Kommune startet Umfrage
Stadt will wissen: Wollen die Wasserburger eine gelbe Tonne?
Wie zufrieden sind die Wasserburger mit der Abfallentsorgung? Welche Angebote fehlen aus ihrer Sicht? Hätten die Bürger gerne eine gelbe Tonne? Der Umweltausschuss will es jetzt genau wissen und startet eine Umfrage.
Wasserburg – 18 Fragen hat die INFA GmbH, die auch das Abfallwirtschaftskonzept für die Stadt erstellt hat, in die Bürgerbefragung aufgenommen. Es geht darum, herauszufinden, wie zufrieden die Wasserburger mit dem Sammelsystem für Restmüll, Papier, Glas, Kunststoffverpackungen, Bio- und Gartenabfall sowie Sperrmüll sind.
Online abrufbar über einen Link
Im Mai geht es los: Geplant ist eine Online-Umfrage, über einen Link auf der Homepage der Stadt aufrufbar auch per Handy. Papierbögen für all jene, die analog teilnehmen wollen, wird es auch am Wertstoffhof geben. Bis Juli sollen die Ergebnisse ausgewertet sein. Daraus will die Kommune Maßnahmen ableiten: Leistungen verändern, Angebote erweitern beispielsweise.
Denn Wasserburg ist die einzige Stadt im Landkreis mit einem eigenen Abfallwirtschaftssystem. Das bedeutet: hoher Verwaltungsaufwand, aber auch viele Gestaltungsmöglichkeiten. Die Bürger können eingebunden werden. Ein Beispiel für diese Sonderstellung der Stadt: die Biotonne. 2017 eingeführt und ein Erfolgsmodell.
Die jetezt geplante Befragung zum Nutzungsverhalten findet anonym statt. Sie ist nicht repräsentativ, betonte Dr. Niklas Heller von der INFA GmbH. Doch die Stadt könne ein Stimmungsbild erwarten, aus dem sie ableiten könne, wo es Handlungsbedarf gebe.
Die Kommune fragt deshalb die Bürger unter anderem, wie oft sie am Wertstoffhof Stoffe entsorgen, welche Abfallarten sie hier hinbringen, wie sie die Anlage erreichen, zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto, welche Öffnungszeiten besonders beliebt sind, wie der Service bewertet wird. Die Kommune will außerdem beispielsweise wissen, ob die Einwohner für die Sammlung der Leichtverpackungen eine freiwillig anzuschaffende gelbe Tonne wünschen? Sie will wissen, wie die Biotonne befüllt wird, ob gewünscht wird, dass diese gewaschen wird, und ob ein Sperrmüll-Transportservice gefragt wäre. Die Teilnehmer werden zudem aufgefordert, anzugeben, in welchem Stadtteil sie wohnen, wie groß ihr Haushalt ist, wie alt sie sind.
Bettina Knopp (Grüne) forderte ein Textfreifeld in der Umfrage: für individuelle Anmerkungen und Wünsche. Das wurde zugesagt. Der Sitzungsleiter, Zweiter Bürgermeister Werner Gartner (SPD), hofft auf Antworten, aus denen die Stadt ableiten kann, welche weiteren Angebote auch der neue Wertstoffhof bieten soll. Dr. Martin Heindl (SPD) und Elisabeth Fischer (CSU) wünschten, dass die gedruckte Umfrage auch in den Wasserburger Heimatnachrichten beigelegt wird. Gartner sieht dies nur dann als notwendig an, wenn der Rücklauf schlecht sei. Die Papierform solle die Stadt nicht forcieren. Die Kosten würden sonst deutlich steigen.
Markus Bauer (CSU) wies mit Nachdruck auf die speziellen Probleme der Abfallentsorgung in der Altstadt hin. Dort gibt es Haushalte, die aufgrund der beengten Verhältnisse in den schmalen, aneinander gebauten Denkmälern keine Restmülltonne aufstellen können. Außerdem verliert die Altstadt ihren Wertstoffhof nahe des Parkplatzes am Gries, denn der neue wird außerhalb des Stadtkerns an der Priener Straße erstellt. Bauer appellierte, die Belange der Altstadtbewohner, viele eher höheren Alters, ausreichend zu berücksichtigen. „Mehr Rücksicht“, hieß seine Forderung. Der neue Wertstoffhof erfordere eine spezielle Lösung für die Altstadt. Dieses Sonderthema müsse die Bürgerbefragung berücksichtigen, so Bauer, der in diesem Punkt auch Unterstützung von Edith Stürmlinger (Bürgerforum) bekam.
Altstadt wird extra ausgewertet
Da die Teilnehmer angeben, in welchem Stadtteil sie wohnen, kann die Umfrage für die Altstadt extra ausgewertet werden, hieß es. Dieser Punkt wurde in den Beschluss extra aufgenommen. Alle Mitglieder des Umweltausschusses befürworteten die Vorgehensweise.
