Nach zeitraubenden Absprachen und Genehmigungen
Bauarbeiten im Strandbad Bernau gestartet – Hat das Auswirkungen auf den Badebetrieb?
Sie haben sich hinausgezögert. Jetzt konnte aber mit den Bauarbeiten für das neue Kioskgebäude im Strandbad Bernau begonnen werden. Was bedeutet das für den Badebetrieb? Müssen sich Gäste in der Zwischenzeit nach einer Alternative umsehen?
Bernau – „Es ist ein Aushängeschild von Bernau, besonders für den Tourismus“, sagt Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber auf Nachfrage der Redaktion über das Strandbad im Chiemseepark Bernau-Felden. Doch das alte Kioskgebäude war in die Jahre gekommen. „Das war bereits über 30 Jahre alt und wurde nur in leichter Holzbauweise errichtet“, erklärt die Bürgermeisterin. „Es kam bereits Wasser durchs Dach und den Kanal der Toilette mussten wir jährlich spülen.“
Weil auch der Kiosk an sich nicht mehr den arbeitsrechtlichen Bedingungen entsprach, die Technik veraltet, und das alte Gebäude nicht mehr wirtschaftlich zu sanieren war, befasste sich der Gemeinderat Mitte 2022 das erste Mal mit dem Thema Strandbadneubau.
Kiosk in Bernauer Strandbad soll ganzjährig geöffnet sein
Das Vorhaben der Gemeinde zog sich allerdings in die Länge. Zeitraubend seien vor allem die Genehmigungsprozesse und zahlreichen Absprachen zur Kompromissfindung mit der Unteren Naturschutzbehörde gewesen sowie die Prozesse der Ausschreibung, heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeinde.
Anfang dieses Jahres konnte dann aber mit dem Abriss des alten Gebäudes begonnen und Mitte Juni mit dem Neubau gestartet werden. Die Fläche ist derzeit mit Bauzäunen abgesperrt, Baucontainer und ein Kran ragen hervor, Maschinen und Fahrzeuge sind im Einsatz. „Wir haben auch vorher schon wertvolle Vorarbeiten geleistet“, teilt Biebl-Daiber mit. Zum Beispiel wurden neue Stromleitungen installiert.
Entstehen wird ein Gebäude mit ausreichend Sanitär-Anlagen. „Im alten Gebäude waren es weniger, wir hatten vor Jahren aber auch noch weniger Besucher dort. Inzwischen hat der Tourismus aber zugenommen“, sagt Irene Biebl-Daiber. Zudem wird ein großer Kioskbereich eingerichtet, der auch an schönen Sonnentagen im Winter geöffnet sein soll.
Der neue Kiosk soll aber keine Konkurrenz zu den örtlichen Wirtschaften werden. Deshalb ist kein geschlossener Wintergarten oder Ähnliches geplant, sondern ein überdachter Außenbereich, wo sich Besucher im Winter, zum Beispiel nach einem Spaziergang, schnell etwas kaufen können, erklärt die Bürgermeisterin. Auch Pächter haben sich bereits gefunden. Die Brüder Benedikt und Vincent Gschwendner unterzeichneten vergangenen Herbst den Vertrag.
Badespaß in Strandbad Bernau nach wie vor möglich
Die Umkleiden für Badegäste sind künftig draußen zu finden. Diese sind bereits aufgestellt, wie Biebl-Daiber sagt. Denn auch wenn gerade Bauarbeiten im Gange sind, Badefreunde sollen in Bernau nicht auf den Spaß im kühlen Nass verzichten müssen.
Durch die Bauzäune ist die Baustelle für die Besucher abgeschirmt. „Und wer sich vom Lärm gestört fühlt, kann sich weiter hinten auf die Wiese legen oder den Ausweichfleck am Uferspitz nutzen“, sagt Biebl-Daiber. Dort seien auch die Sturmschäden mittlerweile komplett beseitigt. Zudem sind mobile Toiletten eingerichtet, Bademeister sind bei gutem Wetter vor Ort und die künftigen Pächter, die Gebrüder Gschwendner, sorgen mit einem Foodtruck für Verpflegung. Auch Fahrradständer befinden sich vor Ort, bei Bedarf sollen weitere nachgerüstet werden.
Die Kosten für den Strandbadneubau werden derzeit auf 2,3 Millionen Euro netto geschätzt. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für kommenden Oktober/November geplant. Dann sollen die Gebrüder Gschwendner mit dem Innenausbau beziehungsweise der Einrichtung beginnen können, damit der neue Kiosk voraussichtlich zur nächsten Badesaison öffnen kann.
