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Amtseinführung des neuen US-Präsidenten

„Spannend“, „besorgniserregend“: Was Chris Taylor (31) aus Wasserburg von Trump erwartet

Donald Trump tritt am 20. Januar sein Amt an. Deutsch-Amerikaner Chris Taylor aus Wasserburg über die neuesten Entwicklungen in den USA.
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Donald Trump tritt am 20. Januar sein Amt an. Deutsch-Amerikaner Chris Taylor (rechts) aus Wasserburg über die neuesten Entwicklungen in den USA.

Er ist Deutsch-Amerikaner: Chris Taylor sieht deshalb mit einem anderen Blick auf die Amtseinführung von Donald Trump am 20. Januar. Was der Wasserburger vom neuen US-Präsidenten erwartet und was dem 31-Jährigen trotz mancher „hirnrissiger“ Pläne Hoffnung macht.

Wasserburg/USA – Kaum einer polarisiert so wie Donald Trump. Der designierte Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika tritt am Montag (20. Januar) sein Amt an – zum zweiten Mal. Zehntausende Besucher werden zur Einführung auf der National Mall in Washington erwartet. Doch schon vorher gibt es Rummel um seine Person, nicht zuletzt, weil sich Trump vor Gericht verantworten musste. Zehn Tage vor der Amtseinführung hat ihn ein New Yorker Gericht als Straftäter bestätigt, wie Medien berichteten. Er wird am 20. Januar der erste verurteilte Straftäter sein, der US-Präsident wird.

Amtseinführung von Trump am 20. Januar

Auch Chris Taylor aus Wasserburg ist politisch sehr interessiert und verfolgt die Entwicklungen in Amerika gespannt. Der 31-Jährige hat die doppelte Staatsbürgerschaft, ist also Amerikaner und Deutscher, lebt aber in Wasserburg. Taylors Verwandtschaft ist „weit verzweigt“ in den USA. Sein Vater und sein Zwillingsbruder sind in Pennsylvania daheim, weitere Teile seiner Familie in Tennessee und Minnesota.

Wie seine Familie zur Wahl steht, weiß Taylor nach eigenen Angaben nicht. „Der politische Diskurs ist in den USA nicht so ausgeprägt wie hier bei uns in Deutschland. Darüber wird eigentlich kaum gesprochen“, erklärt er. Nur von seiner Nichte wisse er, dass sie sich in den sozialen Medien dazu äußere. „Sie ist aber eine andere Generation. Mein Vater beispielsweise sagt gar nichts dazu.“

„Weiß sich selbst in Szene zu setzen“

Taylor ist gespannt, was bei der Amtseinführung von Trump auf die Bürger zukommen wird. „Er weiß sich selbst in Szene zu setzen. Es wird nicht langweilig mit ihm“, sagt er im Gespräch mit der Redaktion. Trotzdem sei er „kein Fan“ von Trump. Selbst habe er Kamala Harris gewählt. Sie habe zwar bei den Wahlen noch recht gut aufgeholt, dennoch findet Taylor, dass sie „nicht unbedingt das Beste draus gemacht hat“.

Donald Trump tritt am 20. Januar sein Amt an.

Der Wasserburger hat damit gerechnet, dass Trump gewinnt. Taylor findet, dass der designierte Präsident zurzeit eine „moderate Wandlung“ mache und sich „weniger rechts“ präsentiere. Dennoch ordne er Trumps Aussagen, dass Grönland oder Kanada zu den USA gehören sollten, als „völlig überzogen und hirnrissig“ ein. „Das sind keine vernünftigen Vorschläge und auch nicht realistisch“, kritisiert der 31-Jährige.

Die ersten Schritte

Prinzipiell habe Trump aber auch Ideen, die umsetzbar seien. „Er wird in der Regierung aufräumen, Kosten reduzieren. Das werden seine ersten Schritte im Amt sein“, vermutet Taylor. „Es hat sich ja gezeigt, dass er als Geschäftsmann nicht ganz ungeeignet ist. Seine grundsätzliche Message versteht man schon“, sagt er. Und auch die Grenzpolitik sei eines seiner Steckenpferde, wie sich in Trumps erster Amtsperiode gezeigt habe.

Außenpolitisch werde sich der US-Präsident dem Ukraine-Krieg widmen. „Er hat ja behauptet, er könne den Konflikt binnen 24 Stunden beenden“, erinnert sich der Wasserburger. „Wie genau er das bewerkstelligen will, weiß ich nicht. Vielleicht will er Putin und Selenskyj an einen Tisch setzen“, sagt er. „Es bleibt spannend und zum Teil auch besorgniserregend.“ Trotzdem ist sich Taylor sicher, dass Trump Russland auch Grenzen aufzeigen werde.

Aufstockung des Militärs in den USA

Ein weiteres, außenpolitisches Ziel des US-Präsidenten werde sicherlich die Aufstockung des US-Militärs im eigenen Land sein. Gleichzeitig kann sich Taylor vorstellen, dass Truppen im Ausland abgezogen würden. Davon wäre auch Deutschland betroffen, zum Beispiel die beiden großen Stützpunkte in Ramstein und Grafenwöhr.

Chris Taylor ist Deutsch-Amerikaner und lebt in Wasserburg.

Auch der Umgang des US-Präsidenten mit dem Videoportal TikTok sei ein Reizthema. „Ich bin wirklich gespannt, ob er die App in den USA abschalten lässt. Egal, wie man zu sozialen Medien steht – und Trump selbst nutzt diese ja recht häufig – darf man sie nicht unterschätzen. Sie werden zur Meinungsbildung und Verbreitung genutzt. Außerdem bringen sie Steuereinnahmen ein.“ Das sei dem neuen Staatsoberhaupt sicherlich bewusst, nicht nur wegen seines „neuen, besten Spezls“ Elon Musk, dem Inhaber von „X“, vormals Twitter.

Doppelt aufregend

„Es bleibt also spannend“, sagt der Wasserburger. Trump werde sicherlich für die eine oder andere Überraschung sorgen. Für Taylor – als Deutsch-Amerikaner – ist es zurzeit sowieso doppelt aufregend, da auch in hierzulande die Bundestagswahlen anstehen. „Auf die Ergebnisse bin ich sehr gespannt“, so der Wasserburger.

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