Umfrage zu Fake News auf Social Media
Einknicken vor Trump: Kein Faktencheck mehr auf Facebook und Instagram? Das sagen Rosenheimer
Er will gegen „Zensur“ vorgehen: Meta-Chef Mark Zuckerberg kündigt das Ende des Faktenchecks auf Instagram und Facebook an. Zuerst soll die Änderung die amerikanischen Nutzer betreffen – danach kommt sie möglicherweise nach Deutschland. Das halten die Rosenheimer davon.
Rosenheim – Aus mit dem Faktencheck auf Instagram und Facebook – zumindest kündigte Meta-Chef Mark Zuckerberg das nach Trumps Wiederwahl an. Das bedeutet, dass unter Falschnachrichten kein Hinweis mehr steht. „So wollen wir gegen den Versuch ausländischer Regierungen vorgehen, amerikanische Firmen zu zensieren“, schreibt Zuckerberg auf dem Kurznachrichtendienst Threads.
Vorerst soll der Faktenchecker in den Vereinigten Staaten durch „Community Notes“ – also Notizen von anderen Nutzern ersetzt werden. Sollte das Erfolg haben, könnte das Ende des Faktenchecks auch nach Deutschland kommen. Unter Zuckerbergs Ankündigung sammeln sich empörte Kommentare. Einige rufen zum Boykott von Zuckerbergs Plattformen auf oder kündigen an, die Plattformen zu verlassen. Doch was sagen die Rosenheimer dazu?
Jasmina Padurariu, 22, arbeitssuchend aus Rosenheim
Ich benutze Instagram regelmäßig, habe aber noch nie bemerkt, dass eine Falschnachricht mit einem Faktencheck versehen wurde. Vielleicht hab ich auch nur nicht darauf geachtet. Trotzdem finde ich es nicht gut, wenn der Check komplett abgeschafft wird. Ich kann es nachvollziehen, dass einzelne Menschen ihren Instagram und Facebook Account löschen. Ich selber werde das erstmal aber nicht tun. Stattdessen entfolge ich Accounts, bei denen ich offensichtliche Falschnachrichten sehe.
Alina Ricucci, 20, arbeitssuchend aus Rosenheim
Ich benutze Instagram gelegentlich – vielleicht eine Stunde pro Tag. Ich habe dort nicht viel über Faktenchecks mitbekommen – das ist eher auf TikTok ein großes Thema. Trotzdem höre ich immer wieder, dass es das auch auf Instagram und Facebook gibt. Dass es nach dem Wegfall des Faktenchecks mehr Fake News und Rechtsruck gibt, halte ich für sehr wahrscheinlich. Ich verstehe es, wenn manche Menschen deswegen ihre Accounts löschen. Social Media braucht man nicht, um sich zu informieren. Ich nutze dazu lieber die Webseiten offizieller Nachrichtenseiten, wie etwa Rosenheim24.
Jessica Riedell, 19, Berufsschülerin Bürokaufffrau aus Haag
Ich bin regelmäßig auf Instagram unterwegs, muss aber oft selbst googeln, um Fakten zu überprüfen. Trotzdem finde ich es nicht gut, wenn der Faktencheck ganz abgeschafft wird. Im Zweifelsfall weiß man dann nicht mehr, was wahr und was falsch ist. Beispielsweise sehe ich manchmal irgendwelche Falschnachrichten, wo Polizisten als böse Aggressoren hingestellt werden, die eine unschuldige Menschengruppe angreifen. Ein kurzer Faktencheck ergibt dann, dass die Polizisten zuerst angegriffen wurden und darauf reagierten. Es hat aber nicht jeder immer die Zeit, das nachzugoogeln und dann glauben manche Menschen echt, dass alle Polizisten böse sind und grundlos einschreiten.
Franz Ametsbichler, 31, Elektriker aus Ebersberg
Ich weiß nicht, ob der Faktencheck auf Instagram und Facebook überhaupt etwas bringt – ich habe noch nie einen Faktencheck dort gesehen. Ich benutze Instagram bis zu eineinhalb Stunden täglich, meist um mich zu entspannen. Da wird oft viel Schmarrn verbreitet, ohne dass irgendein Hinweis auf eine Falschnachricht darunter steht. Dass manche Menschen deswegen ihre Accounts löschen, verstehe ich. Ich kann allerdings nicht einschätzen, ob es nach dem offiziellen Aus des Faktenchecks dann mehr Fake News geben wird, als es jetzt schon gibt.



