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Etwa 500 Teilnehmer vor Ort

„Die Zeit zum Handeln ist gekommen“: So lief die Kundgebung gegen rechts in Prien ab

Bild links: Etwa 500 Teilnehmer versammelten sich am Samstag (3. Februar) auf dem Wendelsteinplatz in Prien zu einer Kundgebung gegen rechts. Bild rechts oben: Gemeinderat Leonhard Hinterholzer bei seiner Rede. Bild rechts unten: Pfarrer Mirko Hoppe
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Etwa 500 Teilnehmer versammelten sich am Samstag (3. Februar) auf dem Wendelsteinplatz in Prien zu einer Kundgebung gegen rechts. Verschiedene Redner kamen zu Wort. Unter anderem der Priener Gemeinderat Leonhard Hinterholzer und der evangelische Pfarrer Mirko Hoppe.

„Nie wieder ist jetzt“. Unter diesem Motto fand am Samstagnachmittag (3. Februar) eine Kundgebung in Prien statt. Etwa 500 Teilnehmer wollten ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Ausgrenzung setzen. Über den Ablauf, und was den Anwesenden besonderen Unmut bereitete.

Prien –„Neue StVO: Mensch vor rechts“ oder „Sei ein Mensch“. Sätze wie diese waren am Samstag (3. Februar) auf Plakaten am Wendelsteinpark in Prien zu sehen. Dort fand eine Kundgebung gegen rechts statt. Das Bündnis „Prien bleibt bunt“ hatte dazu eingeladen.

Laut Einschätzungen der Polizei Prien und des Veranstalters Detlef Dobersalske folgten dieser Einladung etwa 500 Teilnehmer. Unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“ wollten sie ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Ausgrenzung setzen, und für Demokratie und Vielfalt. Zudem brachten viele ihren Unmut gegenüber der AfD zum Ausdruck.

„Es ist wichtig, dass wir aufstehen“

So schrieb das Bündnis in einer Pressemitteilung, die Kundgebungen und Demonstrationen der letzten Tage und Wochen gegen den Rechtsextremismus in Deutschland würden deutlich zeigen, dass viele Bürger von der AfD und ihren menschenverachtenden Plänen die Nase voll haben.

Detlef Dobersalske sprach zu den Teilnehmern. Er betonte, dass die Zeit zum Handeln gekommen sei.

„Ich war bereits in München bei einer Kundgebung und jetzt will ich zeigen, dass Demokratie und Vielfalt auch in Prien ein wichtiges Thema sind“, erklärt eine ortsansässige Teilnehmerin gegenüber der Chiemgau Zeitung. „Ich bin dabei, weil ich eine sichere Zukunft für meine Kinder und Enkelkinder gestalten will“, sagt eine weitere Teilnehmerin.

Der Ablauf der Kundgebung war geprägt von verschiedenen Reden. Den Anfang machte Detlef Dobersalske. Er betonte, dass jetzt die Zeit des Handelns gekommen sei. „Es ist wichtig, dass wir aufstehen, um allen, auch der Politik, zu zeigen, dass wir die Demokratie verteidigen wollen“, sagte Dobersalske.

„Allerweil gegen Rechts“, oder „Sei ein Mensch“. Die Teilnehmer der Kundgebung in Prien hoben ihre Schilder und Botschaften hoch.

Prien eine Nazi-Hochburg?

Es folgten weitere Ansprachen von Mitgliedern des Bündnisses „Prien bleibt bunt“, im weiteren Verlauf kamen auch die Gemeinderäte Kersten Lahl (BfP) und Leonhard Hinterholzer (Grüne) zu Wort. Dieser ging zuerst auf die Geschichte Priens ein. „Prien war eine ziemliche Nazi-Hochburg“, sagte er. So stünde in Dokumentationen der Gemeinde, dass Adolf Hitler öfter an dem damals existierenden Flugplatz gelandet war, um dann nach Berchtesgaden weiterzufahren. Ebenso berichtete Hinterholzer von Bildern mit Hakenkreuz-Fahnen in den Straßen.

Der Priener Gemeinderat Leonhard Hinterholzer (Grüne) bei seiner Rede.

„Wenn man die jetzige Zeit verstehen will, muss man wissen, was damals war“, erklärt Hinterholzer. Weiter nahm er Bezug auf die rechtsextreme Umsiedlungskonferenz von Potsdam, die der Grund für viele Kundgebungen in Deutschland ist. Auch in Prien trug sie einen Teil dazu bei. Denn Medienrecherchen zufolge soll einer der Initiatoren dieser Konferenz Gernot Mörig gewesen sein, der wohl in der Marktgemeinde Prien am Chiemsee wohnhaft ist. Das erwähnte Hinterholzer am Ende seiner Ansprache.

Veranstaltung verlief friedlich

Der evangelische Pfarrer Mirko Hoppe betonte vor den Teilnehmern, wie wichtig es ist, die Menschenwürde zu wahren. Sie müsse in der Gesellschaft an erster Stelle stehen, unabhängig von Herkunft, Religion oder sexueller Orientierung. „Wir müssen die Menschenwürde verteidigen, achten, aber auch feiern, dass wir sie haben.“ Dazu rief auch eine Sprecherin des Ortsverbands Rosenheim von „Omas gegen Rechts“ auf. „Lasst uns aufstehen und gemeinsam die Brandmauer sein“, rief sie.

Mirko Hoppe, evangelischer Pfarrer in Prien machte darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, die Menschenwürde zu wahren.

Michael Stacheder, Initiator der Max-Mannheimer-Kulturtage in Bad Aibling, nahm Bezug auf die Zeit des Nationalsozialismus. Die Menschen müssten sich der Verantwortung für ein „nie wieder“ mehr bewusst werden. Neutralität bei Rechtsextremismus sei laut Stacheder das falsche Vorgehen.

Um einen reibungslosen Ablauf der Kundgebung zu gewähren, sperrte die Polizei Prien die Wendelsteinstraße für die Dauer der Veranstaltung. Diese sei laut Polizeisprecher friedlich und ohne Zwischenfälle verlaufen.

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