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„Kein unbeschwertes Faschingstreiben“

„Sicherheitsrelevanter Hinweis“: Sportverein Griesstätt sagt Fasching ab - das sind die Reaktionen

In Griesstätt sind Kinderfasching und Sportlerball abgesagt. In Wasserburg fand der Kinderzug durch die Stadt am UDO statt, allerdings begleitet von besonderen Sicherheitsmaßnahmen. Feuerwehrfahrzeuge blockierten die Einfahrten, ein Bulldog aus dem Bauhof fuhr voraus.
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In Griesstätt sind Kinderfasching und Sportlerball abgesagt. In Wasserburg fand der Kinderzug durch die Stadt am Unsinnigen Donnerstag statt, allerdings begleitet von besonderen Sicherheitsmaßnahmen. Feuerwehrfahrzeuge blockierten die Einfahrten, ein Bulldog aus dem Bauhof fuhr voraus.

Lange Gesichter bei den Narren in Griesstätt und Umgebung: Der beliebte Fasching in der Sporthalle wurde abgesagt. Der Grund: ein „sicherheitsrelevanter Hinweis“. Was passiert ist.

Wasserburg/Griesstätt – Katerstimmung am Donnerstagabend beim DJK SV Griesstätt: Zwei Tage vor dem Kinderfasching am Samstag (1. März) und dem abends geplanten Sportlerball hat der Verein die beliebten Traditionsveranstaltungen in der Sporthalle abgesagt. „Die Entscheidung ist uns sehr, sehr schwergefallen“, sagt DJK-Vorsitzender Josef Ott, „doch es blieb gefühlt ein minimales Restrisiko. Die Verantwortung dafür wollten wir nicht tragen.“

Was war passiert? Ott spricht von einem „sicherheitsrelevanten Hinweis“ aus der Bevölkerung, der bei der Polizei eingegangen sei. Diese habe der Verein informiert. Die Beamten hätten Ermittlungen aufgenommen. Eine vollständige Aufklärung sei nicht möglich gewesen.

Polizei bestätigt Hinweis

Wasserburgs Polizeichef Markus Steinmaßl bestätigt auf Anfrage einen Hinweis. Nach umfangreicher Beurteilung der Sachlage sei die Inspektion zu dem Ergebnis gekommen, „dass es keine konkrete Gefährdung für den Griesstätter Fasching“ gebe. Der Entscheidung, die beiden Veranstaltungen abzusagen, zolle er trotzdem „Respekt“. Hinter den Veranstaltungen ständen viele Ehrenamtliche, die ihre Zeit und Mühen opfern würden. Deshalb habe er vollstes Verständnis dafür, dass ein Verein die Verantwortung in einem solchen Fall nicht übernehmen wolle.

Hinter der Absage, die den Sportverein in der Tat schwer getroffen hat, wie einem sichtlich betrübten Ott deutlich anzumerken ist, steht auch Griesstätts Bürgermeister Robert Aßmus. „Ich trage die Entscheidung voll und ganz mit. Respekt für den Sportverein“, sagt er. „Wenn was passiert, heißt es: Ihr habt es doch gewusst.“ In diesen Zeiten, in denen Dinge geschehen würden, die früher niemand für möglich gehalten hätte, müsse man die Sicherheit an oberste Stelle stehen. Vor allem auch, wenn Kinder betroffen seien. Die Sporthalle ist beim Fasching für die kleinen Narren in Griesstätt gewöhnlich „randvoll“, bestätigt Ott.

Großes Verständnis in Bevölkerung

Die Enttäuschung sei groß bei vielen Familien und Partyfans in und rund um Griesstätt. „Wir alle haben uns seit längerem sehr darauf gefreut. Vor allem die Kinder werden traurig sein..“ Doch die ersten Rückmeldungen, die im Laufe des Freitags (28. Februar) den Verein erreichten, sind zur Erleichterung des Vorsitzenden „von großem Verständnis für die Entscheidung geprägt“. Außerdem ist der Vorstand mit dem Organisations-Team überzeugt: „In der aktuellen Situation wäre kein unbeschwertes Faschingstreiben möglich gewesen.“

Der Sportverein hat trotzdem das Nachsehen: Er hatte die beiden Veranstaltungen bereits komplett durchorganisiert: Musik, Getränkeverkauf, Hallenvorbereitung, Barbetrieb, Sicherheitskonzept, Dienstplan für die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Und ist auch finanziell in Vorleistungen gegangen: etwa für die Werbung. Die Getränke seien allerdings auf Kommission bestellt worden.

Ott hofft jedoch, dass die Absage nicht die bereits vielerorts als Folge der Anschläge von Magdeburg, Aschaffenburg und München spürbare Verunsicherung gegenüber von größeren Veranstaltungen weiter erhöht. „Wir gehen wirklich davon aus, dass zu 99 Prozent keine Gefahr bestand“, sagt er. So sieht es auch Aßmus, der findet: „Auch wenn das Restrisiko, dass etwas passiert, wirklich sehr, sehr minimal ist, bleiben wir lieber auf der ganz sicheren Seite“, betont der Rathauschef.

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