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Marktgemeinderat wird Konzept-Entwurf gezeigt

„Bestehende Lücken schließen“: Wie sich Prien künftig gegen Hochwasser rüsten will

Das linke Ufer der Prien im Bereich vom Lindenhof zur Griesbrücke. Bild links: der aktuelle Stand. Bild rechts: So würde der Bereich mit einer Ufermauer aussehen. In der jüngsten Priener Marktgemeinderatssitzung wurde der Entwurf eines Hochwasserschutz-Konzepts vorgestellt.
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Wie kann sich Prien weiter vor Hochwasser schützen? Dazu wurde in der jüngsten Marktgemeinderatssitzung der Entwurf eines Konzepts vorgestellt.

„Der Hochwasserschutz ist wieder in aller Munde“, sagte Priens Bürgermeister Andreas Friedrich bei der jüngsten Marktgemeinderatssitzung. Auch Prien will sich weiter rüsten. Welche Möglichkeiten es gibt, und was das Gremium noch beschäftigt hat.

Prien – Die Marktgemeinde will den Hochwasserschutz entlang der Prien Schritt für Schritt verbessern. Daher werden auch seit Jahren abschnittsweise Maßnahmen umgesetzt, wie zum Beispiel der Bau eines Damms im Eichental, um bei Hochwasser einen Überflutungsbereich zu schaffen. Die Fußgängerbrücke beim Friedhof wurde erneuert und erhöht, damit mitgerissene Baumstämme darunter durch können. Ebenso gab es neue Ufermauern beim Friedhof und am Korneggerweg und heuer wurde der Bau des Wildholzrechens am Siggenhamer Wehr abgeschlossen.

Nun geht es darum, bestehende Lücken zu schließen, wie Bürgermeister Andreas Friedrich (ÜWG) bei der jüngsten Marktgemeinderatssitzung am Mittwoch (26. Juni) sagte. Daher wurde der Entwurf eines Konzepts des Wasserwirtschaftsamts Rosenheim vorgestellt, das sich in erster Linie mit den Bereichen der Staatsstraßenbrücke und Am Gries beschäftigt.

Dieser Entwurf wurde von Valerie Neisch vom Wasserwirtschaftsamt in Zusammenarbeit mit Martin Killi vom gleichnamigen Ingenieurbüro zusammengestellt. Sie übernahmen auch am Mittwochabend die Präsentation. Neisch ging zuerst auf Herausforderungen ein, welche die Prien als Wildbach mit sich bringt. Dieser könne sehr schnell anschwellen und Wildholz und Geschiebe mit sich führen.

Höheres Überschwemmungspotential durch alte Ufermauern in Prien

Zudem seien die Staatsstraßen- und die Grießbrücke sehr niedrig, Treibgut könnte den Bereich darunter verschließen. Eine Erhöhung wäre aber sehr schwierig und teuer. Außerdem seien Ufermauern im Ort sehr alt, was ein höheres Überschwemmungspotential mit sich führe.

Mögliche Lösungen: Kurze Wildholzrechen in der Flusskurve vor Prien. Ähnlich wie die Rechen am Siggenhamer Wehr vor dem Eichental können diese Schwemmholzansammlungen frühzeitig abfangen und zurückhalten. Mehr Schutz würde auch eine Erhöhung der Geländemodellierung im Eichental um 0,5 Meter bringen, sowie die Sanierung und Erhöhung von Ufermauern.

Wie der letzte Punkt aussehen kann, erläuterte Martin Killi. Unter anderem zeigte er mögliche Ausbauvarianten am linken Ufer der Prien vom Lindenhof bis zur Griesbrücke. „Der größte und wichtigste Abschnitt“, wie Killi sagte. Die bestehende Ufermauer hat derzeit eine Höhe von 30 Zentimetern, darauf montiert ist ein Geländer.

Zwei Varianten für diesen Bereich stellte er bei der Sitzung vor. Ein wesentlicher Punkt sei es dabei gewesen, Bestandshöhen an Gebäuden unverändert zu lassen, da eine Veränderung zu weiteren Problemen führen könne. Bei Version eins führte die Straßenentwässerung nach wie vor vom Gebäude weg, zum Gewässer hin. Der Nachteil jedoch: die Brüstung hat dann eine Höhe von 1,50 Metern. Dadurch ergebe sich eine Tunnelwirkung.

„Bei Variante zwei haben wir geschaut, was ist optisch am verträglichsten“, sagte Killi. In dieser Version entsteht von der Straßenmitte zur Ufermauer hin eine Schräge, die oben in ein Pflaster übergeht. Somit wird die Straße höher, die Brüstungshöhe beträgt dann nur circa 1,15 Meter. Die Schrägen von der Ufermauer sowie die bestehende vom Gebäude weg, treffen sich in der Straßenmitte, wo sie somit ihren Tiefpunkt haben. Damit ist hier die Entwässerung gegeben. Wie das aussehen kann, wurde in einer Fotomontage deutlich.

Im Vergleich: Ein aktueller Blick in die Straße „An der Prien“ im Bereich des linken Prienufers zwischen Lindenhof und Griesbrücke (links). Die rechte Fotomontage zeigt Version zwei des Hochwasserschutz-Konzepts. So könnte die Straße aussehen.
Ein Blick auf die Prien stromaufwärts. Links der aktuelle Stand. Rechts eine Fotomontage, die Variante zwei des Hochwasserschutz-Konzepts für den Bereich zwischen Lindenhof und Griesbrücke zeigt.

Nachdem die Marktgemeinderatsmitglieder ihre Fragen und Anregungen geäußert hatten, stimmte das Gremium einstimmig dafür, dass das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim und Martin Killi mit der weiteren Planung des Konzepts beauftragt werden. Bürgermeister Andreas Friedrich erklärt auf Nachfrage der Redaktion, dass heuer die Planung ausgearbeitet werden soll. Diese ist dann vom staatlichen Bauamt bei der Regierung von Oberbayern einzureichen, die eine baufachliche Stellungnahme ausarbeiten. Frühestmöglicher Bautermin wurde in der Sitzung mit dem Jahr 2026 genannt.

Strom, Gas und neues Amt beschäftigten Priener Gremium

Ebenfalls Thema bei der Sitzung war die Ausschreibung von Strom und Gas für die Jahre 2026 und 2027. Einstimmig beschloss das Gremium, dass die Verwaltung damit beauftragt wird, Angebote einzuholen. Gleichzeitig wird Bürgermeister Friedrich ermächtigt, das wirtschaftlichste Angebot anzunehmen und dem Gremium im Nachgang zu berichten.

Auch ein Punkt aus der Mai-Sitzung wurde nochmals angesprochen: die Suche nach einem Fahrradbeauftragten. Der Wunsch mehrerer Gemeinderäte war es, dass jemand aus dem Rat dieses Amt ausüben soll, jedoch fand sich niemand. Auch über einen Bevölkerungsaufruf wurde diskutiert. Ein Beschluss wurde auf die Juni-Sitzung vertagt, um sich zuvor mit dem „Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club“ (ADFC) und dem Priener Radsportverein in Verbindung zu setzen, und dieses Thema zu besprechen. „Aber auch der ADFC sieht keine Möglichkeit, einen Beauftragten für Prien zu stellen“, sagte Friedrich. Daher ging es nun um die Frage: Sucht die Gemeinde extern weiter, oder nicht?

Als das Gremium erneut zu diskutieren begann, stellte Michael Feßler (CSU) den Antrag, diese zu beenden und sofort abzustimmen. „Wir hatten das Thema schon und es wird heute keine neuen Argumente mehr geben“, betonte Feßler. Das Gremium stimmte diesem Antrag mehrheitlich zu. Im Anschluss sprach sich der Marktgemeinderat mehrheitlich dafür aus, einen Fahrradbeauftragten über einen öffentlichen Aufruf zu suchen. Die Aufgaben sollen sich an denen der Stadt Rosenheim orientieren. Eine Pauschale in Höhe von 100 Euro pro Monat wird angeboten. Ist die Suche erfolglos, wird das Thema nicht weiter verfolgt.

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