verpächters anbieten. Und auch sonst bezieht Stadler vor allem von lokalen Unternehmen ihre Ware.
Über die Entscheidung, den kleinen Nahversorgungsladen zu übernehmen, ist Stadler nach wie vor glücklich. „Zwar gab es zwischendurch mal Momente, wo ich ehrlich sagen muss, dass ich mich unsicher war. Aber ich bin immer noch zuversichtlich, dass es toll wird“, sagt sie.
Jetzt freut sie sich aber erst einmal auf die Eröffnungsfeier, die am Samstag (29. März) stattfinden wird. So wird es von der Wurst- und Brottheke ein paar Snacks geben und auch Willkommensgetränke, wie Aperol Spritz und Freibier, werden serviert. „Ich hoffe auf schönes Wetter und dass die Leute gerne hierherkommen werden, um auch einfach mal zu ratschen“, sagt Stadler.

