Das wird anders im Hallenbad in Prien
7,2 Millionen Euro später: Welche „VIP‘s“ am Samstag im Prienavera anbaden dürfen
Ein Jahr und über sieben Millionen Euro später: Das Prienavera Erlebnisbad öffnet bald seine Tore. Aber noch nicht für alle. Welche Veränderungen die Gäste erwarten und wer unter den ersten sein wird, die im Wasser plantschen dürfen.
Prien – Wer in Prien gerne baden gehen will und sich nicht mit dem derzeit kalten Chiemseewasser anfreunden kann, hat momentan noch schlechte Karten. Warmes Nass gibt es nur in den Nachbargemeinden. Doch das Warten hat bald ein Ende: Das Prienavera soll am 2. März wiedereröffnet werden. Noch bevor es seine Pforten für die Öffentlichkeit aufschließt, finden sich am Samstag (3. Februar) etwa 500 Testkaninchen zum „Anbaden“ in dem frisch renovierten Hallenbad ein.
Kostenloser Wasserspaß für Anbader
„Am Samstag haben wir die Vereine eingeladen. Mit reger Beteiligung. Ich hoffe, wir bekommen alle unter“, sagt der Priener Bürgermeister Andreas Friedrich (ÜWG). Da mehr als 500 Personen der Einladung zu kostenlosem Wasserspaß gefolgt sind, sollten bestenfalls nicht alle gleichzeitig kommen. „Das Bad wird gut voll“, meint Friedrich.
Nach knapp einem Jahr Stillstand müssen alle Systeme und Neuerungen getestet werden. Neben vielen kleinen und teils unerwarteten Baustellen hat das Prienavera eine neue Rutsche und ein neues Dampfbad bekommen. Zusätzlich wurde die Infrastruktur renoviert und neue Technik verbaut. Diese Veränderungen gilt es jetzt auf Herz und Nieren zu testen.
Die Feinjustierung erfolgt im Hintergrund
„Es geht einfach tatsächlich ein bisschen um den Testbetrieb, ob in erster Linie die technischen Anlagen funktionieren“, so der Priener Bürgermeister. So wird zum einen die neue Lüftungsanlage während des ersten Testbetriebs kalibriert. „Wenn das Bad plötzlich voll ist mit Leuten, die im Wasser planschen, habe ich natürlich wesentlich mehr Verdunstung. Es wird ein bisschen wärmer“, erklärt Friedrich. Demnach müsse die Regelung zwischen Heizung und Lüftung während des Testlaufs hinter den Kulissen feinjustiert werden.
Außerdem soll niemand auf dem Trockenen sitzen. Dazu werden im Keller während des Betriebs am Samstag die neuen Pumpen eingestellt. „Und jetzt geht es eben auch noch darum, wenn viele Leute im Becken sind, dass der Wasserstand immer der gleiche ist“, sagt Andreas Friedrich. Dazu werden die sogenannten „Schwallkammern“ getestet, die für einen konstanten Wasserpegel verantwortlich sind.
7,2 Millionen Euro Nettokosten
Das Prienavera ist seit 1. März 2023 geschlossen, und die Renovierungsarbeiten haben sich laut Bürgermeister auf rund 7,2 Millionen Euro netto belaufen. „Der Kunde sieht im Moment noch nicht, was wir alles ins Bad reingesteckt haben“, meint Dirk Schröder, Geschäftsführer der Chiemsee Marina GmbH. „Die kompletten Lüftungsanlagen und die komplette Badewassertechnik wurden getauscht“, so Schröder. Seit der Eröffnung 1999 seien die Lüftung und die Pumpen 24 Stunden am Tag gelaufen.
Die Chlordämpfe, die aus dem Badewasser aufsteigen, müssen gefiltert werden, „damit dieses Chlor aus den Becken keine Bauschäden verursacht“, erklärt Dirk Schröder. Dies müsse auch passieren, wenn niemand im Bad ist. Ebenso laufen die Pumpen der Umwälzung nonstop, um das Badewasser keimfrei zu halten, so Schröder.
Arbeiten noch nicht abgeschlossen
„Der Kunde sieht auf jeden Fall die neue Rutsche und das neue Dampfbad, die wir bekommen haben“, sagt der Geschäftsführer der Chiemsee Marina GmbH, „und neu ist, dass Teilbereiche der bestehenden Sauna als Textilbereich genutzt werden können und das im Badpreis inklusive ist.“ Von den sichtbaren Änderungen können die Gäste am Samstag allerdings noch nicht profitieren. Ihnen wird vorerst nur die Badehalle zur Verfügung stehen. „Die Rutsche ist montiert, aber auch noch nicht fertig“, so Schröder. Nächste Woche soll sie ihren finalen Schliff bekommen. Die Sauna wird voraussichtlich erst kurz vor knapp fertig, und es brauche noch ungefähr einen Monat, um Restarbeiten abzuschließen.
Trotzdem ist Dirk Schröder zuversichtlich, dass das Prienavera am 2. März eröffnen wird. „Es sind doch viele ausgehungert“, meint Schröder, „das merkt man immer wieder. Man wird angesprochen, wann denn endlich wieder das Prienavera Erlebnisbad aufmacht.“ Neben einem Testlauf gehe es deshalb auch darum, den Bürgern zu zeigen, dass etwas vorangeht. „Nach 23 Jahren ist das Prienavera wirklich noch immer tipptopp: lichtdurchflutet, hell und freundlich“, schwärmt Schröder, „da kann man auch dem Gemeinderat danken, dass er sich für den Erhalt des Bades ausgesprochen hat.“
