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Amerikaner über Folgen für Deutschland

„Sicherheitsrisiko“ für uns nach Trump-Wahlsieg in den USA? Das sagt Chris Taylor aus Wasserburg

Christopher Taylor ist gebürtiger Amerikaner und lebt in Wasserburg.
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Christopher Taylor (rechts) ist gebürtiger Amerikaner und lebt in Wasserburg. Er hat die US-Wahlen zwischen Donald Trump und Kamala Harris gespannt verfolgt.

Donald Trump wird der nächste US-Präsident – das steht fest. Chris Taylor (31) lebt in Wasserburg und ist gebürtiger Amerikaner. Wie er die Stimmung im Land erlebt, wen er selbst gewählt hat und welche Folgen er für Deutschland sieht.

Wasserburg/USA – Donald Trump wird Amerikas nächster Präsident. Auch Chris Taylor aus Wasserburg verfolgte den Ausgang der US-Wahlen gespannt. Der 31-Jährige hat die doppelte Staatsbürgerschaft, ist also Amerikaner, lebt aber in Deutschland. Taylors Verwandtschaft ist „weit verzweigt“ in den USA. Sein Vater und sein Zwillingsbruder leben im „Swing State“ Pennsylvania, ein weiterer Teil seiner Familie unter anderem in Tennessee und Minnesota. „Von der Ost- bis zur Westküste, von Nord nach Süd habe ich Angehörige“, sagt er im Gespräch mit der Redaktion.

Präsidentschaftswahlen in den USA: Wasserburger stimmte für Kamala Harris

Taylor bezeichnet sich selbst als „unabhängigen Wähler“, sei weder Demokrat noch Republikaner. „Ich würde von mir behaupten, dass ich das große Ganze im Blick habe. Ich wohne in Deutschland und habe deswegen eine ganz andere Sichtweise auf die USA“, erklärt der Gerätewart der Feuerwehr Wasserburg. Zu Trumps augenscheinlichem Wahlsieg meint er: „Es war fast zu befürchten.“ Obwohl er für Kamala Harris gestimmt habe, habe er insgeheim vermutet, dass Trump erneut Präsident werde.

Kamala Harris ist Präsidentschaftskandidatin 2024. Sie ist gegen Donald Trump angetreten.

Der 31-Jährige sei selbst überhaupt kein Trump-Fan, sagt er. „Für mich ist er nicht wählbar. Seine Art, Politik zu machen und wie er Frauen gegenüber auftritt, sind ein Unding“, sagt Taylor. Auch seine Familie sei bei dieser Thematik gespalten. „Meine Nichte hat bestimmt Harris gewählt, aber ich habe auch Verwandte aus den Südstaaten. Sie sind erfahrungsgemäß republikanisch ausgerichtet. Ich könnte mir vorstellen, dass sie Trump gewählt haben“, vermutet er. Grundsätzlich seien Diskussionen rund um Politik in den USA eher verpönt, „zumindest was meine Erfahrungen angeht“, erklärt der Wasserburger. „Es gibt keinen politischen Diskurs, das ist nicht so wie in Deutschland“, weiß er. „Man redet nicht darüber, auch nicht, wen man gewählt hat.“

Christopher Taylor ist gebürtiger Amerikaner und lebt in Wasserburg.

„Nicht das Gelbe vom Ei“

Taylor finde auch das Wahlsystem in Amerika sei „nicht das Gelbe vom Ei“. „Es ist oftmals keine Mehrheitswahl, das muss man ganz klar so sagen.“ Dennoch gebe es auch in Deutschland genügend zu beanstanden. „Es gibt zahlreiche Parteien, es schwafeln zu viele mit“, sagt er. „Jede Regierung hat eben Vor- und Nachteile.“ Auch Trump habe diese. Aber: „Er bestimmt auch nicht alleine. Es gibt immer noch den Senat, sein Gegenstück.“

Wenn Trump seine Wahlversprechen wahrmache, gehe Taylor davon aus, dass der wiedergewählte Präsident vorhabe, Europa zu demilitarisieren. So könnte es passieren, dass große Stützpunkte in Deutschland, wie Ramstein und Grafenwöhr, aufgegeben würden. „Das wären nicht nur viele Arbeitsplätze, die wegfallen würden. Durch den Truppenabzug könnte auch die Nato deutlich geschwächt werden. Das stellt ein potenzielles Sicherheitsrisiko dar“, so der Wasserburger. Zudem kann sich der 31-Jährige vorstellen, dass durch Trumps Devise „America first“ viele Wirtschaftsstandorte in die USA verlagert werden – und somit andere Länder das Nachsehen haben. „Man muss eben abwarten, was passieren wird“.

Donald Trump ist der nächste Präsident der Vereinigten Staaten.

„Gute Politik betreiben“

Grundsätzlich wünscht sich Taylor, dass sich in Zukunft die Fronten zwischen Demokraten und Republikanern wieder lockern. „Sie sollten sich zusammenraufen und gute Politik betreiben. Da haben beide Parteien in den vergangenen Jahren wenig zu beigetragen. Es geht schließlich um unser Land, das wir voranbringen möchten. Das sollte im Vordergrund stehen“, findet er.

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